Autorennen in Kirchderne Zwei Männer fahren dafür quer durch die Republik

Autorennen in Kirchderne: Zwei Männer fahren dafür durch die Republik
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Michael Lepuschitz aus der Umgebung von Ludwigsburg und Martin Scharrer aus Würzburg sind zwei Männer, die für ihr Hobby Autorennen mit Modellautos einiges an Zeit und Geld investieren. Für das vorige Wochenende sind sie eigens nach Kirchderne gereist, um auf der Anlage des Minicar Clubs Dortmund an der Dörnenstraße 53a zu trainieren. Dort findet am 12. und 13. August die „Deutsche Meisterschaft 4WD“ statt. Die besten Modellbauer der Republik treten gegeneinander an.

„Es macht einfach riesig viel Spaß, wenn man an dem Auto herumbasteln kann und es dann etwas schneller wird“, sagt Michael Lepuschitz. „Das ist wie in der Formel 1, man kann das Auto durch winzige Veränderungen verbessern. Das fördert übrigens auch das technische Verständnis.“ Und für Martin Scharrer ist sein Hobby ein guter Ausgleich zu seinem Beruf als freiberuflicher Kameramann. „Wenn die Autos über die Bahn rasen, ist das wie Meditation“, sagt er.

So sieht die Autorennbahn an der Dörnenstraße in Kirchderne aus
So sieht die Autorennbahn an der Dörnenstraße in Kirchderne aus. © Andreas Schröter

Schön sei natürlich auch der Austausch und das Fachsimpeln mit anderen Rennfahrern. „Es bleibt ja nicht bei den einfachen Rennen“, so Lepuschitz, „hinterher sitzen wir ja noch beim Bier zusammen.“

Chefin des MC Dortmund ist Monika Geistmann (58). Als beim jährlichen Sportbundtag in Hannoversch Münden die Entscheidung bekannt gegeben wurde, die diesjährigen Meisterschaften nach Kirchderne zu vergeben, habe man das gehört. Sie habe einen lautstarken Freudenschrei ausgestoßen.

Inzwischen hat sich ihr Stimmungsbild aber etwas gewandelt. Es pendelt zwischen Aufregung und Vorfreude, zumal eine überregionale Kommission kommt, um den gesamten Rennverlauf zu überwachen. Sie hoffe nun einfach, dass der Rennleiter gut gelaunt ist, sagt sie.

Sie selbst ist in den 90er-Jahren zu diesem Hobby gekommen, weil ihr neuer Freund und späterer Mann sie zuerst in eine Halle, dann nach draußen mitgeschleppte. „Boah, ist das langweilig“, habe sie zuerst gedacht, „Modellautos, die immer nur in der Runde fahren.“

Davon losgekommen ist sie seither trotzdem nicht. Sie vertrat den MC Dortmund bei der Intermodellbau und wurde 2019 sogar Vorsitzende. Aber obwohl sie auch eigene Autos besitzt, gibt sie zu, dass das Miteinander für sie nach wie vor das Faszinierendste am Vereinsleben ist: „Man trifft Leute, die man kennt, grillt gemeinsam, quatscht über irgendeine Erinnerung aus früheren Zeiten und fachsimpelt über die Autos.“ Vielleicht sage zum Beispiel mal einer über einen Wagen, der schlecht läuft: „Mensch, probier’s doch einfach mal ohne Stabi“. Gemeint ist ein Stabilisator, und es komme schon vor, dass sich ein Auto nach solchen Tipps ganz anders verhalte als zuvor.

Monika Geistmann ist Vorsitzende des MC Dortmund
Monika Geistmann ist Vorsitzende des MC Dortmund. © privat

Die 36 Vereinsmitglieder jedenfalls haben jede Menge Arbeit in die Bahn gesteckt, um sie an den beiden Renntagen in bestmöglichem Zustand zu präsentieren. Dazu gehört es vor allem, kleine Hindernisse aus dem Weg zu räumen und die harten Banden abzuflachen, damit die Autos nicht zu Schaden kommen.

Wer sich für das Hobby Rennsport mit Modellautos interessiert – und oft sind das ganz klischeegetreu Männer mit ihren Söhnen -, der ist herzlich eingeladen am Rennwochenende vorbeizuschauen. Die Vorläufe beginnen am Samstag um 14 Uhr und am Sonntag um 8.30 Uhr. Zu sehen gibt’s professionelle, digitalisierte Zeitmessungen und am Ende eine Siegerehrung – geplant für Sonntag, 11.30 Uhr -, die ebenfalls an die Formel 1 angelehnt ist, wie Monika Geistmann verspricht. Auch Essen und Getränke werden angeboten.

So jagen die Modellautos über die Bahn: rn.de/dortmund-nordost

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