Brigitte Lücken ist die Hundesitterin von Hombruch

© Johannes Franz

Brigitte Lücken ist die Hundesitterin von Hombruch

rnDog-Walking

Jeden Tag ist Brigitte Lücken mit ihrer kleinen Biskit unterwegs – und nimmt gleich vier weitere Hunde aus der Nachbarschaft mit. Geld verdient sie damit aber nicht.

Hombruch

, 06.03.2019, 12:37 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bis is zu fünf Mal am Tag zieht Brigitte Lücken mit ihrer Biskit los, damit die kleine Hündin genug Auslauf bekommt. Kein Wunder also, dass sie auf der Hundewiese an der Kieferstraße jeder kennt. Längst haben sie andere Hundehalter darauf angesprochen, die eigenen Vierbeiner doch bei Gelegenheit mit auszuführen – die Zeit ist halt nicht immer da. Brigitte Lücken hat einfach mal ja gesagt – und zieht seitdem mindestens einmal am Tag gleich mit fünf Hunden durch Hombruch. Geld verdienen will sie damit aber nicht.

Ladenbesitzer freut sich, dass der Hund Auslauf bekommt

In der Mittagszeit trifft sich Brigitte Lücken mit Peter Laschkowsky vor dessen Geschäft an der Harkortstraße. „Wir kennen uns von der Hundewiese“, so der Ladenbesitzer – so wie eigentlich alle Hundebesitzer im Hombrucher Zentrum. Seit etwa einem Jahr nimmt sie Laschkowskys Biggi mit auf ihre Tour. „Mittags komme ich hier ja nicht raus“, erklärt Biggis Herrchen. „Da ist es schön, dass sie so Auslauf bekommt.“ Sie selbst sei ja sowieso immer am Laden vorbeigekommen, „da konnte ich sie ja auch gleich mitnehmen“, so Lücken. „Vor allem, da sich Biskit und Biggi sofort gut verstanden haben.“

Kein Wunder also, dass sich bald Nachbarn und Bekannte bei der Tierfreundin gemeldet haben und sie als Hundeausführerin beschäftigen. Inzwischen ist die fröhliche Hunderunde um den holländischen Kooiker Filou, Pudel Lio und die englische Bulldogge Apollo gewachsen. Zwar haben sich noch weitere Besitzer gemeldet, mehr gehe aber derzeit nicht, sagt Brigitte Lücken. Immerhin sei sie ja schon viereinhalb bis fünf Stunden unterwegs.

In den USA werden Dog-Walker bezahlt

Auch verdient sie nichts mit ihrem „Hundesitting“ – obwohl es die Geschäftsidee des Hundeausführers inzwischen auch in Deutschland gibt. Ursprünglich stammt die Idee für die sogenannten „Dog Walker“ aus den USA. Dort gibt es diese bezahlten Hundeausführer schon lange.

„Nein, Geld möchte ich dafür nicht nehmen“, betont die Rentnerin. Sie zieht mit den Vierbeinern durch die Nachbarschaft, weil es ihr einfach Spaß macht. „Würde ich dafür Geld nehmen, würde ich mich wahrscheinlich auch mit dem einen oder anderen Besitzer anlegen“, erklärt sie. Anders als so mancher Hundehalter legt Brigitte Lücken bei Hunden Wert auf eine gute Erziehung.

Diesmal wird sie bei ihrer Runde von Schwester Konny Braukmann begleitet. „Eine so große Hundefreundin bin ich eigentlich nicht“, gesteht diese. Sie genießt aber die ausführlichen Spaziergänge mit Brigitte und der Rasselbande aus lauter Vierbeinern. „Ich bin derzeit lange krankgeschrieben, und so komme ich wenigstens mal raus.“

Mit 18 Jahren auf den Hund gekommen

In ihrer Familie sei sie übrigens die einzige echte Tierfreundin, so Brigitte Lücken. „Ich hatte immer irgendwelches Getier, alles was kreucht oder fleucht“, meint sie lachend. So ist sie zum Beispiel wegen einer Ratte an ihren ersten Hund gekommen. „Ich glaube, damals war ich 18“, blickt die 51-Jährige zurück. „Damals bin ich mit meiner Ratte zu einem Tierarzt gegangen. Und dort hat mich jemand angesprochen – angeblich ein Hundetrainer – ob ich seinen Hund haben wollte.“

Kurze Zeit später sei sie dann schnell wieder bei dem Tierarzt aufgetaucht. „Ich habe bald gemerkt, dass der Hund misshandelt worden ist“, blickt sie zurück. Bei ihrem neuen Frauchen habe sich „Nicki“ später aber sehr wohl gefühlt. Und Brigitte Lücken wusste seitdem, dass sie ein gutes Gespür für die Hunde hat. Und das braucht sie auch. Eine 20-beinige Hundebande hört schließlich nicht auf jeden.