Nicht der beliebteste Platz in Hörde: der Bahnhof. © Jörg Bauerfeld

Tötungsdelikt

Nach tödlichen Messerstichen: Bahnhof in Hörde gerät in Verruf

Zwei getötete Menschen innerhalb von zwei Jahren, Drogen, Alkoholismus. Der Bereich um den Hörder Bahnhof gerät immer mehr in Verruf. Vor zwei Jahren forderte man die Videoüberwachung.

Hörde

, 02.11.2020 / Lesedauer: 3 min

Ein Ort zum Wohlfühlen ist der Hörder Bahnhof nicht. Der Weg zu den Gleisen führt durch einen Tunnel, es riecht nach Urin. Alte Zigarettenkippen, Papier und benutzte Taschentücher liegen umher. Jemand hat an die Wände gespuckt.

Oberirdisch, an der Hörder Bahnhofstraße, sieht es nicht besser aus. Es ist dreckig rund um die Abgänge zu den U-Bahnen. Irgendwer hat an einem Handlauf eine provisorische Mülltüte befestigt, die aber auch schon wieder überquillt.

Michael Depenbrock, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung Hörde © privat

Am Sonntag (1.11.) lag hier ein tödlich verletzter Mensch. Ein Streit im Bereich der Schlanken Mathilde endete mit Messerstichen. Ein 41-jähriger Hörder starb, sein 24-jähriger Sohn wurde schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Wieder ein Ort zum Trauern

Und wieder gibt es im Hörder Zentrum eine Stelle, an der Trauernde Kerzen und Blumen ablegen. Wie schon im Februar 2018, als in dem zum Bahnhof gehörenden Parkhaus ein 15-jähriges Mädchen starb. Ebenfalls nach einem Messerstich.

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Damals machte sich die Hörder Politik auf Antrag der SPD stark für eine Kameraüberwachung in diesem Bereich. Die Stadt Dortmund darf aus rechtlichen Gründen keine Kameras installieren. Die Deutsche Bahn könnte, gab aber Anfang 2020 noch einmal an, keine Videoüberwachung für den Bereich des Hörder Bahnhofs zu planen.

Todesfall wird heftig diskutiert

In den öffentlichen Netzwerken wird nach dem erneuten Todesfall heftig diskutiert. Der neue Bahnhof, der erst 2012 eingeweiht wurde, ist vielen Bürgern ein Dorn im Auge. Und die verlangen jetzt Lösungen – von der Politik. „Die CDU hat bei der Kommunalwahl die meisten Stimmen in Hörde erhalten, jetzt also bitte“, schreibt ein User.

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Aber was kann die örtliche Politik tun? „Ich kenne zu wenig über den Tathergang, um sagen zu können, das liegt an dem Bahnhofsumfeld und den Menschen, die sich dort aufhalten“, sagt Michael Depenbrock, Fraktionssprecher der CDU in der Bezirksvertretung Hörde.

Auch viel Positives in Hörde

Es sei in den letzten zwei Jahren, nach dem tragischen Tod des Mädchens, viel ruhiger geworden, so Depenbrock. Auch die hervorragende Arbeit der Rampe II, der Beratungsstelle für Jugendliche, hebt Depenbrock noch einmal hervor. Man müsse die Ermittlungen abwarten.

Was den Bahnhof angehe: Die Politik wolle ihn weiter im Auge behalten und versuchen, Verbesserungen herbeizuführen. Denn viele Bürger würden sich dort unwohl fühlen. „Aber sich unwohl fühlen und eine gefährliche Lage, das sind schon zwei verschiedene Sachen“, so Depenbrock.

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