Hilfskonvoi an die ukrainische Grenze: „Es gibt zwei Seiten des Krieges“

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Hilfskonvoi an die ukrainische Grenze: „Es gibt zwei Seiten des Krieges“

rnUkraine-Krieg

Mit vier Bussen haben Helfer aus dem Kreis Dortmund Geflüchtete nach Deutschland gebracht. Die Geschichte einer Fahrt ins ukrainische Grenzgebiet, die neben erschütternder Gewalt auch eine andere Seite des Krieges zeigt.

Przemyśl, Korczowa

, 07.03.2022, 19:50 Uhr / Lesedauer: 7 min

Ein kleines Mädchen läuft entlang der Berge aus Kartons mit Hilfsgütern, die sich auf einer Wiese am Rande der polnischen Stadt Przemysl türmen. Allein. Schneeflocken umwehen sie. In der einen Hand hält das Mädchen einen Stoffleoparden, mit der anderen fischt sie ein weiteres Kuscheltier aus einem Karton.

Freudig hält sie es ihrer Großmutter hin, die ein Lächeln versucht. Das kleine Mädchen in der türkisfarbenen Jacke und mit dem pinken Rucksack ist höchstens vier. Ihre eigenen Kuscheltiere mussten in der ukrainischen Heimat bleiben, die etwa zehn Kilometer weiter hinter der Grenze beginnt. Platz auf der Flucht vor dem Krieg gab es dafür nicht. Wer auf dieser Wiese steht, hat nur das Nötigste bei sich. Das bisherige Leben - reduziert auf einen Rollkoffer.

Hilfsgüter an einer Anlaufstelle für Geflüchtete in Przemysl.

Hilfsgüter an einer Anlaufstelle für Geflüchtete in Przemysl. © Robin Albers

Es sind fast ausschließlich Frauen und Kinder hier. Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen die Ukraine nicht verlassen. Sie müssen gegen die russische Armee kämpfen, die am 24. Februar in ihre Heimat einmarschiert ist. Seit Kriegsbeginn sind etwa 1,25 Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet, schätzen die Vereinten Nationen. Die EU rechnet damit, dass es sieben Millionen werden. Die meisten Menschen hat Polen aufgenommen. 800.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sind bislang ins Nachbarland geflohen.

„Die hatten ein Zuhause und jetzt haben sie nichts“

Christian Hardes steht am Rande des Kleiderhügels. Eigentlich sagt er immer viel, wenn er den Mund aufmacht, jetzt sind es nur ein paar Sätze: „Was tun sich die Menschen an? Die hatten ein Zuhause und jetzt haben sie nichts. Und alles nur wegen dieses Riesen-Arschlochs.“ Er dreht sich weg. Bislang hatte der Wittener die Bilder des Krieges und seine Folgen nur auf einem Bildschirm gesehen. Aber das reichte ihm, um zu sagen: Da muss man doch was machen, ich fahr‘ da ja jetzt hin.

Christian Hardes hatte die Idee für den Hilfskonvoi zur polnisch-ukrainischen Grenze.

Christian Hardes hatte die Idee für den Hilfskonvoi zur polnisch-ukrainischen Grenze. © Robin Albers

Vier Busunternehmer aus Arnsberg und Schwerte schließen sich ihm mit jeweils einem Bus an. Rosier, Zacharias, Quecke und Hennecke heißen ihre Unternehmen. Am Freitagmorgen treffen sie sich auf einem Rastplatz an der A44 in Geseke. Kartons mit Medikamenten stapeln sich in den Laderäumen der Busse, Schlafsäcke sind auf den Sitzen verteilt. Hygieneartikel in den Gepäckablagen darüber.

Die Busunternehmer zahlen alles selbst, auch die Fahrer haben sich freiwillig gemeldet. „Ich mach‘ das für lullu, wäre ja noch schöner, wenn ich dafür Geld bekommen würde“, sagt einer, der von allen nur Kalle genannt wird.

