Freibad-Fans bei Eis und Schnee: Mitstreiter des Freundeskreises Hoeschpark demonstrierten vor der Ratssitzung für Sanierung und Erhalt des Freibads Stockheide.

© Oliver Schaper

Versprechen statt Beschluss: Freibad Stockheide soll erhalten bleiben

rnRat der Stadt

Wann wird das Freibad Stockheide saniert? Wann öffnet es wieder? Über diese Fragen wurde am Donnerstag (11.2.) im Rat heftig gestritten. Am Ende gab es keine Gewissheit, aber ein Versprechen.

Dortmund

, 12.02.2021, 17:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sie kamen mit Handtuch, Gummi-Krokodil und Schwimmring. Dabei herrschte bei Eis und Schnee vor der Westfalenhalle alles andere als Schwimmbad-Wetter. Doch den Menschen, die vor der Ratssitzung demonstrierten, ging es um eine langfristige Perspektive: Sie fordern den langfristigen Erhalt des Freibads Stockheide in der Nordstadt.

Das Freibad Stockheide hat hohen Sanierungsbedarf.

Das Freibad Stockheide hat hohen Sanierungsbedarf. © Bettina Ansorge (Archiv)

Das Problem ist: Das Freibad am Rande des Hoeschparks ist in die Jahre gekommen und hat großen Sanierungsbedarf. Die Kosten für eine Sanierung werden inzwischen auf 7 Millionen Euro beziffert. Schon die Reparaturkosten, um das Bad für diese Saison fit zu machen, werden von der Stadt auf 250.000 Euro geschätzt.

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Deshalb, so hatte es der Sportausschuss des Rates empfohlen, soll das Bad in dieser, noch dazu unter Corona-Einfluss stehenden Saison, geschlossen bleiben. Über die Sanierung soll mit der Vorlage eines gesamtstädtischen Bäderkonzepts im Mai entschieden werden.

Warten auf das Bäderkonzept

Und dabei bleibt es auch. Der Rat schloss sich am Donnerstag (11.2.) mit Mehrheit dem Votum des Sportausschusses an - nicht ohne vorher noch einmal heftig über das Vorgehen zu streiten.

Vertreter der SPD und Grünen hielten sich gegenseitig Populismus vor. „Niemand hat beschlossen dieses Freibad zu schließen“, erklärte Silvya Ixkes-Henkemeier für die SPD. „Die SPD-Fraktion will das keinesfalls. Aber wir wollen das Bäderkonzept abwarten.“ „Das Bad steht nicht zur Disposition. Aber wir haben einen Masterplan Sport beschlossen“, bekräftigte der SPD-Fraktionsvorsitzende Hendrik Berndsen.

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So sieht es auch die frisch gewählte Bürgermeisterin Ute Mais als sportpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. „Wir möchten nicht dem Masterplan Sport vorgreifen“, erklärte sie. Und mit Blick auf die geforderte Öffnung in diesem Jahr sei es nicht sinnvoll, 250.000 Euro zu investieren, ohne zu wissen, ob eine Öffnung möglich sei.

Bezirksvertretung will schnelle Sanierung

Die Grünen erhoben dagegen den einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord vom Mittwoch (10.2.) zum Antrag. „Wir brauchen eine klare Perspektive“, hieß es zur Begründung.

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Die Bezirksvertretung hatte beschlossen, dass die Verwaltung mit der Planung der umfassenden Sanierung umgehend beginnen und „alle notwendigen Schritte zur Inbetriebnahme des Freibads Stockheide für die Saison 2021“ in die Wege leiten soll.

Dieses Anliegen fand aber ebenso wenig eine Mehrheit wie der Kompromiss-Antrag der Fraktion Linke+ auf eine Öffnung in diesem Jahr zu verzichten, aber die Sanierung bereits zu beschließen.

Hoeschpark-Freunde bleiben aktiv

Was bleibt, ist das Versprechen vor allem der SPD, das Freibad auf jeden Fall erhalten zu wollen. Die Demonstranten, die vor der Ratssitzung Flagge gezeigt hatten, wollen sich damit aber nicht zufriedengeben.

„Der Freundeskreis Hoeschpark und die Mitstreiterinnen und Mitstreiter werden sich trotz dieses Votums weiter für die Öffnung in 2021 und eine sofortige Vorbereitung der Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Bades stark machen“, erklärte Freundeskreis-Sprecher Franz-Josef Ingenmey nach der Ratssitzung.

Dazu fühle man sich auch durch die „zahlreichen einhelligen Rückmeldungen aus der Bevölkerung in den letzten Tagen“ und den Kommentaren zur weiter laufenden Online-Petition ermutigt.

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