
Der Bergmann-Kiosk am Dortmunder Wall hat es in die erweiterte Auswahl der schönsten urbanen Biergärten des Ruhrgebiets geschafft. © Leopold Achilles
Biergärten im urbanen Raum: Das sind die schönsten im Ruhrgebiet
Biergarten-Serie
Wo im Revier das Leben pulsiert, haben sich Outdoor-Lokale niedergelassen. Ob Marktplatz, Bürgersteig, Hinterhof oder auf dem Dach - überall gibt es Biergärten zu entdecken. Wir stellen die schönsten vor.
Die Außengastronomie hat Konjunktur. Deshalb erobert sie mehr und mehr auch die Städte. Neue interessante Formen entstehen. Kioske mit Craft-Bier-Verkostung, spannende Küche in zuvor ungenutzten Hinterhöfen gesellen sich zu großen, oft auch traditionellen Bierschwemmen an den urbanen Plätzen.
Die besten Open-Air-Genussorte der Region
In der Serie listen wir die besten Freiluft-Gastronomien der Umgebung auf und stellen die Top 3 in jeder der sechs Kategorien in Bildern und Berichten vor. Die Ranglisten stammen aus der 2022er-Sonderausgabe des Gastro-Magazins „Ruhrgebiet geht aus!“.
„Ruhrgebiet geht aus“ hat nach Außengastronomien gesucht, die für kulinarische Genüsse im urbanen Raum stehen. 16 Adressen wurden als Tipps erkoren. Abseits der Top 5 sind das (in alphabetischer Reihenfolge und im Magazin ausführlich vorgestellt) folgende Orte:
- Badalona in Bochum: Brüderstraße 2, 44787 Bochum: www.badalonabar.de
- Benediktiner Wirtshaus: Friedensplatz 7-8, 44135 Dortmund: www.benediktiner-wirtshaus.de/dortmund
- Bergmann Kiosk: Hoher Wall 36, 44137 Dortmund: www.harte-arbeit-ehrlicher-lohn.de/brauerei/kiosk
- Bude 116 einhalb: Saarlandstraße 116, 44139 Dortmund: www.bude116einhalb.de/
- Fiege Stammhaus: Bongardstraße 23, 44787 Bochum: www.fieges-stammhaus.de
- Goldbar: Rellinghauser Str 110, 45128 Essen: www.cafe-goldbar.de
- Labsal: Rheinische Str. 12, 44137 Dortmund: www.labsal-dortmund.de
- Le Bas: Springerplatz 1, 44793 Bochum: www.le-bas.de
- Tatis Cafe: Fritz-Reuter-Straße 1, 44147 Dortmund: www.tatiscafe.de
- Temple Bar: Salzmarkt 1, 45127 Essen: www.temple-bar.de
- Wenkers: Betenstraße 1, 44137 Dortmund: www.wenkers.de

Das Traditionshaus Zum Alten Markt wurde zu einem der fünf schönsten Biergärten im urbanen Raum gekürt. Gute westfälische Küche wird gelobt. © Zabel
Auf dem fünften Platz sieht die Redaktion das Traditionslokal Zum Alten Markt in der Dortmunder City. Hier ist bei gutem Wetter immer etwas los, die deftige westfälische Küche und das zügig servierte Pils helfen dabei Stammgäste wie auch Touristen angemessen zu verwöhnen.
Markt 3, 44137 Dortmund
Mo – Do 10:00 Uhr - 00:00 Uhr
Fr - Sa 10:00 Uhr - 01:00 Uhr
So 10:00 Uhr - 23:00 Uhr
Platz vier gehört dem Three Sixty in Bochum, der Mutter aller Sportsbars im Ruhrgebiet, zentraler Biergarten des an Freisitzen nicht armen Bermudadreiecks. Welches an sich auch den größten urbanen Freisitz der Region bildet.
https://bochum.three-sixty.de/
Kortumstraße 2-14
0234 91 60 360
Mo-Sa ab 12 Uhr
Platz 3: Le Kork in Bochum