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Für ihn ist schon die Frage nach der Bezahlung eine Unverschämtheit. 42 Jahre sei er Bus gefahren, mittlerweile ist er Rentner. „Da kann ich auch helfen, und da will ich keinen Cent für.“ Das ist die Mentalität, die alle haben, die mitfahren. Entweder hatten sie zufällig Zeit oder sie haben Dienstpläne verschoben.

Welle der Solidarität

Der Krieg in der Ukraine hat eine Welle der Solidarität ausgelöst. Innerhalb weniger Tage organisierten Menschen private Spendenaktionen und stiegen in Fahrzeuge, um Geflüchtete von der ukrainischen Grenze abzuholen. Auf dem Weg nach Krakau gleiten auf der Autobahn immer wieder Busse, Lkw und Transporter vorbei. An ihren Fenstern kleben ukrainische Flaggen und Friedenstauben.

Europa zeigt sich so geeint, wie vielleicht noch nie in seiner Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf der Autobahn in Polen weisen Leuchttafeln auf eine Hotline für ukrainische Bürger hin, teilweise leuchten sie in den blau-gelben Landesfarben des Nachbarn.

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Hilfskonvoi aus Nordrhein-Westfalen hilft Geflüchteten aus der Ukraine an der polnischen Grenze

Etwa 30 Menschen aus den Städten Hemer, Schwerte, Arnsberg und Witten (und Umgebung) haben sich zusammengetan, um Geflüchtete aus der Ukraine aus Polen abzuholen. Mit vier Reisebussen und mehreren Transportern gefüllt mit Hilfsgütern machten sie sich auf den Weg zur Grenze.
08.03.2022

Doch die Fahrt dauert länger als gedacht. Das Depot der Caritas in Krakau schließt um 20 Uhr. Per Whatsapp kommt die Ansage von Hardes: „Das schaffen wir nicht. Morgen abladen.“

In den vergangenen Tagen habe sich immer wieder etwas geändert, sagt der Geschäftsführer der Wittener Firma „Konrad Hardes“. Bad, Heizung, Sanitär, Service steht auf der Firmen-Webseite. Hardes würde sagen: „Gas, Wasser, Scheiße“. Will man ihn in einem Satz beschreiben, dann ist er wohl einer, der anpackt.

„Es gibt zwei Seiten des Krieges“

Rohr verstopft? Dann machen wir das halt frei. Menschen in der Ukraine brauchen Hilfe? Dann fahren wir halt dahin. Pläne? Lassen sich ändern. „Das Depot hat doch länger auf, alles gut. Kein Problem, das klappt. Dann sehen wir uns da“, sagt er am Telefon. Der Großteil der Busse ist da kurz vor Krakau. Alles gut, kein Problem, das klappt. Gespräche mit Christian Hardes enthalten an diesem Wochenende immer solche Worte.

Dass es klappt, liegt an diesem Abend vor allem an der Hilfsbereitschaft polnischer Freiwilliger. Eigentlich wollten Sylwester Gaik und Jan Maloszewski nur eben Hilfsgüter vorbeibringen. Als sie hören, dass noch mehrere Busse entladen werden müssen, bleiben sie länger und packen mit an. Es schneit, ihre Hände sind eisig.

„Mit der Solidarität dem Menschen hat Putin nicht gerechnet“, glaubt der Pole Sylwester Gaik. Er hilft Geflüchteten.

