Die Hochbeete vor der neuen Tagespflege stehen bereit, sie müssen nur noch bepflanzt werden. Von links: Bereichsleiter Mirko Pelzer, Einrichtungsleitung Carla Cailean und Pflegedienstleiter Torsten Jaspers. © Alexandra Wachelau
Awo Unterbezirk Dortmund
Neue Awo-Tagespflege: „Hier ist meine Mutter nicht so allein“
An der Mergelteichstraße gibt es eine neue Tagespflegeeinrichtung der Awo. Diese plant unter anderem Aktivitäten mit der benachbarten Kita – ein Mehrgenerationen-Konzept, das beliebt ist.
Jung und Alt zusammenbringen – mit diesem Konzept hat die Awo in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen gemacht. Am Montag (21.6.) hat an der Mergelteichstraße eine neue Einrichtung ihre Türen geöffnet, die sich ebenfalls diesem Konzept des Mehrgenerationenhauses widmet.
Die Awo-Einrichtung vom Unterbezirk Dortmund richtet sich dabei an Menschen mit Demenz und war vorher an der Tagespflegestätte Möllershof ansässig. Bisher konnten sich die Gäste der Tagespflege und die Kita-Kinder noch nicht begrüßen – Gäste und Mitarbeiter müssen erst einmal am neuen Standort ankommen, wie Bereichsleiter Mirko Pelzer sagt.
Doch Pläne für die Zukunft gibt es schon einige. „In anderen Einrichtungen hat unsere Erfahrung gezeigt, dass dieses Konzept des Mehrgenerationenhauses bei allen Beteiligten sehr gut ankommt“, sagt Mirko Pelzer.
Tagespflege liegt jetzt zentraler
In der Einrichtung in Wickede backen Kinder und Senioren beispielsweise gemeinsam Plätzchen, bepflanzen einen Garten oder unternehmen zusammen kleine Ausflüge. Auch an der Mergelteichstraße stehen schon Hochbeete bereit, eine nagelneue Küche lädt zum gemeinsamen Kochen ein.
Hildegard Nadke besucht schon länger die Tagespflege der Awo und fühlt sich am neuen Standort an der Mergelteichstraße schon wohl, wie sie sagt. © Alexandra Wachelau
Hildegard Nadke besucht schon seit über drei Jahren die Awo-Tageseinrichtung und scheint von diesen Plänen angetan: „Da hätte ich nichts gegen, wenn hier Kinder rumflitzen. Haben wir ja früher auch gemacht“, sagt sie.
Auf die neue Einrichtung an der Mergelteichstraße muss sie sich dabei noch einstellen – „für die Wege brauche ich jetzt einen Rollator“, sagt sie. Dennoch fühlt sie sich in der Tagespflege sehr wohl: „Es sind auf jeden Fall alle sehr, sehr freundlich und hilfsbereit. Das würde Ihnen auch jeder hier bestätigen“, sagt sie und lächelt verschmitzt.
Die Küche ist nach den neusten Hygiene-Standards gebaut worden. Sobald die Corona-Pandemie es zulässt, können die Senioren hier - auch zusammen mit den Kita-Kindern - gemeinsam kochen oder backen. © Alexandra Wachelau
Der Awo Unterbezirk ist dabei nicht nur aufgrund der Kita umgezogen: Das Bau-Projekt wird ein generationenübergreifendes Ensemble, in dem auch eine Wohneinrichtung für Mütter und Kinder entstehen wird.
„Generell liegen wir hier viel zentraler als am Möllershof. Wir können jederzeit in den Rombergpark, in den Zoo oder auch einfach spontan mit den Gästen einkaufen“, erklärt Mirko Pelzer.
„Hier entstehen auch ganz enge Freundschaften“
Die Tagespflege, betonen die Mitarbeiter, richtet sich dabei vor allem an berufstätige Menschen, die ihre Angehörigen noch zuhause pflegen. Laut Mirko Pelzer werden in Deutschland zwei Drittel aller Pflegebedürftigen so versorgt.
Das führe jedoch, vor allem bei berufstätigen Menschen, oft zu einer Überforderung, berichtet Einrichtungsleiterin Carla Cailean. „Die meisten Angehörigen rufen erst dann bei uns an und suchen sich Hilfe, wenn sie schon sehr in Not sind“, sagt sie.
Jeder Raum in der Tagespflege hat ein eigenes Farbschema erhalten. Das erleichtert den Senioren unter anderem die Orientierung. © Alexandra Wachelau
In einem Erstgespräch und „Schnuppertag“ werden die Erkrankten und ihre Angehörigen mit der Einrichtung bekannt gemacht. Frank Hagenkötter hat diese Vorgang bereits hinter sich. Seine Mutter verlor Ende 2018 ihren Mann – und fiel dann in ein „tiefes Loch“, wie er sagt.
„Die waren fast 60 Jahre zusammen“, sagt er. In der Tagespflege, sagt er, sei seine Mutter wieder glücklich. „Man merkt schon am Wochenende, dass sie sich wieder auf Montag freut. Hier ist sie nicht so allein“, sagt er.
Torsten Jaspers, Pflegedienstleiter der Tagespflege, sagt, dass genau diese Bekanntschaften die Tagespflege ausmachen: „Hier entstehen auch ganz enge Freundschaften. Aber auch die Angehörigen bekommen so etwas mehr Halt und merken, dass sie nicht allein sind“, sagt er.
Beispielsweise würden die Gäste neue Besucher direkt in den kleinen „Stammtisch“ mit aufnehmen. „Einige fühlen sich bei Neulingen sofort dazu berufen, sie im Haus herumzuführen – das ist dann für beide Seiten total bereichernd“, sagt Torsten Jaspers.
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