„Ihr Café wirkt lieblos und öde“ Leserin geht hart mit Dortmunder Gastronomen ins Gericht

Nach Ende von „Café Blickpunkt“: Leserin geht mit Betreibern hart ins Gericht
Lesezeit

Die Nachricht kam sehr plötzlich: Zu Ostern wurde ein beliebtes Traditionscafé im Dortmunder Westen von heute auf morgen geschlossen. Drei Jahre lang hatte Annika Rosenthal das „Café Blickpunkt“ mitten im Ortskern Lütgendortmunds geführt. Auch ihr Mann ist Gastronom: Er ist Chef des Imbisses „Futterluke“, ebenfalls in Lütgendortmund.

Nach dem Café-Aus warten nun gleich nebeneinanderliegende Ladenlokale in der Limbecker Straße auf neue Mieter: das „Blickpunkt“ und die Drogerie „Zimmermann“, die seit Ende März geschlossen hat. Während einige Leser unter unserem Facebook-Post die Schließung des Cafés bedauern und den Rosenthals alles Gute wünschen, geht eine andere Leserin mit den Betreibern hart ins Gericht. So erreichte uns folgender Leserbrief der Lütgendortmunderin Doris Calovini-Brankamp.

Die Lütgendortmunder haben Glück mit ihrem Vorort, denn unser Stadtteil hat Dorfcharakter! Wir haben einen Marktplatz, der sich sehen lassen kann, wir haben eine Fußgängerzone, wir haben mehrere kleine Geschäfte und eine Vielzahl an Festen, die die Lütgenbömmler gerne feiern!

Von den drei Cafés im Ort hat das „Café Blickpunkt“ die beste Lage, die ansprechendste Fassade, die attraktivsten Außensitzplätze und sogar einen Wintergarten! Aber Sie machen nichts daraus, Herr und Frau Rosenthal!

Annika und René Rosenthal haben das Café Blickpunkt betrieben.
Eine Leserin ist der Meinung, Annika und René Rosenthal hätten mehr aus dem „Café Blickpunkt“ machen können. Sie kritisiert, dass es „lieblos und öde“ gewesen sei. © Beate Dönnewald

Wer ein Café um 14 Uhr schließt, hat das Konzept nicht verstanden! Denn „Kaffee- und Kuchenzeit“ ist ab 14 Uhr! Anders als eine „Pommesbude“ soll ein Café im besten Fall eine Wohlfühloase sein.

„Das Dorf stirbt immer mehr aus“ – dieser Satz von Gastronom Rosenthal ist eine Bankrotterklärung an die eigene Adresse und eine schallende Ohrfeige für all die Geschäftsleute, die mit Fleiß, Ideen und nicht zuletzt mit Herzblut zum Erhalt unserer Dorfgemeinschaft beitragen!

Leserin macht Vorschläge

Ein Café, das einen so bevorzugten Standort hat, muss leuchten, muss strahlen und auf sich aufmerksam machen! Lichterketten in den Fenstern, weihnachtliche Dekoration und brennende Kerzen auf den Tischen, kombiniert mit kleinen Blumenarrangements. Dezente Hintergrundmusik schafft dann eine warme, einladende Atmosphäre. Heizstrahler, die in den Wintermonaten zum draußen sitzen einladen, Glühwein und heißer Kakao, Nikolausaktionen und adventliche Nachmittage. Öffnungszeiten bis 17 Uhr und zum Beispiel ein Sonntagnachmittags-Waffelessen. Für die Sommermonate fiele mir noch weit mehr ein!

Das Ganze steht und fällt natürlich mit dem Engagement, dem Einfallsreichtum und dem Willen, sich darauf einzulassen! Aber genau das fehlt Ihnen gänzlich. Ihr Café wirkt lieblos und öde!

Eins haben Sie auf jeden Fall richtig entschieden: Bitte bleiben Sie bei Currywurst und Pommes in Ihrer „Futterluke“!

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 28. April 2025.

Beliebtes Café im Dortmunder Westen unerwartet geschlossen: „Aufwand für ein paar Cent ist zu groß“

Lütgendortmund kämpft um Kunden: Neueröffnungen und Schließungen – Die Entwicklungen im „Dorf“

Sekt, Bier, Eierlikör, Lillet: Dortmunder Gastronomen mussten 1,5 Jahre auf Konzession warten

Mohrenstechers schließen Drogerie in Kürze: Letzter Öffnungstag steht fest – Ausverkauf läuft

Wie Lütgendortmund mehr Kunden anlocken könnte: Dorf-Experten machen Vorschläge