Was wird im Dortmunder Hafen umgeschlagen? Hafen-Vorstand Uwe Büscher hat dazu aktuelle Zahlen.

Was wird im Dortmunder Hafen umgeschlagen? Hafen-Vorstand Uwe Büscher hat dazu aktuelle Zahlen. © Blossey/Hafen AG

Container und noch immer Kohle: Das wurde 2021 im Dortmunder Hafen umgeschlagen

rnHafen-Bilanz

Der Dortmunder Hafen ist Dortmunds wichtigstes Industriegebiet und der größte Waren-Umschlagplatz. Welche Rolle der Schiffsverkehr dabei noch spielt, zeigt die Bilanz für 2021.

Dortmund

, 16.07.2022, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schlagzeilen macht der Dortmunder Hafen in letzter Zeit vor allem mit der Entwicklung eines Digitalquartiers mit Hafenpromenade an der Speicherstraße. Zugleich ist er als Sitz von 171 Unternehmen mit rund 5000 Beschäftigten und einem Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro Dortmunds wichtigstes Industriegebiet.

Aber auch das klassische Geschäft als Umschlagplatz funktioniert weiterhin. 2021 wurden im Hafen 3,8 Millionen Tonnen Güter per Schiff und Eisenbahn umgeschlagen - das sind rund 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Und das trotz eines coronabedingt schwierigen Marktumfeldes, wie Hafen-Vorstand Uwe Büscher dem Aufsichtsrat berichtete.

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Kohle spielt immer noch eine wichtige Rolle

Er sieht die positive Entwicklung auch als Beitrag zur Verkehrswende. „Die Zahlen zeigen: Der Dortmunder Hafen trägt dazu bei, dass Güter zunehmend über Wasserstraße und Schiene ans Ziel gelangen und dadurch die Umwelt schonen“, freut sich Büscher.

Zum Aufwärtstrend beigetragen haben sowohl der „wasserseitige Umschlag“, also der Transport per Schiff, als auch der Umschlag per Eisenbahn. Rund 2,3 Mio. Tonnen entfallen auf den Schiffsumschlag. Weitere 1,5 Mio. Tonnen steuerte die Dortmunder Eisenbahn bei.

Und erstaunlicherweise spielt Kohle als Umschlaggut weiter eine wichtige Rolle - in Form von Importkohle. Der Umschlag von Importkohle legte 2021 um 53.000 Tonnen zu - das entspricht einem Plus von 53 Prozent.

Container sind größte Gütergruppe

Einen noch deutlicheren Sprung nach oben um mehr als 200 Prozent verzeichnet die Gütergruppe Eisen und Stahl. 2020 war das Aufkommen infolge coronabedingter Kurzarbeit in der Automobilproduktion um 68 Prozent gesunken, heißt es zur Erläuterung. Entsprechenden Nachholbedarf gab es 2021.

Die größte Gütergruppe im Hafen, die auch rein optisch das Bild prägt, sind Container. Ihr Anteil am Umschlag betrug 2021 52 Prozent. Der Tonnage-Umschlag ist im vergangenen Jahr um rund 8 Prozent - das sind 88.000 Tonnen - gestiegen.

Rückgänge gab es mit Blick auf den Schiffsumschlag bei den Baustoffen (minus 14 Prozent) und bei Schrott (minus 18 Prozent). Einen leichten Rückgang (minus 1 Prozent) gab es auch beim Mineralöl.

Weltweit gestörte Lieferketten

Für das aktuelle Jahr gab sich Uwe Büscher vor allem mit Blick auf das wichtige Container-Geschäft vorsichtig. Wie sich der Umschlag 2022 entwickelt, bleibe angesichts weltweit gestörter Lieferketten abzuwarten, stellt er fest.

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Finanziell hatte Büscher gute Nachrichten. Denn die Dortmunder Hafen AG 2021 weist für 2021 einen Gewinn von gut 1,3 Millionen Euro aus, der an den Hauptgesellschafter DSW21 abgeführt wird. Dazu kommen weitere fünf Millionen Euro Erlöse aus der treuhändischen Grundstücksverwaltung im Auftrage der Stadt. Die Erlöse fließen in den städtischen Haushalt.

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