Brand in historischem Leerstand in Dortmund Wichtige Straße war gesperrt

Brand im ehemaligen Versorgungsamt: Rheinischen Straße war gesperrt
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Etwa um 17.30 Uhr erhielt die Feuerwehr Dortmund einen Notruf: In einem großen Gebäude in der Nähe der Innenstadt brennt es: im ehemaligen Versorgungsamt an der Rheinischen Straße.

Vor Ort stellten die Feuerwehrleute Rauch fest, der aus dem 1. Stock des riesigen Gebäudes drang. Die Ursache, nach erster Erkenntnis: ein brennender Tisch.

Auch Stadtbahn betroffen

Wegen des Einsatzes wurde die Rheinische Straße, die Dorstfeld und die westliche Innenstadt verbindet, gesperrt. Erst nach mehr als einer Stunde – um 18.42 Uhr – war die Feuerwehr abgerückt, sodass die Straße wieder freigegeben werden konnte.

Die Sperrung hatte auch Auswirkungen für Bahnnutzer: Die Schienen von U43 (nach Dorstfeld) und U44 (nach Marten) liegen auch im gesperrten Teil der Rheinischen Straße. Erst Anfang 2023 hatten Vandalen einen enormen Schaden im ehemaligen Versorgungsamt verursacht. Offenbar waren sie durch ein Tunnelsystem ins Gebäude gekommen.

Gebäude steht seit langem leer

Das zog seinerzeit einen Datenskandal nach sich. Nach dem Auszug der Landesbehörde waren vertrauliche Akten zurückgeblieben. Die Stadt Dortmund ging unter Begleitung der Polizei ins Gebäude, das seit 2011 leersteht.

Das imposante Gebäude aus den 20er-Jahren, das früher nicht nur Versorgungsamts-Sitz war, sondern auch Hoesch-Zentrale, soll nicht nur Zuflucht für Obdachlose sein, sondern auch bei denjenigen beliebt, die gerne „Lost Places“, also verfallene Orte besuchen. Denn das Gebäude ist ein solcher.

Viele Pläne gescheitert

Nicht nur, dass mittlerweile in großem Stil Metallrohre und Kabel fehlen - also Dinge, die sich zu Geld machen lassen. Seit dem Auszug des Versorgungsamtes hatten verschiedene Investoren die Immobilie gekauft und wieder verkauft. Mehrere Pläne gab es: Hotel, Wohnungen, Gewerbe.

Im März 2023 wurde das Gebäude online für 12,5 Millionen Euro angeboten - noch für weniger Geld als zuvor. Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal brachte unlängst eine neue Idee ins Spiel.

War es Brandstiftung?

So könne die Sparkasse das imposante Gebäude kaufen, damit es im Sinne einer guten städtebaulichen Entwicklung geschützt werden könne. Zunächst dürften nun jedoch Ermittler und Gutachter ins Gebäude kommen, um die aktuelle Frage zu klären: Wieso brach das Feuer aus?

Und auch wenn die Polizei dazu noch nichts sagen kann: Absichtliche oder fahrlässige Brandstiftung durch unbefugte Eindringlinge sind alles andere als unwahrscheinlich.

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