Nach einem schweren Wohnungsbrand am Dienstagvormittag (20.12.) an der Straße Zum Erdbeerfeld in Dortmund-Mengede ermittelt die Polizei inzwischen wegen schwerer Brandstiftung. Gegen 10.30 Uhr waren am Dienstag dicke Rauchschwaden aus einer Erdgeschoss-Wohnung des Mehrfamilienhauses gedrungen. In den Fokus der Ermittlungen gerät nun die Bewohnerin der Wohnung selbst.
Wie ein Sprecher der Dortmunder Polizei auf Anfrage unserer Redaktion am Mittwoch (21.12.) mitteilt, wird wegen des Verdachts auf schwere Brandstiftung ermittelt: „Es deutet alles darauf hin, dass die Bewohnerin der Wohnung den Brand selbst gelegt hat.“ Was dabei stutzen lässt: Die Frau war zum Zeitpunkt des Brandes mit ihren drei Kindern zu Hause.
Wohl kein Suizidversuch
Als die Feuerwehr vor Ort eintraf, habe sich die Frau allerdings nicht mehr in der Wohnung befunden. Sie hatte sich selbst und ihre Kinder vor dem Haus in Sicherheit gebracht. „Daraus schließen wir, dass es sich wohl nicht um einen Suizidversuch gehandelt hat“, erklärt der Polizeisprecher. Darüber war bereits spekuliert worden.
Warum die Dortmunderin ihre Wohnung allerdings mutmaßlich selbst angezündet haben sollte, ist noch überhaupt nicht klar. „Um das Motiv der Frau zu klären, wird aktuell noch ermittelt“, sagt der Polizeisprecher.

Nach dem Brand wurden die Mutter und ihre Kinder im Alter zwischen zwei und vier Jahren von Einsatzkräften des Rettungsdienstes in ein Krankenhaus gebracht, wie die Dortmunder Feuerwehr mitteilte. Ernsthafte Verletzungen haben wohl nicht vorgelegen, die Kinder waren augenscheinlich unverletzt.
Am Dienstagmittag noch habe die Polizei ihre Ermittlungen aufgenommen, nachdem die Feuerwehr die Brandstelle freigegeben hatte. Seitdem werden laut Polizei vor allem Nachbarn und Menschen aus dem Umfeld der mutmaßlichen Täterin befragt.
Ermittlungen zum Motiv laufen
Laut einem Sprecher der Polizei ist dieses Vorgehen Standard: „Einerseits klären wir, ob Zeugen Hinweise zum Brand und der möglichen Ursache geben können.“ Andererseits sollen die Befragungen auch dabei helfen, das Motiv der Frau für die mutmaßliche Brandstiftung zu ermitteln. „Wir versuchen, die Person ein bisschen kennenzulernen, die Motivlage zu ergründen“, so der Sprecher zu den laufenden Ermittlungen.
Auf den im Raum stehenden Vorwurf der schweren Brandstiftung steht in Deutschland eine Mindeststrafe von einem Jahr Freiheitsentzug.
Laut Feuerwehr hat die Wohnung im Erdgeschoss „in voller Ausdehnung“ gebrannt. Die insgesamt 45 an den Löscharbeiten beteiligten Feuerwehrleute konnten verhindern, dass die Flammen auf die anderen Wohnungen übergriffen.

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