Geburtskneipe des BVB sucht neue Mieter Mahir Ünlü gibt „Pommes Rot Weiß“ am Borsigplatz auf

Umbruch in BVB-Gründerhaus: Nachfolger für Imbiss gesucht
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Für viele Dortmunder ist das Eckhaus an der Oesterholzstraße 60 vielleicht das legendärste Gebäude in der Stadt. Zumindest wohl für alle, die es mit Schwarzgelb halten. Denn das Gebäude unweit des Borsigplatzes ist die Geburtsstätte des BVB. Und dort soll sich nun etwas tun.

Zumindest lassen zwei Inserate auf der Plattform Kleinanzeigen das vermuten. Dort wird das Ladenlokal im Erdgeschoss des Hauses zur Vermietung angeboten. Aktuell ist dort der traditionsreiche Imbiss „Pommes Rot Weiß“ angesiedelt, vorher die Gaststätte „Zum Wildschütz“, in der 18 junge Männer am 19. Dezember 1909 den Ballspielverein Borussia 09 gründeten.

Viele Anfragen für das Ladenlokal

Mahir Ünlü betreibt den Imbiss „Pommes Rot Weiß“ aktuell. Er hatte einst ein Taxi- und Mietwagen-Unternehmen und ein Unternehmen für E-Commerce, sagt Ünlü am Telefon. „Ich möchte wieder dahin umsteigen.“ Deshalb suche er jetzt einen Nachmieter für das Ladenlokal. Er habe auch schon „zig Anfragen“ bekommen, sagt der 38-Jährige.

„Aber da war noch nicht das Richtige dabei. Ich bin wirklich wählerisch bei der Übergabe. Eine Voraussetzung ist: Der BVB-Bezug muss bleiben“, sagt Ünlü. Er ist selbst BVB-Fan. „Jemand, der dort eine Shisha-Bar aufmachen wollte, hat sich gemeldet, aber da habe ich sofort nein gesagt. Das geht gar nicht.“ Es solle weiterhin eine Gaststätte bleiben.

Im Eckhaus an der Oesterholzstraße 60 liegt der Gründungsort des BVB.
Im Eckhaus an der Oesterholzstraße 60 liegt der Gründungsort des BVB. © Lukas Wittland

Da sei er sich auch mit dem Eigentümer des Hauses einig, sagt Ünlü. Das ist Jan-Henrik Gruszecki, der zum Jahreswechsel auch die vergessene Borussia-Brauerei wieder aufleben ließ. Einer Reklame-Tafel der Borussia-Brauerei war den Gründervätern des BVB Inspirationsquelle für den Fußballverein.

„Warte auf das richtige Angebot“

Mahir Ünlü hat keine große Eile bei der Übergabe des Ladenlokals. „Der Imbiss läuft weiterhin gut“, betont der 38-Jährige. „Ich warte auf das richtige Angebot.“ Erst dann gehe er raus. So lange liefe der Betrieb im „Pommes Rot Weiß“ weiter, sagt der 38-Jährige. Für ihn hängen an dem Imbiss auch selbst einige Erinnerungen.

Schon sein Großvater und seine Eltern hätten damals dort Pommes und Hähnchen gegessen. Er selbst sei nach der Schule häufig vorbeigegangen und habe sich eine Pommes geholt. In einem BVB-Song wird es gerne über den Fußballverein gesungen, aber auch Ünlü ist am Borsigplatz geboren.

Und er hofft, dass Borussia Dortmund im kommenden Jahr endlich wieder den Meistertitel holt und der Autokorso seine Runden um den Borsigplatz dreht. In Ünlüs Inseraten ist zu lesen, dass er als BVB-Fan fest davon ausgehe. Dann also im zweiten Anlauf.

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