Bürgerdienste der Stadtverwaltung: Vakante Stellen - mehr Kunden - längere Schlangen
Bürgerdienste
Die Situation in den Bürgerdiensten ist desolat. Mehr Mitarbeiter sollen nach einer Vorlage der Verwaltung mittelfristig für Entlastung sorgen. Das reicht der Bezirksvertretung nicht.

Das Amtshaus in Mengede erscheint Bürgern, die zu den Bürgerdiensten müssen, oft als kaum zu nehmendes Hindernis. © Stephan Schütze (Archiv)
Es tut sich etwas, aber für manche nicht genug: „Die Situation bei den Bürgerdiensten beobachte ich jeden Tag“, so Axel Kunstmann von Bündnis90/Die Grünen. „Neulich gab es schon um 8.30 Uhr keine Wartemarken mehr. Und heute habe ich aus Interesse mal online nachgeschaut: Der nächste freie Termin wäre im September gewesen. Das ausgerufene Ziel - 14 Tage bis zum Termin und maximal 45 Minuten Wartezeit ohne Termin - finde ich toll. Aber ich habe Bedenken, ob das klappt.“ Damit lief er bei den anderen Politikern in der Bezirksvertretung offene Türen ein. Ähnliche Erfahrungen hatten auch sie gemacht. „Der Knackpunkt ist das Personal“, sagte Isabella Knappmann von Bündnis90/Die Grünen. Qualifiziertes Personal zu bekommen sei schwer.
Termine werden oft nicht wahrgenommen
Und auch in der Terminverwaltung läge vieles im Argen, hieß es. 67 Prozent der Termine werden online vergeben, oft würden die Leute aber nicht absagen, wenn sie nicht kommen könnten. Offen blieb die Frage, warum die gewonnene Zeit nicht für andere Kunden genutzt werden kann. Immerhin soll der Mittwochmorgen nun für „Wartekunden“ frei gegeben werden. Die Terminverwaltung soll verbessert werden, doch dafür braucht es eine neue Software und bis die einsatzfähig ist, vergeht Zeit. Auch wer darauf wartet, sein Anliegen online erledigen zu können, muss Geduld haben: Stichtag ist der 31.12.2022.