Hohe Spritpreise: „Kann mir meine Arbeit bald nicht mehr leisten“

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Hohe Spritpreise: „Kann mir meine Arbeit bald nicht mehr leisten“

rnDortmunder Pendler

Die Spritpreise sind zuletzt auf über 2 Euro geschnellt. Facebook-Kommentare zeigen: Die hohen Kraftstoffkosten werden zunehmend zum Problem, besonders für Dortmunder Pendler. Ein Stimmungsbild.

Dortmund

, 15.03.2022, 13:44 Uhr / Lesedauer: 2 min

Unter 2,20 Euro kriegt man den Liter Diesel in Dortmund aktuell nicht. Auch der Literpreis für Benzin liegt deutlich über der Zwei-Euro-Marke. Das belastet in erster Linie Verbraucher und Pendler. Der von Bundesfinanzminister Christian Lindner geplante Tank-Rabatt hat bereits bei Dortmunds Tankstellenbetreibern für Fassungslosigkeit gesorgt.

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Wie regieren die Dortmunder auf die hohen Spritpreise? Bringen diese manch einen sogar in ernsthafte Schwierigkeiten? Wir haben die vielen Kommentare, insgesamt über 300, unter unseren Facebook-Posts zu diesem Thema ausgewertet.

Steuern heiß diskutiert

Beim Lesen der Facebook-Kommentare wird schnell klar: Viel Verständnis für die hohen Preise gibt es nicht. Am meisten wird über die Kraftstoff-Steuern diskutiert. So schreibt Alexander Roeska: „Der Witz, es wird nie wieder günstiger werden, der Staat belässt seine hohen Steuerabgaben und sieht es auch nicht vor, die Bürger zu entlasten.“ In anderen europäischen Ländern würde der Preis nicht so in die Höhe schießen, meint er.

Der ADAC weist auf seiner Webseite eine Spritpreis-Übersicht für einzelne Länder aus. Dem zufolge kostet sowohl der Liter Diesel als auch Benzin in Frankreich durchschnittlich weniger als zwei Euro. In Polen, das gerade bei Menschen in Ostdeutschland für seine günstigen Benzinpreise bekannt ist, koste ein Liter um die 1,5 Euro. Auch in Österreich kann man laut der Übersicht des ADAC günstiger tanken. In den Niederlanden hingegen bezahle man für den Liter Diesel oder Benzin ein paar Cent mehr.

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Belastung vor allem für Pendler

Vor allem für Pendler stellen die hohen Spritpreise eine echte Bedrohung dar. „Bei den Spritpreisen kann ich mir meine Arbeit bald nicht mehr leisten“, schreibt ein Nutzer. 75 Kilometer müsse er pro Tag fahren. Viele andere Nutzer schildern ihre Situation ähnlich, überlegen den Arbeitgeber zu wechseln.

„Ich gehe dann bald nur noch arbeiten, um arbeiten gehen zu können“, kommentiert Nutzerin Nad Brock. Ein weiterer Nutzer meint, er habe seinen Job kündigen müssen, da es sich nicht mehr gelohnt hätte, zur Arbeit zu fahren.

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Manch anderer nimmt die Situation aber auch mit etwas Galgenhumor auf. Bei 9,99 Euro sei das Limit, mehr könne die Anzeige nicht darstellen. „Ich tanke jetzt nur noch bei Tankstellen, die neben Kirchen stehen! Die haben dort Seelsorger! Amen!“, kommentiert Josef Somogyi.

Der öffentliche Nahverkehr oder das Fahrrad sind angesichts der hohen Benzinpreise für manche Dortmunder eine naheliegende Alternative. Melanie Meißner sei daher froh, dass sie und ihr Mann „ziemlich gut mit Bus und Bahn zur Arbeit kommen“. Ein anderer Nutzer schreibt: „Ich fahr dann lieber wieder Fahrrad.“

Tank-Rabatt stößt auf Kritik

Mit dem von Bundesfinanzminister Christian Lindner angedachten Tank-Rabatt könnten Verbraucher bald entlastet werden. Der Plan sieht vor, dass Kunden direkt an der Tankstellenkasse einen Rabatt erhalten, den die Tankstellenbetreiber dann beim Finanzministerium geltend machen können. Bei Dortmunds Tankstellen kam dieser Vorschlag nicht gut an.

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Und auch bei den Facebook-Nutzern zeichnet sich ein ähnliches Meinungsbild ab. Yunus Topal merkt an, dass dieser Rabatt schließlich aus den Kassen der Steuergelder an die Tankstellen erstattet wird. Andere Nutzer argumentieren ähnlich, fordern anstelle eines Tank-Rabatts die Senkung der Steuern auf Kraftstoffe.

„Die Bearbeitung würde ein Horror werden und irgendjemand wartet dann wieder ewig auf sein Geld“, meint eine Nutzerin. Auch Barbara Schröder-Panick kann sich mit dieser Idee nicht anfreunden, sie fordert: „Senkt einfach die viel zu hohen Steuern.“