Zum Wein aus dem Automaten gibt es im Weinlokal Le Kork am Bochumer Bermudadreieck schöne Snackplatten. © Stefanie Stüber
Die Freisitz-Kultur im und um das Bermudadreieck herum, hat hier vor dem Le Kork seine Open-Air-Weinbar. Schicke Sitzgelegenheiten ziehen ein junges Weinpublikum an. Der Clou sind die Automaten drinnen: Wer viel international unterwegs ist, kennt sie vor allem von Flughäfen: Weindispenser.
Das sind Automaten, die Wein aus Flaschen „zapfen“ und sie in exakt vorgegeben Mengen abgeben. Die Technologie macht es möglich, auch sehr hochwertige Weine glasweise zu verkosten und trotzdem über eine längere Zeit ohne Qualitätsverlust verfügbar zu halten. Am Rande des Bermudadreiecks hat Le Kork eröffnet, die sich als die digitalste Weinbar Deutschlands beschreibt.
Das Prozedere sieht vor, dass an der Kasse eine mit einem wählbaren Betrag aufgeladene Karte erworben wird. Diese gibt eine bestimmte Menge Wein ab. Die Auswahl ist gelungen. Vom lässigen „Daydrinking“- Weißwein für wenig Geld, über einige namhafte Rieslinge bis zum mächtigen Roten aus der Toskana und experimentellem Orange-Wein bis zum Chateaux Soundso aus Bordeaux lässt sich entdecken.
Mag der Weinfreund snacken, bringt der Service Platten mit Schinken und Salami, Serrano-Schinken, Coppa (luftgetrockneter vom Schweinenacken), Bresaola (Schinken vom Rind), Fenchelsalami, Sous vide gegarte Kirschtomaten, dazu Brot und gesalzene Butter oder Pinsa, das belegte Focaccia aus Mittelitalien.
Konrad-Adenauer-Platz 3
44787 Bochum
0234 90 20 00 11
Montag – Donnerstag: 16:00 – 23:00 Uhr (Küche ab 18:00 Uhr)
Freitag: 16:00 – 01:00 Uhr (Küche ab 17:00 Uhr)
Samstag: 16:00 – 3:00 (Küche ab 17 Uhr)
Platz 2: Mama San in Essen
Die noch junge Dreifach-Adresse in der City. Buchstäblich herausragend dabei die Rooftop-Bar „Lil‘ Tiger“, die quasi unmittelbar nach der Eröffnung zum Hot Spot für Cocktails-Fans wurde, allerdings dann in den Dornröschenschlaf verfallen musste.
Im Erdgeschoss des Hotelkomplexes befinden sich die anderen beiden Konzepte. Das Mama San, benannt nach den kochenden Frauen der mobilen Küche, ist das Restaurant, dessen Idee es ist, ganz Indochina kulinarisch abzubilden. So verspricht schon die Karte: „Von Vietnam bis Japan. Von Kambodscha bis Laos. Von Thailand bis Indonesien“.
Gemeint ist damit vor allem jene vor Ort so essenzielle Tradition der Garküchen, die sich auf den Straßen der Städte befinden. Entsprechend gibt es sehr würzige Soßen und Marinaden, viel Umami macht die Gäste glücklich. Die Wahl fällt nicht leicht, Currys aus Thailand konkurrieren mit der vietnamesischen Pho, indische Hähnchenspezialitäten mit japanischer Ramen-Nudelsuppe und alles mit den Grillspezialitäten aus dem Robata-Grill.
Der glänzt bei der „Grand Harbour Tour“ mit Hähnchenkeulenfleisch, Schweinebauch, Rinderfilet, Peking Ente, Lachsfilet, Black Tiger Garnelen, Grünem Spargel, Maiskolben, Vegan Duck und den drei Würzsoßen Ingwer Aioli, Tandoori Masala, Shichimi Karē. Wer danach dringend eines Absackers bedarf, kann auch den in exklusiver Form bekommen, denn die Cocktail-Bar „Naughty Dragon“ komplettiert das Trio. Die Bar hoch oben ist allerdings der Sommer-Knaller.
Fronhauser Str. 55, 45127 Essen
0201 74 75 68 00
Dienstag – Samstag: 17–23 (Küche bis 22 Uhr)
Platz 1: Fritzpatricks in Essen-Rüttenscheid

Irische Pub-Kultur mit guter Küche und riesigem Biergarten. Guinness und mehr auf der "Rü", der Essener Gastromeile in Rüttenscheid. © Michael Alisch
Auch in Essen gibt es ihn – den EINEN Irish Pub, wo immer alle sind. Das Fritzpatrick’s bietet Irisch-Sagenhaftes: 400 Plätze innen, 250 außen, eine Bibliothek(!), Karaoke, Burger, Chips und natürlich Bier: Kilkenny, Guinness, Stowford. Zudem eine große Auswahl an Whiskys.
Wenn es so etwas wie eine irische Botschaft im Ruhrgebiet gäbe, dann wäre es diese Rü-Legende von Tova und Patrick Hunt, gegründet vor mehr als einem Vierteljahrhundert im Jahre 1996. Wenn sie direkt vor dem Pub eine Bühne aufbauen (dürfen), dann geht es hier meistens richtig ab. Geschätzte 6000 Menschen feierten zuletzt bei einem Rü-Fest vor dem Fritzpatricks.
Naturgemäß ist die Kneipe auch an Halloween und dem St.Patrick‘s Day ein Hot Spot der Ausgelassenheit. Doch nicht nur der an geistigen Getränken interessierte Irland-Fan besucht die Gaststätte. Die Speisekarte ist weithin eine Seltenheit mit vielen authentischen Spezialitäten. Etwa „Mrs Fitz´s Homemade Shepherds Pie, hausgemachter Rinderhackfleisch-Auflauf mit einer Kartoffelkruste, dazu braunes Brot“ oder „Homemade Sri Lankan Chicken Curry, hausgemachte Sri Lanka Curry auf Madras, Marsala, Kumin, Kardamon und Senfkörner und Curryblättern, serviert mit Reis“.
Zur besonderen Stimmung trägt jederzeit das internationale Serviceteam bei. Stolz sind die Hunts, dass teilweise 22 Nationalitäten gleichzeitig das 50-köpfige Team bildeten. Natürlich sind immer auch ein paar Menschen aus Irland hier segensreich und laut humorvoll tätig.
Girardet Straße 2
45131 Essen
0201 7 98 88 77
Sonntag – Donnerstag: 11:00 - 23:00 Uhr
Freitag – Samstag: 11:00 - 23:00 Uhr