Baufinanzierung
Immobilien-Preise explodieren in Dortmund: Ist ein Bausparvertrag jetzt sinnvoll?
Es bleibt dabei: trotz steigender Zinsen steigen auch die Immobilien-Preise in Dortmund weiter. Die Finanzierung eines Eigenheims wird immer schwieriger. Erlebt der Bausparvertrag sein Comeback?
Die Immobilienpreise steigen in deutschen Großstädten weiter an, nirgendwo aber ist im Jahresvergleich die Teuerungsrate so hoch wie in Dortmund. Das stellt eine Datenanalyse des Finanzdienstleisters Dr. Klein fest.
Wie die Dr. Klein Privatkunden AG jetzt ermittelt hat, hat der mittlere Preis für Häuser in Dortmund im ersten Quartal 2022 erstmals die 3000-Euro-Marke geknackt. Im Schnitt zahlen Käufer für ein Ein- oder Zweifamilienhaus inzwischen 3006 Euro pro Quadratmeter.
Der von Dr. Klein gemittelte Preis für Eigentumswohnungen liegt mit 2476 Euro pro Quadratmeter deutlich darunter. Mögen die Immobilienpreise im Ruhrgebiet auch nicht ganz so hoch sein, wie am Rhein - bei der Teuerung hält Dortmund locker mit und liegt vor Köln und Düsseldorf.
Häuser sind zwischen Brechten und Syburg um 14,82 Prozent und Eigentumswohnungen sogar um 17 Prozent teurer als vor einem Jahr.
Bausparvertrag als Instrument der Zinssicherung wieder interessant
Da an dieser Preisdynamik auch der rasante Zinsanstieg seit Jahresbeginn nichts geändert habe, werde die Finanzierung der eigenen vier Wände jetzt deutlich erschwert, sagt Dennis Bettenbrock, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein. Daher erlebe gerade der Bausparvertrag eine Renaissance.
„Jahrelang war der Bausparer in der Mottenkiste verschwunden, aber jetzt ist er als Instrument zur Zinssicherung wieder sehr interessant – nicht nur für Immobilienkäufer, sondern auch für Besitzer, bei denen eine Anschlussfinanzierung oder Modernisierung ansteht“, erklärt Dennis Bettenbrock.
Jan Nöthe, Leiter der Baufinanzierung bei der Dortmunder Volksbank, empfiehlt jetzt den Einstieg in einen Bausparvertrag. © Volksbank
Für Jan Nöthe, Leiter der Baufinanzierung bei der Dortmunder Volksbank, ist jetzt der ideale Zeitpunkt für einen Einstieg. „Die Bausparkassen haben noch ein Zinsniveau von unter einem Prozent. Noch gibt es den Bausparvertrag also zu günstigen Konditionen und ein Ende des Zinsanstiegs ist ja nicht in Sicht“, sagt er.
Tipp: Jetzt einen Bausparvertrag abschließen
Maik Kamphuis, bei der Sparkasse Dortmund Experte für das Bausparen, sagt das Gleiche: „Unser Tipp: sich jetzt noch mit einem Bausparvertrag absichern. Die Bausparkassen werden unter dem Druck der steigenden Zinsen ihre eigenen, niedrigen Zinsen in den Bauspartarifen nicht sehr lange auf dem Stand halten können.“
Einen Bausparvertrag schließt man in der Regel ab, um den Kauf oder den Bau einer eigenen Immobilie zu finanzieren. Man kann ihn aber auch dafür nutzen, eine Wohnung oder ein Haus zu modernisieren oder umzubauen.
Beim Bausparen wird erst eine Summe angespart, bevor dann gebaut wird. Sowohl für die Sparphase als auch für die Darlehensphase wird ein Zins festgelegt. Das Bausparen kombiniert also einen Sparplan mit einem Darlehen. In der Sparphase gibt es weniger Zinserträge als bei anderen Formen der Geldanlage. Umgekehrt kostet das Darlehen in der zweiten Phase dann weniger.
Nachfrage nach Bausparverträgen steigt spürbar
Die Idee dahinter, erklärt Jan Nöthe so: „Mit einem Bausparvertrag sichert man sich gegen künftig steigende Zinsen für Kredite ab. Den Baukredit gibt es dann, wenn von einer festgelegten Bausparsumme mindestens 25 oder 30 Prozent angespart sind. Seit etwa zehn Jahren wurde das Bausparen als Zinssicherungsinstrument nicht genutzt, weil es wegen des anhaltenden Niedrigzinses nicht nötig war. Jetzt erleben wir eine Kehrtwende. Seit Jahresbeginn sind die Zinsen um 175 Prozent gestiegen - und sie werden weiter steigen.“
Da neben den Immobilienpreisen auch die Baukosten steigen, sei das Bausparen sowohl für junge Leute, die irgendwann ein Haus kaufen wollen und eine staatliche Förderung nutzen können, als auch für Eigenheimbesitzer, die modernisieren oder anbauen wollen, wieder von Bedeutung.
Auch in den vergangenen Jahren hätten Sparkassen-Kunden, so Maik Kamphuis, durchaus Bausparverträge abgeschlossen - nur weniger. Derzeit steige die Nachfrage aber spürbar.
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