Jens Gottschalk an der kaputten Ampel. Die Autos, die von links und rechts auf die Provinzialstraße wollen, müssen sich langsam vortasten.

Jens Gottschalk an der kaputten Ampel. Die Autos, die von links und rechts auf die Provinzialstraße wollen, müssen sich langsam vortasten. © Holger Bergmann

Vier Unfälle an drei Tagen: Chaos auf B235-Kreuzung im Dortmunder Westen

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Eine Ampel ist kaputt: Anwohner berichten von chaotischen Zuständen. Viermal hat es schon gekracht. Eine neue Ampel gibt es erstmal nicht. Dafür eine Zwischenlösung.

Lütgendortmund

, 30.07.2022, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein lauter Knall, danach war alles dunkel. So erlebte Alexander Eichinger am Mittwoch (20.7.) seinen Feierabend. „Alle Elektrogeräte waren kaputt“, berichtet der Bewohner eines Hauses an der Provinzialstraße.

Gerade entlud sich ein Gewitter über Lütgendortmund, irgendwo musste der Blitz eingeschlagen haben. Im Haus hatte es eine Überspannung gegeben. Als er nach draußen schaute, entdeckte Alexander Eichinger, dass auch die Ampel der Kreuzung Provinzialstraße/Lütgendortmunder Hellweg betroffen war.

Erst die Hupe, dann das Quietschen

Alle Lichter der Ampel waren dunkel. Das ist jetzt über eine Woche her und weder Rotlicht noch Grün funktionieren wieder. Die Anwohner der Kreuzung haben seitdem eine schwere Zeit.

Weil keine Ampel den Verkehr regelt, kommt es immer wieder zu chaotischen Szenen auf der Provinzial-Straße.

Weil keine Ampel den Verkehr regelt, kommt es immer wieder zu chaotischen Szenen auf der Provinzial-Straße. © Holger Bergmann

„Erst kommt die Hupe, dann quietschen die Bremsen“, sagt Jens Gottschalk, der in Sichtweite der Ampel arbeitet. „Das passiert alle paar Minuten.“ Und viermal hat es nach dem Quietschen der Bremsen auch noch laut gescheppert.

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Laut Polizei hat es am Donnerstag (21.7.), Montag (25.7.) und zweimal am Donnerstag (28.7.) Unfälle gegeben. Zum Glück scheinbar nur mit Sachschaden. Beim bislang letzten Unfall musste eine Fahrerin einem Abbieger ausweichen, konnte nicht mehr ausreichend bremsen und fuhr in die Hauswand von Provinzialstraße 81.

Schuld haben die Fahrer

Das Auto war danach nicht mehr fahrbereit, berichtet Jens Gottschalk. Die Hauswand ist dagegen kaum beschädigt. Die Unfall-Serie begann zwar mit dem Ausfall der Ampel, schuld an den Unfällen seien aber die Fahrer, meint Anwohner Alexander Eichinger.

Diese Barken verengen die Provinzialstraße auf eine Spur und sollen den Verkehr so einbremsen.

Diese Barken verengen die Provinzialstraße auf eine Spur und sollen den Verkehr so einbremsen. © Holger Bergmann

„Die fahren auf der Provinzialstraße mit 70 Sachen in die Kreuzung rein“, so Eichinger. Und dort treffen sie auf die Fahrzeuge, die sich langsam vom Lütgendortmunder Hellweg in die Kreuzung vortasten.

„Manchmal kommen die auch nur bis zur Mitte der Kreuzung und müssen wieder anhalten, dann gibt es Hupkonzerte. Das ist das reine Chaos“, sagt Jens Gottschalk. Wer an der Abfahrt Lütgendortmund die A40 verlässt, steht am Lütgendortmunder Hellweg im Stau.

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Provisorische Ampel erst nächste Woche

Ein Chaos, das sobald nicht beendet wird. Denn, so meldet die Stadt auf Anfrage, die Ampel wurde irreparabel beschädigt. Eine neue Anlage kann aber nicht gebaut werden, weil an dieser Stelle ab 8. August die Bauarbeiten zum dritten Bauabschnitt der Kanal-Erneuerung unter der Provinzialstraße beginnen.

Wer von der A40 am Lütgendortmunder Hellweg abbiegt, landet in diesem Stau

Wer von der A40 am Lütgendortmunder Hellweg abbiegt, landet in diesem Stau © Holger Bergmann

Zumindest wurde jetzt beschlossen, die für die Bauarbeiten geplante provisorische Ampel nun vorzeitig aufzustellen. Das soll am Mittwoch (3.8.) passieren. Als erste Maßnahmen, um den Verkehr einzubremsen, bis die Ampel kommt, hat die Stadt Dortmund das Tempolimit jetzt auf 30 heruntergeschraubt und die zweispurige Provinzialstraße im Kreuzungsbereich auf eine Spur verengt.