Bürgerdialog: Flüchtlinge sind im Unionviertel willkommen
Notunterkunft Adlerstraße
In die ehemalige Abendrealschule an der Adlerstraße ziehen ab nächster Woche rund 150 Flüchtlinge. Eine Flüchtlingsunterkunft mitten im Wohngebiet – das sorgt häufig für Angst und Proteste. Nicht so im Unionviertel: Beim Bürgerdialog am Donnerstagabend wollten die Anwohner vor allem wissen, wie sie helfen können.

Beim Bürgerdialog zur Unterbringung von Flüchtlingen in der ehemaligen Abendrealschule an der Adlerstraße stellten die Anwohner viele Fragen - vor allem dazu, wie sie helfen können.
Ein Klima der Fürsorge und Hilfsbereitschaft bestimmte den Bürgerdialog, zu dem die Bezirksvertretung Innenstadt-West am Donnerstagabend (6. November) in den Gemeindesaal der katholischen Suitbertus-Gemeinde eingeladen hatte. Im Unionviertel sind die 150 Flüchtlinge willkommen, die ab nächster Woche in die ehemalige Abendrealschule an der Adlerstraße vorübergehend einziehen.
Die 200 Bewohner des Unionviertels wollten beim Bürgerdialog vor allem wissen, welchen Beitrag sie leisten können und ob die Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht und versorgt werden. Diese Offenheit gegenüber der kurzfristigen Notunterkunft hatten Bezirksbürgermeister Friedrich Fuß, Sozialdezernentin Birgit Zoerner und Dr. Ümit Kosan, Vorstandsvorsitzender des Verbundes der sozial-kulturellen Migrantenvereine in Dortmund (VMDO), nicht erwartet.
Derzeit gibt es Privatwohnungen für 1600 Flüchtlinge und 300 Plätze in der kommunalen Unterbringungseinrichtung Grevendicks Feld. Das reicht nicht aus, um den wachsenden Flüchtlingsstrom aufzunehmen. Deshalb werden kurzfristig städtische Immobilien zu vorübergehenden Notunterkünften ausgebaut. Die erste entsteht derzeit in der ehemaligen Abendrealschule an der Adlerstraße. Hier sollen 40 zusätzliche Flüchtlinge pro Woche unterkommen.
Der VMDO mit dem Haus der Vielfalt betreibt die Notunterkunft. Der Verein verfügt über ein gutes Netzwerk im Stadtteil und pädagogisches Fachpersonal mit Muttersprachlern in 20 Sprachen. „Die Menschen, die zu uns kommen, brauchen Brot, um satt zu werden, ein Lächeln und die psychische Unterstützung, dass sie willkommen sind“, appelliert er an die Bewohner des Unionviertels.