Dortmunder Freibad öffnet 2021 nicht – endgültige Schließung befürchtet

© Lukas Wittland (Archiv)

Dortmunder Freibad öffnet 2021 nicht – endgültige Schließung befürchtet

rnDortmunder Bäder

Egal, was Wetter und Corona-Lage zulassen: Ein Dortmunder Freibad wird in diesem Jahr nicht öffnen. Offen ist, ob es überhaupt eine Zukunft hat – eine Partei will dafür kämpfen.

Dortmund

, 22.01.2021, 17:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Freibad in der Dortmunder Nordstadt ist das Sorgenkind unter Dortmunds Bädern. Der Sanierungsaufwand in dem fast 70 Jahre alten denkmalgeschützten Bad ist hoch.

Die Konsequenz: Der Sportausschuss hat sich am Dienstag (19.1.) dafür ausgesprochen, das Freibad Stockheide in dieser Saison nicht in Betrieb zu nehmen. Die endgültige Entscheidung trifft der Rat am 11. Februar.

Der Grund: Allein um das Bad am Hoeschpark verkehrssicher zu machen, müssten nach Berechnung der Verwaltung in diesem Jahr 250.000 Euro investiert werden – und das bei der offenen Frage, wie lange und in welcher Form ein Badebetrieb unter Corona-Bedingungen überhaupt möglich ist.

Das Freibad Stockheide liegt am Rande des Hoeschparks direkt an der Brackeler Straße (oben). Seine Zukunft ist ungewiss.

Das Freibad Stockheide liegt am Rande des Hoeschparks direkt an der Brackeler Straße (oben). Seine Zukunft ist ungewiss. © Hans Blossey

Schon 2020 konnte das Bad nach 120.000 Euro teuren Reparaturarbeiten erst Mitte Juli für gerade einmal sechs Wochen öffnen – für insgesamt 3800 Badegäste.

Für die Verantwortlichen stellte sich deshalb die Frage, ob eine Notreparatur in diesem Jahr überhaupt Sinn macht. Nach einem neuen Gutachten, das die Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt als Betreiber in Auftrag gegeben haben, wird der Sanierungsbedarf im Freibad auf insgesamt 7 Millionen Euro geschätzt.

„Die jetzt gutachterlich festgestellten Schäden an der Bausubstanz sind teilweise so massiv, dass hier eine provisorische Reparatur sowohl wirtschaftlich fragwürdig, aber insbesondere auch unter zeitlichen Gesichtspunkten bis zu einer möglichen Saisoneröffnung im Mai kaum zu realisieren ist“, heißt es in der Vorlage für die Politik.

Warten auf Bäderkonzept

Eine Entscheidung, ob und wie das Freibad Stockheide überhaupt saniert wird, wollte die Mehrheit im Sportausschuss noch nicht treffen. Sie schloss sich dem Vorschlag der Verwaltung an, dafür das gesamtstädtische Bäderkonzept abzuwarten, das im April oder Mai vorliegen soll.

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Keine Mehrheit fand ein Antrag der Grünen, die schon jetzt ein Bekenntnis für den Erhalt fordern. Das Stockheide-Bad soll im Bäderkonzept der Stadt als gesetzt berücksichtigt werden.

Wichtig für die Nordstadt

„Der grundsätzliche Wille, das Bad im Norden zu erhalten, ist für uns eine Prämisse für das Bäderkonzept“, erklärt Katrin Lögering, als Grünen-Vertreterin im Sportausschuss. Mit dem Argument, dass man zunächst das Bäderkonzept abwarten wolle, nehme man in Kauf, dass die Schließung des Bades Ergebnis dieses Konzepts sein könnte.

„Das Freibad Stockheide hat für die Nordstadt, insbesondere für Familien mit Kindern, nicht nur eine sportliche, sondern vor allem auch eine soziale Bedeutung“, heben die Grünen hervor.

„Mit einem klaren ‚Ja’ der Politik zum Erhalt des Bades hätten im Rahmen des Bäderkonzepts jetzt die Weichen für die Funktion und die Nutzung, zum Beispiel als attraktives Familienbad, gestellt werden können“, erklärt Katrin Lögering.

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