„Mit der Solidarität dem Menschen hat Putin nicht gerechnet“, glaubt der Pole Sylwester Gaik. Er hilft Geflüchteten. © Robin Albers

„Es gibt zwei Seiten des Krieges“, sagt Sylwester Gaik auf Englisch, als er kurz aus der Menschenkette tritt. „Es gibt diese ganze Grausamkeit und es gibt das hier.“ Er nickt in Richtung der Helfenden. Sie haben eine Reihe gebildet, um die Güter in die etwa 30 mal 30 Meter große Halle zu schaffen. „Das ist die schöne Seite und mit der hat Putin ganz sicher nicht gerechnet.“

Zwei solcher Depots unterhält die Caritas in Krakau, etwa 30 in ganz Polen. Palettenweise sind Konserven in den Hochregalen eingelagert. Erbsen und Möhren und Geflügelschinken aus der Dose. Ansonsten: Schlafsäcke, Duschzeug, Benzin.

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Medikamente für die umkämpfte Hauptstadt

Sylwester Gaik steht vor einer Palette voller Windeln. „Die sind genauso wichtig“, sagt der kleine Mann mit dem kahlen Kopf. Seit der Krieg im Nachbarland ausgebrochen ist, hilft er. An der Grenze habe er Kinder gesehen, deren Windeln auf der Flucht seit drei Tagen nicht gewechselt werden konnten. „Die hatten alles wund“, sagt er. Seinen Samstag wird er wieder in Przemysl verbringen, um Geflüchteten zu helfen.

An der polnisch-ukrainischen Grenze warten Fahrzeuge mit Hilfslieferungen auf die Einreise in die Ukraine.

An der polnisch-ukrainischen Grenze warten Fahrzeuge mit Hilfslieferungen auf die Einreise in die Ukraine. © Robin Albers

250 Kilometer sind es bis dorthin. Für mache Busse geht es am Morgen nach einer kurzen Nacht um 7 Uhr los. Für andere später, sie müssen noch einmal umpacken. Die Pläne haben sich wieder geändert. Ein Bus soll am Depot noch medizinische Produkte aufnehmen und zum Roten Kreuz in Przemysl bringen.

Als er dort ankommt, ist der Transporter der Firma „Hardes“ schon leer. Das kleine Büro des Roten Kreuzes steht voll. Im Treppenhaus muss man sich an Paketen vorbeizwängen. Die Medikamente und Verbandsmaterial aus dem Bus des Schwerter Unternehmens „Quecke“ sollen noch am selben Tag nach Kiew gefahren werden, erklärt Marta Beben. Dort würden sie gerade dringend gebraucht.

Marta Beben (l.) arbeitet wie ihr Kollege Grzegorz Zajaczkowski ehrenamtlich fürs Rote Kreuz in Przemysl.

Marta Beben (l.) arbeitet wie ihr Kollege Grzegorz Zajaczkowski ehrenamtlich fürs Rote Kreuz in Przemysl. © Robin Albers

Marta Beben arbeitet, wie alle hier, freiwillig beim Roten Kreuz und übersetzt. Der Kriegsbeginn habe sie alle überrascht, erzählt sie auf Deutsch. Eigentlich arbeitet sie bei einem deutschen Unternehmen in Krakau. Mit ihrem Chef habe sie am Tag des Angriffs verabredet, dass sie Urlaub nimmt. Am nächsten Tag sei sie nach Przemysl gefahren.

30 Stunden durchgearbeitet

Der Grenzübergang Medyka liegt nur etwa zehn Kilometer von der 60.000-Einwohner-Stadt entfernt. Viele Geflüchtete kommen in den ersten Tagen nach dem Kriegsausbruch hier an. „Das war super krass, die ersten 30 Stunden haben wir durchgearbeitet“, sagt Marta Beben. Mittlerweile kann sie nachts wieder einige Stunden schlafen. Viel Zeit zu reden hat sie aber nicht. Sie müsse direkt weiter, sagt Marta und springt in ein wartendes Auto.

Auch die Helfenden aus Deutschland haben es eilig. Mit den Städten Arnsberg und Schwerte, die die Geflüchteten aufnehmen, sind Ankunftszeiten abgesprochen. Und die ukrainische Geflüchteten warten auf polnischer Seite.

