Corona bei Kindern: So viele Fälle gab es in der Kinderklinik Dortmund

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Corona bei Kindern: So viele Fälle gab es in der Kinderklinik Dortmund

rnCovid-19-Infektionen

Wie groß ist das Risiko, dass mein Kind an Covid-19 erkrankt? Das fragen sich viele Eltern. Die Behandlungszahlen der Kinderklinik Dortmund geben Hinweise, wie schwer Kinder bisher betroffen waren.

Dortmund

, 16.09.2021, 08:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die vierte Corona-Welle in Dortmund war eine der jungen Menschen. Das belegte unter anderem die hohe Inzidenz in der Altersgruppe der Kita-Kinder und Schüler. Für Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 14 Jahren lag sie zwischenzeitlich bei über 500, mittlerweile ist sie auf 331 gesunken - immer noch dreimal so hoch wie die allgemeine Sieben-Tage-Inzidenz.

Zeitgleich zu dieser Entwicklung laufen in Kitas und Schulen Betreuung und Unterricht ganz normal weiter. Notbetreuung, kleine Gruppen, Distanzunterricht - davon ist aktuell keine Rede mehr. Eine Impfung für unter 12-Jährige gibt es noch nicht.

Eine Sorge, die viele Eltern nicht loslässt: Was passiert, wenn mein Kind sich mit Covid-19 infiziert? Mediziner betonen weiterhin: Kinder erkranken seltener schwer an Covid-19 als Erwachsene. „Wir wissen: Je jünger Kinder sind, umso leichter ist der Krankheitsverlauf“, sagt auch Prof. Dr. Dominik Schneider, Direktor der Dortmunder Kinderklinik. Daran scheine auch die Delta-Variante nichts zu ändern.

Kinder erkranken selten schwer an Covid-19

Es komme selten vor, dass Kinder so schwer erkranken, dass sie stationär behandelt werden müssen. Seit Beginn der Pandemie im März 2020 bis Mitte September 2021 wurden 65 Kinder und Jugendlichen mit Covid-19-Infektion in der Kinderklinik behandelt, so Prof. Schneider.

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Bei einem großen Teil der Kinder - 25 Fälle - handelte es sich um Kinder im ersten Lebensjahr, oft innerhalb der ersten drei Lebensmonate, die mit Fieber aufgenommen wurden, um eine Neugeboreneninfektion zu verhindern. „Im Laufe der Diagnostik kam dann heraus, dass es eine Corona-Infektion ist“, so Schneider.

Etwa 20 der infizierten Kinder kamen mit Beschwerden wie Husten, Schnupfen, Bronchitis, zwei weitere mit Fieberkrämpfen.

Covid-Diagnose eher zufällig entdeckt

Bei fünf Kindern wurde die Covid-Infektion „zufällig“ bei der Aufnahme in der Chirurgie entdeckt. Auch bei drei Fällen mit Nierenbeckenentzündung war die Covid-Diagnose ein „Zufallsfund“.

Nur ein Jugendlicher habe das „Vollbild“ der Erkrankung mit Lungenentzündung gehabt, so Prof. Schneider.

Insgesamt lasse sich feststellen, dass alle Betroffenen schnell wieder gesund wurden, die Infektion sich gut behandeln ließ. Ein Aufenthalt auf der Intensivstation war bei keinem Fall nötig. Der durchschnittliche Klinikaufenthalt habe bei zwei bis drei Tagen gelegen.

Kinderärzte bestätigen: Infizierte Kinder oft schnell fit

Die geringen Behandlungszahlen ergänzen den Eindruck, den die niedergelassenen Kinderärzte in Dortmund haben: In den allermeisten Fällen würden Kinder nicht schwerwiegend erkranken, so Hendrike Frei, Sprecherin der Kinderärzte in Dortmund.

„Ganz viele Kindergartenkinder haben drei Tage Schnupfen, die werden eher zufällig positiv getestet“, so die Ärztin mit Praxis in Mengede.

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