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Benzin sparen im Verkehrsalltag: Dortmunder Fahrlehrer gibt 5 Tipps
Hohe Spritpreise
Die Spritpreise sind derzeit so hoch wie. Wie fahre ich, um möglichst wenig Kraftstoff zu verbrauchen? Der Dortmunder Fahrlehrer Christian Bottmer gibt 5 Tipps - und räumt mit einigen Irrtümern auf.
Autofahrer ächzen derzeit unter den hohen Benzinpreisen. Derzeit steigen sie in nie dagewesene Höhen. Einige Tipps und Techniken helfen dabei, umweltschonender - und das heißt spritsparender - zu fahren.
Christian Bottmer von den Szymanski-Fahrschulen in Dortmund unterrichtet bereits seit 23 Jahren. Daher weiß er: „Umweltbewusstes Fahren ist nicht erst heute ein Thema.“ Bereits 1998, als er mit seinem Beruf begann, wurde das Anliegen vermittelt. „Bei den Prüfungen wurde das eigentlich schon immer mitberücksichtigt“, sagt er.
In den vielen Berufsjahren hat er natürlich einiges an Erfahrung gesammelt. Das sind seine Kniffs, mit denen Autofahrer im Verkehrsalltag unnötigen Kraftstoffverbrauch vermeiden können.
Tipp 1: Transport schwerer Dinge oder unnötige Fahrten vermeiden
Um etwa zum Bäcker um die Ecke zu gelangen, muss niemand mit einem SUV durch die Nebenstraßen kreuzen. So rät auch Bottmer: „Die einfachste Art und Weise, Kraftstoff zu sparen, ist natürlich, das Fahrzeug stehen zu lassen – falls das möglich ist.“
Zudem sei zu überlegen, was noch im Kofferraum liegt, aber am Zielort nicht benötigt wird. „Ich kann den Kraftstoffverbrauch minimieren, indem ich unnötiges Material, was ich gar nicht transportieren muss, aus dem Auto rausnehme“, so Bottmer.
„Schwere Dinge, die hin und hergefahren werden, sorgen für mehr Kraftstoffverbrauch. Wenn man sie nicht im Auto braucht, sollte man sie Zuhause lassen.“
Ein weiterer Hinweis von ihm: „Wenn ich mit höherer Geschwindigkeit unterwegs bin, sollte ich vermeiden, die Fenster geöffnet zu halten, weil durch den ungünstigen Luftstrom wird der Kraftstoffverbraucht erhöht.“
Tipp 2: Vorausschauendes Fahren und abrollen
Um seine „Fahrweise an eine Umweltfreundlichkeit anzupassen“, rät Bottmer, vorausschauend zu fahren. Gerade beim dichten Stop-and-Go-Rhythmus im Innenstadtverkehr gelte daher, möglichst wenig zu beschleunigen und den Wagen möglichst lange ausrollen zu lassen.
„Ein klassischer Fehler dabei ist runterzuschalten, weil die Leute es lange in der Fahrschule lernten“, erklärt der Fahrlehrer. „Wichtig ist, dass man das Fahrzeug möglichst lange im Schubbetrieb betreibt.“
Tipp 3: Nutzung der Schubabschaltung
Wer bereits vorausschauend im Verkehrsalltag partizipiert, kann dabei auf die moderne Pkw-Technik bauen. Denn die Baujahre seit den 2000er-Jahren besäßen eine sogenannte Schubabschaltung, „die den Motor bzw. die Benzinpumpen abstellt, sobald das Fahrzeug nur noch im Rollbetrieb ist“, sagt Bottmer.
„Das umgeht man leider, wenn man die Kupplung zu früh tritt.“ Das heißt: „Sobald ich anfange, in die Kupplung zu treten, verbraucht das Fahrzeug automatisch Kraftstoff, den ich eigentlich sparen könnte.“
Tipp 4: Nicht unnötig abbremsen und Gänge herunterschalten
Schaltet die Ampel auf rot, begehen viele am Steuer einen leicht vermeidbaren Fehler. Bottmer: „Viele wollen mit der Motorbremswirkung das Fahrzeug verzögern und schalten zusätzlich noch die Gänge herunter“, erklärt der Experte.
„Da die Schubabschaltung allerdings von der Drehzahl abhängt, wird so die Schubabschaltung umgegangen. Jedes Mal, wenn ich einen Gang herunterschalte, habe ich zwar einen gewissen Abbremsvorgang, aber der Kraftstoffverbrauch geht deutlich nach oben. Deswegen sollte das vermieden werden.“
Hier gelte es wieder, vorausschauend zu fahren: „Optimal wäre es also, frühzeitig zu erkennen, dass es vor mir im Verkehr nicht weitergeht: die Ampel ist rot, also nehme ich das ,Gas‘ weg. Dabei nicht die Kupplung treten, sondern im vorhandenen Gang rollen lassen.“
Tipp 5: Die Start-Stopp-Automatik
Weit verbreitet sei heute die sogenannte Start-Stopp-Automatik. „Diese sollte man nicht ausschalten – auch wenn man sie nervig findet“, rät Christian Bottmer.
„Man sollte sie nutzen, wenn das Fahrzeug an der Ampel steht; dann im Neutralgang die Kupplung lösen. Dadurch geht der Motor aus und jedes Mal, wenn das Fahrzeug steht, verbraucht das Auto keinen Kraftstoff.“
Geboren und aufgewachsen in Essen zog es mich zunächst nach Bochum, wo ich Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft studierte, bevor ich in Dortmund strandete. Als Kind des Ruhrgebiets schreibe ich nicht nur über die Kultur, sondern auch über die Menschen in der Region.