Menschen an einem großen Einkaufszentrum in Korczowa wenige Kilometer von der polnisch-ukrainischen Grenze entfernt. Sie versuchen Verwandte zu erreichen.

Menschen an einem großen Einkaufszentrum in Korczowa wenige Kilometer von der polnisch-ukrainischen Grenze entfernt. Sie versuchen Verwandte zu erreichen. © Robin Albers

Am Samstag sollen mehrere Ukrainerinnen aus der westukrainischen Stadt Lwiw mit ihren Kindern die Grenze überqueren. An den Übergängen Hrebenne und Korczowa will der Hilfskonvoi sie aufnehmen. Drei Busse fahren ins nördlicher gelegene Hrebenne, der 26-jährige Schwerter Florian Quecke fährt mit seinem Bus und seiner Crew nach Korczowa.

Hunderte Feldbetten

In einem mit grauem Wellblech verkleideten Einkaufszentrum, etwa sechs Kilometer entfernt vom Grenzübergang, ist eine Aufnahmestelle für Geflüchtete eingerichtet worden. Auf der Straße davor stauen sich Autos und Busse mit Kennzeichen aus sämtlichen Ländern. Deutsche, schwedische, tschechische, dänische.

Polnische Behörden haben auf dem Parkplatz Dixi-Klos aufgestellt, an der Seite des Einkaufszentrums stapeln sich Kartons mit Kleidung und Hilfsgütern. Polizisten und Feuerwehrleute weisen Busse ein. Journalisten aus aller Welt filmen und fotografieren. Erst etwa eine Stunde zuvor hat sich der US-amerikanische Außenminister Antony Blinken hier mit seinem ukrainischen Amtskollegen getroffen.

Geflüchtete Menschen suchen in Korczowa nach Mitfahrgelegenheiten in Städte in ganz Europa.

Geflüchtete Menschen suchen in Korczowa nach Mitfahrgelegenheiten in Städte in ganz Europa. © Robin Albers

Das kleine Korczowa im Niemandsland an der polnischen Grenze hat plötzlich weltpolitische Bedeutung erlangt, weil ein Krieg die Menschen aus ihrem Land vertreibt.

Hunderte Feldbetten stehen Gestell an Gestell vor den Schaufenstern internationaler Marken. Auf allen Betten liegen Menschen. Ihre Hunde im Arm oder das Handy in der Hand, um Nachrichten an ihre Angehörigen zu schicken. Im Einkaufszentrum verteilen polnische Soldaten Essen und Wasser. Auf ihren gelben Westen steht, welche Sprachen sie sprechen.

Langes Warten an der ukrainischen Grenze

Es ist stickig und laut. „I have two seats in my car to Germany“, ruft eine Frau am Eingang. Menschen halten Schilder hoch mit anderen Zielen. Paris, Warschau, Amsterdam.

„Die Hilfsbereitschaft der Menschen ist toll“, sagt eine Freiwillige, die bei der Koordination hilft. „Aber wenn hier jeder einzeln jemanden abgreift, bringt das alles durcheinander.“ In einem Zelt vor der Halle versuchen die Helfer, die Masse an Menschen zu koordinieren. Die Leute, die Plätze in ihren Fahrzeugen haben, sollen sich hier anmelden. Dann fahren die Busse vor und deren Ziele werden ausgerufen.

„Polen wird euch helfen“, steht auf einer Anzeigetafel an einem Ankunftszentrum für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer im polnischen Korczowa.

„Polen wird euch helfen“, steht auf einer Anzeigetafel an einem Ankunftszentrum für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer im polnischen Korczowa. © Robin Albers

Christian Hardes aber geht selbst auf die Suche nach Menschen, die in Richtung Schwerte wollen. Die Menschen, die sein ukrainischer Kontakt vermittelt hat, hängen noch auf der anderen Seite der Grenze fest – nur wenige Kilometer entfernt. Es gibt Gerüchte darüber, dass die Grenze zu sei.

