Mit ihrer Störaktion bei der Wahlkampfveranstaltung der Grünen in Dortmund haben Corona-Gegner  mal wieder bewiesen, warum niemand mit ihnen spricht, findet unser Autor.

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Corona-Gegner haben mal wieder bewiesen, warum niemand mit ihnen spricht

rnMeinung

Den Auftritt von Vizekanzler Habeck haben Störer aus der Szene der Corona-Gegner massiv behindert. Unser Autor findet, damit haben sie wieder gezeigt, warum man besser nicht mit ihnen spricht.

Dortmund

, 26.04.2022, 17:20 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die massiven Störungen des Wahlkampfauftritts der Grünen am Montagabend (25.4.) auf dem Hansaplatz sind Sinnbild für das Demokratie-Verständnis, das ein Teil der Bevölkerung entwickelt hat. Selbst wollen sie gehört werden, andere Ansichten aber werden niedergebrüllt.

Mit Trillerpfeifen und Buhrufen versuchten Störer aus dem Spektrum der Corona-Demonstranten unter anderem die Rede des Vizekanzlers Robert Habeck zu übertönen.

Um einen wirklichen Dialog ging es nie

Die Aktion zeigt: Um einen wirklichen Dialog ging es diesen Menschen nie. Ihnen geht es ums Dagegen-Sein. Beispielsweise gegen die Corona-Regeln und eine Impfpflicht. Dass die Impfpflicht nicht kommen wird und die meisten Corona-Maßnahmen gefallen sind – egal. Mit der Ukraine-Politik der Bundesregierung hat man nun das nächste Thema, gegen das man sein kann. Und danach wird sich auch ein anderes finden.

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Zu Waffenlieferungen in die Ukraine hätte man dem Vizekanzler ja eigentlich interessante Fragen stellen können, ihn vielleicht sogar in Erklärungsnot bringen können. Die Störer ließen die Chance ungenutzt. Mit jemandem, der mir beim ersten Kontakt „Lügner“, „Kriegstreiber“ und „Volksverräter“ entgegenschreit, würde ich mich auch nicht unterhalten. Wie soll man da ein Gespräch führen? Aber um Austausch geht es den Menschen eben nicht.

Einen Wettstreit der Lautstärke darf es nicht geben

Nichts hören, nichts sehen, was ihnen nicht in den Kram passt, lautet ihre Devise. Wegen des Lärms ihrer Trillerpfeifen hielten sie sich teilweise selbst die Ohren zu.

Was Habeck und Co. zu sagen hatten, war über die Lautsprecher trotzdem zu hören. Ein Wettstreit der Lautstärke darf es in einer Demokratie trotzdem nicht geben, sondern nur einen der besseren Argumente. Von Seiten der Störer waren am Montag keine zu hören.

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Aber es gab auch ein gutes Zeichen: Trotz fast zwei Stunden Dauerlärm verließen kaum Menschen den Platz. Die Demokraten blieben stehen.

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