
© Kevin Kindel
Nach Riesen-Ansturm: Dortmund soll neues Impf-Angebot in der City bekommen
Corona-Schutz
Die Schlangen bei den Impfaktionen in Dortmund sind riesig. Um dem Herr zu werden, soll es in der Innenstadt eine neue Anlaufstelle für Impf-Willige geben – und zwar schon bald.
Der Ansturm auf die dezentralen Impfangebote der Stadt ruft die örtliche Politik auf den Plan. Die Stadt habe beim Impfen bislang gute Arbeit geleistet, erklärte CDU-Ratsmitglied Thomas Bahr am Donnerstag (18.11.) in der Sitzung des Dortmunder Rates, doch angesichts der rasant steigenden Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen und den Menschenschlangen etwa vor den Impfbussen müsse Dortmund „noch eine Schüppe drauflegen“.
Die CDU-Fraktion stieß mit ihrem Antrag auf Zustimmung der Ratsmehrheit – und der Verwaltung, die sich dazu bereits Gedanken gemacht hatte. „Wir werden weitere Maßnahmen planen und umsetzen“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner ergänzte, wie die aussehen sollen: Neben den beiden Impfbussen, die am Freitag und Samstag am Fußballmuseum, sonst auf dem Weihnachtsmarkt an der Hansastraße und teils im übrigen Stadtgebiet Halt machen, und weiteren dezentralen Impfangeboten wie im Jobcenter und der Thier-Galerie soll wahrscheinlich am Dienstag noch ein Angebot „größerer Art in der Innenstadt an den Start gehen“. Wo genau das sein wird, ließ Zoerner aber offen.
Appell an die Jüngeren
Eigentlich seien die Impfbusse für die Erst- und Zweitimpfung gedacht gewesen, um nach Schließung des Impfzentrums die Impfquote weiter zu erhöhen, erläuterte der Oberbürgermeister. Dann sei das Boostern dazugekommen „und eine Impfempfehlung nach der anderen“.
Doch eine schnelle Impfung werde am Ende nur im Zusammenspiel der Stadt mit dem Land und den niedergelassenen Ärzten gehen.
Wie zuvor schon OB Westphal appellierte Zoerner an die Jüngeren, die sich jetzt auch boostern lassen wollen, zunächst den Älteren und den Menschen mit Vorerkrankungen den Vortritt zu lassen, weil deren Grundimmunisierung schneller nachlasse und deren letzte Impfung schon länger zurückliege.
Die Fraktion Linke+ konnte sich mit ihrem Antrag, für den Besuch des Dortmunder Weihnachtsmarktes statt der 2G-Regel gleich 2G+ (also mit negativem Corona-Test) zur Pflicht zu machen, nicht durchsetzen. Die Stadt sei schon aus rechtlichen Gründen nicht in der Lage, das zu beschließen, stellte OB Westphal klar. Das gehe nur landesweit. Doch er hoffe, dass mit der nächsten Corona-Schutzverordnung diese Möglichkeit gegeben sei, „dann aber für alle einheitlich“.
Warten auf die neue Corona-Schutzverordnung
Auch die Grünen hätten Sympathie für den Vorstoß von Die Linke+, so Fraktionssprecher Ulrich Langhorst, doch die Grünen plädierten ebenfalls dafür, die neue Corona-Schutzverordnung abzuwarten, die vermutlich am Montag (22.11.) veröffentlicht werde. Langhorst: „Wir müssen erst wissen, was drin steht.“
Ebenso würde die SPD-Fraktion eine 2G+-Regelung für Großveranstaltungen begrüßen, aber nicht beim Weihnachtsmarkt, betonte Fraktionsmitglied Daniela Worth: „Dort gibt es ein sehr schlüssiges Hygienekonzept.“
Schon im Vorgriff der nächsten Corona-Schutzverordnung beschloss der Rat aber auf Antrag der Fraktion die Linke+, die notwendigen Vorbereitungen schnellstmöglich dafür zu treffen, falls künftig zusätzlich zu den 2G-Regeln eine verpflichtende aktuelle Testung mit Schnelltests für die Teilnahme an Großveranstaltungen vorgeschrieben wird. Fraktionschef Utz Kowalewski ist überzeugt: „2G+ kommt.“
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