Ein Soldat sagt, dass sie offen sei, aber die Menschen nur schrittweise durchgelassen werden könnten. In jedem Fall dauert es – zu lange. Der Bus muss zurück nach Schwerte. Deshalb Planänderung. Andere Geflüchtete kommen mit. Am Ende sind es 47. Zwei Männer mit grauen Haaren, ansonsten Frauen und Kinder.

Der 26-jährige Florian Quecke ist Junior-Chef des Schwerter Busunternehmens „Quecke“. Er wird wohl noch einmal an die polnisch-ukrainische Grenze fahren.

Der 26-jährige Florian Quecke ist Junior-Chef des Schwerter Busunternehmens „Quecke“. Er wird wohl noch einmal an die polnisch-ukrainische Grenze fahren. © Robin Albers

„Man sieht die Trauer in den Augen“

Als sie in den Bus steigen, ist es für sie ein Schritt in eine ungewisse Zukunft. Viele wollen am Anfang nichts zu essen annehmen, berichtet Florian Quecke. Die Stimmung ist gedrückt. Einige Frauen weinen, andere sitzen einfach nur da. „Man sieht die Trauer in den Augen“, sagt Florian Quecke.

Was das mit ihm machen wird, wisse er noch nicht, sagt er. Aber um ihn ginge es schließlich auch am wenigsten. „Wir haben jetzt 47 Menschen hier im Bus und darüber bin ich sehr froh, aber Hunderttausende warten noch darauf, in Sicherheit gebracht zu werden. Diese Fahrt war aber schon mal alle Anstrengung wert.“

Taras (r.) ist mit seiner Mutter Lesya (44) und seiner Schwester Lera (10) aus Kiew geflohen. Der Vater musste im Land bleiben.

Taras (r.) ist mit seiner Mutter Lesya (44) und seiner Schwester Lera (10) aus Kiew geflohen. Der Vater musste im Land bleiben. © Robin Albers

Überlegungen für eine weitere Tour seien bei ihm während der gut 17-stündigen Rückfahrt immer konkreter geworden. Das sagen auch die Fahrer der anderen Busse.

Fahrt ohne Vater

Wann die Ukrainerinnen und Ukrainer zurück in die Heimat können, ist hingegen ungewiss. Der 14-jährige Taras ist gemeinsam mit seiner Mutter Leysa und seiner Schwester Lera aus Kiew geflohen. Sein Vater musste zurückbleiben, um für die Ukraine zu kämpfen.

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Als Taras das erzählt, wird seine Stimme kurz zittrig. Die Reise nach Deutschland sieht er als Erfahrung an, möglichst schnell will er aber zurück in sein Zuhause in Kiew, sagt er: „Ich denke, dass der Krieg in zwei Monaten, spätestens in einem halben Jahr vorbei ist.“

Zwei Kinder, die am Sonntagmorgen in Schwerte angekommen sind, freuen sich über die Kuscheltiere, die sie geschenkt bekommen haben.

Zwei Kinder, die am Sonntagmorgen in Schwerte angekommen sind, freuen sich über die Kuscheltiere, die sie geschenkt bekommen haben. © Robin Albers

Für die 47 Menschen, die in Schwerte ankommen, beginnt der neue Abschnitt in Deutschland unterschiedlich. Die Stadt hat Unterkünfte organisiert. Manche möchten dort bleiben, andere fahren weiter. Taras und seine Familie werden von einer Freundin der Mutter abgeholt. Die Schwester weint, als sie ihr in die Arme fällt. 107 Geflüchtete kommen in Arnsberg unter.

Mit dem Wissen, es nach Deutschland geschafft zu haben, ist die Stimmung bei den Menschen gelöster. Für die Kinder gibt es Kuscheltiere. Ein Junge, er ist höchstens Vier, fischt sich ein Tier aus dem Karton. Er hält es seiner Mutter entgegen und lächelt.