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Bauwillige sind Dortmunder Bauverwaltung offenbar nur noch lästig
Meinung
Bauwillige in Dortmund können aktuell nur die Faust in der Tasche ballen, wenn sie auf ihre Baugenehmigung warten. Das, was sie von der Bauverwaltung zu hören bekommen, sind Ausreden.
Es klingt wie ein schlechter Witz: Das Änderungsgesetz zum NRW-Baurecht soll Genehmigungsverfahren beschleunigen. Der Dortmunder Verwaltung aber fällt zuerst ein, darauf hinzuweisen, dass es mit einer Baugenehmigung jetzt erst einmal noch länger dauert als ohnehin schon.
Dann gleich hinterherzuschicken, dass es für Architekten, Ingenieure und Bauherren sinnlos ist, bei der Bauverwaltung nachzufragen, ist eine Frechheit.
Für die Stadt Dortmund ist das Gesetz nach seiner Verabschiedung zu schnell in Kraft getreten. Mit diesem Tempo kann sie nicht Schritt halten – und verweist Ratsuchende an die Beratungsstellen der Baukammern. Die schaffen das offenbar.
Nicht vorbereitet
Im Gegensatz zur Stadt haben sich die Baukammern vorbereitet. Dass sich etwas ändert, sollte auch die Bauverwaltung der Stadt seit spätestens Anfang 2020 wissen. Da kann sie sich doch nicht einfach zurücklehnen und auf letzte Details warten, ehe sie mit Bauwilligen auch nur reden will.
Sie könnte erklären, was schon sicher und was noch unklar ist. Das ist doch das Mindeste, was man vom Dienstleister Stadt erwarten darf. Alles andere sind billige Ausreden zum Schutz der eigenen Bequemlichkeit.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
