Am Borsigplatz kommt man am BVB nicht vorbei. Die schwarz-gelben Fahnen mit dem Vereinslogo wehen hier nicht nur zu Meisterfeiern an den Laternenmasten. Auf Schritt und Tritt trifft man auf Sterne des „Walk of Fame“, der an die Sternstunden der Vereinsgeschichte erinnert. Denn die ist mit dem Borsigplatz eng verbunden.
Der Borsigplatz ist ein Kind der systematischen Stadtplanung Ende des 19. Jahrhunderts als Dortmund zur Großstadt wurde und die Nordstadt entstand. Er wurde zur Verkehrsdrehscheibe in der Nordstadt und zum Mittelpunkt des Hoesch-Viertels. Denn ganz in der Nähe hatte die Familie Hoesch 1871 ihr Eisen- und Stahlwerk gegründet.
Dazu kam gleich nebenan die Maschinenfabrik Deutschland des Industriellen Alfred Borsig, nach dem der Platz benannt wurde. Noch heute erinnern in dem Viertel prachtvolle Bauten an die große Zeit der Industriegeschichte in Dortmund.
Von Hoesch ist nicht mehr viel übrig. Und die Sozialstruktur rund um den Borsigplatz hat sich stark gewandelt. Aus dem einzigen Arbeiterviertel ist ein multikulturelles Quartier geworden.
Aber es gibt auch viele Erinnerungen an die Geschichte und die enge Verbindung mit dem BVB - etwa an der Oesterholzstraße mit der Gaststätte „Pommes rot-weiß“, die früher „Wildschütz“ hieß. Hier trafen sich am 19. Dezember 1909 18 junge Männer, um den Ballspielverein Borussia zu gründen. Fußball gespielt wurde auf der „Weißen Wiese“, einem Sportplatz in der Nähe des heutigen Hoeschparks.
Die Heimat war die katholische Dreifaltigkeitsgemeinde. In der Kirche an der Flurstraße erinnert eine Ausstellung an die enge Verbundenheit von Gemeinde, Quartier und Verein. Klar, dass ganz in der Nähe auch ein möglicher Meisterkorso 2023 starten soll.
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