
© Hans Blossey (A)
CDU schlägt neues Hallenbad in der Dortmunder Nordstadt vor
Bäderkonzept
Seit Monaten streiten Bürger für den Erhalt des Freibads Stockheide. Die CDU im Rat hat jetzt eine neue Idee: Sie schlägt den Bau eines Hallenbads in der Dortmunder Nordstadt vor.
Die Sorgen sind groß in der Nordstadt: Droht dem sanierungsbedürftigen Freibad Stockheide das Aus? Und was wird aus dem maroden Nordbad, dem Hallenbad am Dietrich-Keuning-Haus?
Antworten soll das neue Bäderkonzept der Stadt liefern, das allerdings noch länger auf sich warten lässt. Nachdem die Verwaltung lange Zeit eine Vorlage des Konzepts bis Mai angekündigt hatte, starten jetzt erst die Beratungsrunden mit Vereinen und Schulen in Form von digitalen Workshops.
Die CDU im Rat bringt dazu eine neue Idee ein, die beide Sorgen aufnimmt. Sie schlägt eine Kombination aus Frei- und Hallenbad am Standort Stockheide vor. Die Sanierung des Freibads soll verbunden werden mit einem Hallenbad-Neubau am Rande des Hoeschparks. Das alte Nordbad könnte dann aufgegeben werden.
Kombination wie in Wischlingen
Ein Hallenbad neben dem Freibad Stockheide könnte den ohnehin angekündigten Sportpark im Hoeschpark abrunden, ist Bürgermeisterin Ute Mais als sportpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion überzeugt.
Das neue Hallenbad könnte ähnlich wie in Wischlingen mit dem Freibad kombiniert werden, aber auch allein funktionieren. „Ob das Hallenbad als Allwetterbad mit zu öffnendem Dach oder als separater Hallenbau entsteht, darüber könnte ein planerischer Ideenwettbewerb entscheiden“, erklärt Ute Mais.

Die Kombination aus Hallenbad und Freibad in Wischlingen könnte Vorbild für den Hoeschpark sein. © Hans Blossey
Neben einer neuen Perspektive für die Bäderlandschaft der Nordstadt verspricht sich die CDU-Politikerin eine Kostenersparnis. „Die Schätzungen für eine Sanierung des Freibads lagen bereits 2011 bei gut 6 Millionen Euro. Die Kosten für die Sanierung des Nordbad übersteigen eine Rechtfertigung zur Aufrechterhaltung des Badbetriebes dort“, sagt sie.
„Einmal richtig zu investieren, anstatt immer mal wieder ein paar Euro in die Hand zu nehmen, ist wirtschaftlich gesehen die vernünftigste Lösung und signalisiert, dass der Sport in Dortmund ein wichtiger Bestandteil des sozialen Miteinanders, eine Unterstützung der Integration und ein Aushängeschild Dortmunds ist“, erklärt Ute Mais.
Eine Alternative für den alten Nordbad-Standort am Dietrich-Keuning-Haus hat die CDU-Bürgermeisterin auch schon im Blick. Dort könnte eine neue Kita entstehen - möglicherweise ebenfalls mit dem Schwerpunkt Sport.
Digitale Workshops starten
Die Idee zum Hallenbad-Neubau neben dem Freibad Stockheide wurde am Mittwoch (21.4.) bereits in einen ersten digitalen Workshop der Stadt mit rund 60 Vertreterinnen und Vertretern aus Sport, Schule, Politik und Verwaltung eingebracht. Der nun startende Prozess mit unterschiedlichen Veranstaltungen sei ergebnisoffen, hob der städtische Sportdirektor André Knoche hervor.
Bis zum Sommer sind weitere Veranstaltungen und Diskussionen geplant, darunter auch zwei Beteiligungs-Arbeitskreise mit den Schulen und Vereinen, in denen deren Vertreter ihre Ansprüche „an eine optimale Bäderlandschaft für Dortmund“ formulieren können. Begleitet werden die einzelnen Workshops und Arbeitskreise von externen Fachplanern.
Am Ende soll ein „Handlungsleitfaden zur Zukunft der Bäderlandschaft in Dortmund“ stehen, kündigt die Verwaltung an. Was davon im Einzelnen und an welchem Standort umgesetzt werde, entscheide dann in den Folgejahren die Politik.
Die Ergebnisse der Beratungen sollen der Politik am 28. Juni präsentiert werden. Der Rat soll dann am 18. November das Bäderkonzept beschließen.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
