
© Julian Preuß
Kinder-Impfzentrum in der Thier-Galerie startet – eine ganz besondere Einrichtung
Thier-Galerie
Das Impfzentrum für Kinder in der Dortmunder Thier-Galerie startet. Beim Einrichten gab es viel zu beachten. Der Leiter des Gesundheitsamtes schildert die Herausforderungen.
Vom Eingang Hoher Wall sind es nur wenige Meter bis zum Impfzentrum in der Thier-Galerie. Ab Freitag (17.12.) können sich hier nicht nur Erwachsene gegen das Coronavirus impfen lassen. Denn direkt neben des normalen Impfzentrums hat die Stadt in Zusammenarbeit mit der Thier-Galerie und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) zwei Impfstraßen für Kinder eingerichtet.
Impfstoffe werden optisch voneinander getrennt
Verabreicht werden die ersten Dosen des speziellen Biontech-Vakzins ab 10 Uhr. Dieses ist geringer konzentriert als das der Erwachsenen. Außerdem bekommen Kinder nur 0,2 anstatt 0,3 Milliliter verabreicht. Optisch erkennbar ist der Impfstoff an der orangenen Kappe des Fläschchens, in dem er aufbewahrt wird. Bei den erwachsenen ist die Kappe lila.
Um Verwechselungen zu vermeiden, seien die Impfzentren für Kinder und Erwachsene räumlich getrennt worden. Absperrbänder grenzen die beiden Eingänge voneinander ab. Optisch unterscheiden sich die Räumlichkeiten ebenfalls.
Beim Kinder-Impfzentrum sind die Fenster mit weißen Folien verklebt. Auf ihnen sind Grafiken aufgedruckt, die an kindliche Kritzeleien erinnern. Das Anstellen in einer falsche Schlange soll so verhindert werden.
„Ich freue mich sehr, dass wir es geschafft haben, kurzfristig diese Impfstelle einzurichten“, sagt Dr. Frank Renkens, Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes. Bis Mitte Januar seien bereits mehr als 1500 Termine vergeben worden - darunter auch Termine für Geschwister.
Erst 2022 gibt es freie Termine für das Kinderimpfen
Den nächsten freien Slot gibt es erst im kommenden Jahr. Der 12. Januar um 12.10 Uhr bildet den ersten grünen Fleck im Terminkalender (Stand: 16.12., 19. Uhr). Mit einer solchen Resonanz habe Renken nicht gerechnet. „Das hat mich ein wenig überrascht“, sagte er. Dies zeige aber, dass die Nachfrage da ist.
Zwischen 10 und 17 Uhr verabreichen täglich zwei Kinderärzte 42 Impfungen. Ab Januar soll diese Zahl erhöht werden. Gelingen soll das, indem die Zeit für die einzelnen Termine verringert wird.
Derzeit sind 20 Minuten pro Termin eingeplant. Man habe einberechnet, dass es bei den Eltern einen hohen Beratungsbedarf geben könne. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, habe man sich dazu entscheiden, dies bei der Zeit-Taktung zu berücksichtigen, erklärt Renken. Die Eltern müssen zur Aufklärung sowieso dabei sein, wenn der Nachwuchs geimpft wird.
Am Eingang wartet eine Überraschung
Damit sich die Kinder bereits während der Beratung etwas ablenken können, gibt es am Eingang des Impfzentrums eine Überraschung: In Tüten verpackt warten beispielsweise Buntstifte und ein Heft zum Ausmalen auf die kleinen Impflinge.
Zudem wurde bei der Einrichtung auf eine kindgerechte Gestaltung geachtet: Große Wandplakate mit bunten Tieren schaffen eine weniger sterile und damit eine weitaus freundlichere Atmosphäre. Diese soll nicht nur schön aussehen, sondern einen weiteren Effekt haben: Es soll vor allem vom Piks ablenken.
Aufstellwände schirmen zudem die beiden Impfkabinen voneinander ab, ähnlich wie bei den Erwachsenen. „Die Kinder sollen nicht von dem irritiert werden, was in der Nachbarkabine passiert“, führte Renken aus und ergänzte: „Wenn ein Kind bei einem anderen sieht, dass die Spritze wehtut, lässt es sich gerne mitreißen. Dann gibt es großes Geschrei. Wir hoffen, dass die Ablenkung funktioniert.“
Denn beim Impfen von Kindern ist eben einiges anders als bei Erwachsenen - auch, wenn beide Impfstätten direkt nebeneinander liegen.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.