
© Andreas Schröter
Baumfällungen: Manche Stellen sehen aus wie die Kulisse für einen Horrorfilm
Bäume gefällt
Keinen schönen Anblick bieten derzeit viele Stellen im Stadtbezirk Scharnhorst, an denen Bäume gefällt wurden. Die Verantwortlichen liefern Begründungen dafür.
Gleich an mehreren Stellen im Stadtbezirk Scharnhorst sieht es momentan wüst aus. Grund sind jede Menge gefällt Bäume, die noch als Totholz herumliegen.
Zum Beispiel an beiden Seitenhängen der Walther-Kohlmann-Straße in Derne. Nadia Leihs, Sprecherin von Straßen NRW, in deren Zuständigkeitsbereich die Straße fällt, nennt diese Maßnahme „selektive Bestandspflege“.
Auf der Website von Straßen NRW heißt es dazu: „Bei dieser Methode werden Sträucher, die im Randbereich zur Straße stehen, zurückgeschnitten, im hinteren Bereich werden einzelne Bäume entfernt, damit deren Nachbarn freier stehen.“
„Größere Maßnahme war diesmal an der Reihe“
Gefällt wurden Bäume der Sorten Esche, Kirsche, Buche und Birke. Weil in den vorigen Jahren immer nur einzelne kranke Bäume gefällt worden seien, sei in diesem Jahr mal eine größere Maßnahme an der Reihe gewesen, so Nadia Leihs weiter – auch vor dem Hintergrund der jüngsten Stürme.
Denn auch Aspekte der Verkehrssicherheit – sprich: es soll vermieden werden, dass kranke Bäume bei Sturm auf die Straße fallen – spielen dabei eine Rolle.
Abtransport ab 16. März
Straßen NRW habe mit der ausführenden Firma vereinbart, dass die abgeholzten Bäume Anfang kommender Woche (also ab 16. März) abtransportiert werden. Die Arbeiter seien angehalten, darauf zu achten, ob sich eventuell schon Vogelnester darin befinden. Sollte das der Fall sein, bleiben die Bäume liegen.

Einen großflächigen Grünschnitt hat die Deutsche Bahn auch am Scharnhorster Bahnhof vorgenommen. © Andreas Schröter
Ein ähnlicher Anblick bietet sich den Benutzern des Bahnhofs Scharnhorst. An den Seitenstreifen der Gleise hat die Deutsche Bahn ebenfalls viele Bäume fällen lassen.
Dazu sagt eine Bahnsprecherin: „Zwischen Oktober und Februar erfolgen Vegetationsrückschnittsarbeiten entlang der Bahngleise in ganz Deutschland.“ In einem Bereich sechs Meter beidseitig des Gleises müsse zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit die Vegetation entfernt werden.
Das gilt auch für den Raum Dortmund. Die Arbeiten in Scharnhorst erfolgten im Rahmen des jährlichen Vegetationsrückschnitts.
Diese Arbeiten seien seit diesem Monat abgeschlossen, es herrsche ein allgemeines Rückschnittverbot aufgrund von Brut- und Nistzeiten. Geäst könne der Umwelt zuliebe in den Rückschnittbereichen verbleiben und so aufgestapelt werden, dass es als Brut- und Niststätten sowie Biomasse dienen könne.

Zurückgeschnittene Weiden in der Nähe der Obstbaumwiese am Scharnhorster Kreisel. © Alexandra Terhoff
Ein paar Meter – in der Nähe der Obstbaumwiese am Scharnhorster Kreisel – weiter sind der Scharnhorsterin Alexandra Terhoff zurückgeschnittene Weiden aufgefallen.
Soweit sie wisse, stehen die unter Naturschutz. Dem widerspricht Stadtsprecher Christian Schön: Zwar sei dies keine Maßnahme der Stadt gewesen (sondern vermutlich des Lippeverbandes), aber, so Schön: „Weiden stehen nicht unter einem speziellen Schutz.“
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
