
Nach Jahren der Planung, beginnt nun der Umbau der Provinzialstraße zwischen der A40 und der Stadtgrenze Bochum. (Archivbild). © Uwe von Schirp
Mega-Baustelle auf der B235: Drei Jahre lang wird es für Autofahrer eng
Ausbau Provinzialstraße
Nach Jahren der Planung und Sorgen geht es nun los: Der Ausbau der Bundesstraße 235 beginnt. Bevor die ersten Abwasserrohre in die Erde kommen, beseitigt die Stadt einen aktuellen Unfallschwerpunkt.
Drei Jahre dauerten Planung, Abstimmungen und Vorbereitungen. Drei Jahre beträgt nun die Bauzeit. Das heißt auch: Drei Jahre kommt es auf der wichtigen Nord-Süd-Verbindung im Dortmunder Westen zu Verkehrsbeeinträchtigungen.
Am Montag (8.8.) beginnen das Dortmunder Tiefbauamt, die Stadtentwässerung und Netzbetreiber Donetz mit dem Umbau der Provinzialstraße in Lütgendortmund. 700 Meter lang ist der erste von zwei Einzelabschnitten zwischen der Stadtgrenze zu Bochum und der Brücke über die A40.
Im zweiten Abschnitt folgt dann zu einem späteren Zeitpunkt der Umbau von der A40-Brücke bis zur Kaubomstraße. Für diesen Abschnitt steht der Baubeschluss noch aus, teilt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann mit.
Nachdem vor Jahren der Umbau der Provinzialstraße von der Stadtgrenze Castrop-Rauxel bis zur Kaubomstraße erfolgte, beschloss der Rat vor drei Jahren den Ausbau des südlichen Teils. Abstimmungen mit der Autobahn GmbH im Bereich der Brücke über die A40 verzögerten die Planungsphase, schreibt die Stadtsprecherin.
Baustellenampel an der Hellweg-Kreuzung
Anwohner trieb derweil die Sorge um, sich an den Ausbaukosten beteiligen zu müssen. Im Raum stand eine Summe von einer Million Euro. An dem bereits fertigen Abschnitt im Norden war das nicht der Fall. Die Grundstückseigentümer empfanden das als ungerecht.
Mittlerweile hat sich der rechtliche Rahmen geändert. Der Umbau der Provinzialstraße gilt seit Mai als förderfähig. Nach Abschluss des Umbaus kann das Tiefbauamt einen Förderantrag stellen. Den „umlagefähigen Aufwand“ für die Anwohner könne nach Bewilligung das Land Nordrhein-Westfalen übernehmen, hieß es im Juli aus der Stadtverwaltung.

Auf diesem Abschnitt der Provinzialstraße beginnt die dreijährige Umbaumaßnahme. Zunächst soll eine Baustellenampel die defekte Anlage an der Kreuzung ersetzen. Dann verlegt die Stadt im westlichen Teil (links im Bild) Abwasserrohre. © Holger Bergmann
Allen Sorgen und Auseinandersetzungen darüber zum Trotz sehnen viele Lütgendortmunder den Umbau herbei. Zu desaströs sind die Straßenverhältnisse. Dann fiel in der letzten Juliwoche auch noch die Ampel an Kreuzung Lütgendortmunder Hellweg aus – mit vier Unfällen binnen weniger Tage.
Am Montag (8.8.) geht es nun los – in 13 Teilabschnitten. Wegen der ausgefallenen Ampel beginnen die Arbeiten zwischen der A40-Brücke und der Kreuzung Lütgendortmunder Hellweg. Hier richtet die Stadt eine Baustellenampel ein. Anschließend erneuert sie auf der westlichen Seite der Straße zwischen Kreuzung und der Hausnummer 86 den Abwasserkanal.
Gehwege, Radstreifen und Sicherheitszone
Die weiteren Abschnitte sehen unter anderem eine komplette Neugestaltung der Kreuzung mit dem Hellweg vor. In beiden Fahrtrichtungen sind auf der Provinzialstraße Linksabbiegerstreifen notwendig. Der nördliche Teil erhält eine Mittelinsel als Querungshilfe, die heutige Mittelinsel südlich der Kreuzung entfällt. Mit dem Umbau werde mehr Platz für die Fahrkurven des Schwerlastverkehrs geschaffen.

Vier Unfälle in drei Tagen ereigneten sich an der Kreuzung Provinzialstraße/Hellweg nach einem Ausfall der Ampelanlage. © Helmut Kaczmarek
Die Gehwege werden auf dem insgesamt 700 Meter langen Abschnitt mindestens zwei Meter breit. Für Fußgänger gibt es barrierefreie Querungsstellen, um die Straßenseite zu wechseln. Zwischen Gehweg und Fahrbahn entstehen 2,15 Meter breite Längsstellplätze für Autos, ein 1,85 Meter breiter Radfahrstreifen plus ein 50 zentimeterbreiter Sicherheitstrennstreifen.
Die vier Bushaltestellen auf dem Abschnitt baut die Stadt barrierefrei aus. Ebenso sind Baumpflanzungen vorgesehen. Wegen der erforderlichen Menge an Stellplätzen, der Grundstückseinfahrten, Bushaltestellen und bereits vorhandenen Bäume, könne allerdings „ein Alleecharakter nicht erreicht werden“, heißt es
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Die Provinzialstraße soll nachts heller werden: 23 Leuchten ersetzen die 17 bestehenden. Die Stadtentwässerung erneuere die Kanalisation und optimiere den Ablauf von Regenwasser. Dafür will sie unter anderem die Zahl der Gullys „deutlich erhöhen“. Die Gesamtkosten für den dreijährigen Umbau des Straßenabschnitts kalkuliert die Stadt mit rund sieben Millionen Euro.
Geboren 1964. Dortmunder. Interessiert an Politik, Sport, Kultur, Lokalgeschichte. Nach Wanderjahren verwurzelt im Nordwesten. Schätzt die Menschen, ihre Geschichten und ihre klare Sprache. Erreichbar unter uwe.von-schirp@ruhrnachrichten.de.
