Auch die „Lärm- und Abgas-Schutzgemeinschaft B1-Initiative Dortmund e.V.“ bringt sich mit ihrem Vorschlag für die Allee ins Gespräch zurück. © Oliver Schaper (A)
Dritte Planungsvariante
Für B1-Allee sollen zwei Fahrspuren wegfallen – Diskussion flammt neu auf
Die Befürworter einer erneuerten Platanen-Allee auf der B1 glauben, die Unterstützung der B1-Anwohner-Initiative zu haben. Doch die hat sich jetzt ganz anders geäußert – mit brisanter Forderung.
Eigentlich hat sich der Befürworterkreis „Neue Platanen für Dortmunds Lebensader“ auf einem ganz guten Weg gesehen mit seinem Vorschlag, die Westfalendamm-Allee in der Gartenstadt im ursprünglich einheitlichen Charakter wiederherzustellen; denn die Ratsfraktionen werden sich noch einmal mit dem Thema beschäftigen.
Und das, obwohl der Rat längst eine andere Planung im Zuge des barrierefreien Umbaus von fünf Stadtbahn-Haltestellen auf der B1 beschlossen hat.
Bislang war der Befürworterkreis davon ausgegangen, auch die „Lärm- und Abgas-Schutzgemeinschaft B1-Initiative Dortmund e.V.“ auf seiner Seite zu haben.
Das sei nicht so, stellte jetzt Gerd Schubert für die Anwohner-Initiative unmissverständlich klar: „Wir betonen noch einmal ausdrücklich, dass wir eine eigenständige Variante zur Planung der Barrierefreiheit vorgelegt haben, die für uns nach wie vor Gültigkeit hat.“
„Eine Fällung der Alleebäume lehnen wir ab“
Weder die vom Rat beschlossene Planungsvariante, noch die des Befürworterkreises könne man unterstützen. „Eine Fällung der Allee-Bäume und die Verlegung der Gleise in die Mitte der vorhandenen Baumreihen lehnen wir ab“, so Schubert.
Man habe die Verwaltung gebeten, den politischen Gremien auch die Variante der Anwohner-Initiative als Lösungsmöglichkeit zur Verfügung zu stellen und in der weiteren Diskussion zu berücksichtigen.
Bei der Planungsvariante der Stadt geht es allein um den barrierefreien Umbau der fünf Stadtbahn-Haltestellen auf der B1. Dabei stand im Vordergrund, möglichst wenig Bäume zu opfern. Der Befürworterkreis Platanen-Allee dagegen verfolgt einen ganzheitlichen städtebaulichen Ansatz. Danach müssten zunächst gleich 200 Bäume umgepflanzt, beziehungsweise gefällt werden, um im Anschluss rund 200 Bäume neu zu pflanzen.
Die Anwohner-Initiative wiederum möchte „zur ausgewogeneren Aufteilung des Straßenraums für alle Verkehrsteilnehmer“ und um die Allee komplett zu verschonen, beidseitig der B1 jeweils eine Fahrspur wegnehmen.
Vorschlag im Detail
Der Vorschlag im Detail: In einem ersten Schritt sollte der Teilabschnitt von der Märkischen Straße bis zur B 236 auf zwei Fahrspuren reduziert werden, die entfallende dritte Fahrspur südseitig entlang der Gleise biete Raum für die Verbreiterung und den barrierefreien Umbau der U47-Haltestellen.
Durch Verzicht auf das bisher verfolgte Konzept der Mittelbahnsteige bleibe der Alleeverlauf durchgängig erhalten und die geradlinige Gleisführung der U47 unverändert.
Allein an der Haltestelle Max-Eyth-Straße könne auf diese Weise der Verlust von 16 großen Platanen verhindert werden, so Schubert: „Noch ist es nicht zu spät, umzusteuern.“
In einem weiteren Schritt könne die Entwidmung der dritten Fahrspur auf der Nordseite der B1 Platz schaffen für die Führung einer durchgängigen, komfortabel breiten Fahrrad-Trasse.
Mutige Beschlüsse gefordert
„Bis heute beherrscht der Kfz-Verkehr mit jeweils drei Fahrspuren den Straßenraum und vermittelt das Bild einer geradlinigen Verbindung der A40 im Westen zur A40 im Osten“, sagt Schubert, „er trennt die Stadt und erschwert städtisches Leben an diesem dicht bebauten Abschnitt der B1.“
Das Vorhaben eines barrierefrei und komfortabel zugänglichen ÖPNV könne nicht gelingen, solange die Dominanz des Autoverkehrs bestehe und Radfahrer sowie Fußgänger an den Rand dränge. Schubert: „Wir sind überzeugt, dass es rasch mutige Beschlüsse braucht, um eine Wende in der Verkehrs- und Stadtgestaltung einzuleiten – das ist dringend geboten und auch bei engem Terminplan möglich.“
Alle Vorschläge waren schon vor Jahren zumindest in wesentlichen Teilen diskutiert worden. Nach einem Bürgerdialog hatte sich der Rat für die städtische Variante entschieden. Jetzt könnte sich die Diskussion wiederholen.
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