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Teurer Hoeschpark-Umbau: Kosten klettern um satte 25 Prozent
Mehrkosten
Zu einem Anziehungspunkt für Sport und Freizeit soll der Hoeschpark ausgebaut werden. Die Bauarbeiten laufen bereits. Jetzt steht fest, dass sie deutlich teurer werden - um mehr als eine Million.
Die Vorfreude war groß, als Stadtplaner und Bauleute am 10. November 2020 zum symbolischen ersten Spatenstich für den großangelegten Umbau im Hoeschpark, der in diesem Jahr 80 Jahre alt wird, zusammenkamen.
Inzwischen dürfte die Freude zumindest etwas getrübt sein. Denn die schon laufenden Baumaßnahmen werden deutlich teurer. Die Kosten sind, wie die Stadt jetzt mitteilte, in nur drei Monaten um satte 25 Prozent gestiegen - von 5 auf rund 6,25 Millionen Euro.
Sanierte Gebäude und neue Wege
Neue Wege und erneuerte Gebäude stehen im Mittelpunkt des Umbaus. Die Do-Bo-Villa wird zum Sportheim mit Kabinen für die Sportvereine, die den Hoeschpark nutzen. Erneuert wird auch das alte Tennisheim. Für Freizeitsportler entsteht eine 1,5 Kilometer lange Laufstrecke mit verschiedenen Stationen wie einer Kletterwand, Fitness-Stationen, Sprintstrecken, Basketballflächen und ein Schaukelhain für Kinder. Außerdem ist Gastronomie geplant.
Das alles wird nun aber deutlich teurer als ursprünglich geplant. Ein Faktor ist laut Stadt dabei die allgemeine Steigerung der Bau-Preise. Die Ergebnisse der Ausschreibungen für die verschiedenen Arbeiten fielen deutlich höher aus als in der Kalkulation.
Schadstoffsanierung wird teurer
Dazu kommen Probleme, die sich erst während der Bauarbeiten ergeben haben, berichtet Planungsdezernent Ludger Wilde. So sei der Untergrund für die Baustraße in so schlechtem Zustand, dass er in größerem Umfang als angenommen repariert werden muss. Mehrkosten verursachen außerdem deutlich aufwändigere Schadstoffsanierungen in den Gebäuden.
Der Rat der Stadt soll deshalb jetzt einen Kostenerhöhungsbeschluss treffen. Bis Ende des Jahres muss dann alles verbaut sein. Glück im Unglück: Die Bezirksregierung hat signalisiert, auch die höheren Kosten mit 90 Prozent aus Städtebau-Fördermitteln zu unterstützen. Der Förderantrag ist gestellt, berichtet Wilde.
Freibad-Sanierung ist noch nicht beschlossen
Wenn er genehmigt wird, bliebe für die Stadt weiterhin nur ein Eigenanteil von 10 Prozent. Er würde sich dann von bislang 499.800 Euro auf 624.700 Euro erhöhen.
Nicht Bestandteil der Gesamtmaßnahme ist die Sanierung des Freibads, um das in den letzten Wochen heftig gestritten wurde. Nach letzten Berechnungen der Verwaltung werden die Kosten dafür auf 7 Millionen Euro beziffert.
Eine Entscheidung über die Sanierung des denkmalgeschützte Freibads - so hat es der Rat am 11. Februar entschieden - soll nach der Vorlage eines Bäderkonzepts für ganz Dortmund im Mai oder Juni getroffen werden. Klar ist nur: „Aus Städtebau-Mitteln ist die Freibad-Sanierung nicht förderfähig“, erklärte Ludger Wilde. Ob andere Fördertöpfe in Frage kommen, ist noch unklar.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
