
© Peter Bandermann
Dasa-Ausstellung zum Thema Mobilität: Mal eben schnell die Welt retten
„Stop & Go“
Schafft Dortmund die Verkehrswende nur im Schneckentempo? Mit einer neuen Ausstellung will uns die Deutsche Arbeitsweltausstellung für moderne Mobilität Beine machen. Das macht Spaß.
Wäre die Deutsche Arbeitsweltausstellung in Dorstfeld eine Fernsehsendung, würde sie „Wissen macht Ah“ oder „Die Sendung mit der Maus“ heißen. Doch die Dasa ist anders: Ihre Ausstellungsbesucher sitzen nicht auf dem Sofa. Sie schauen nicht wortlos zu - sie machen mit, sie denken mit. Die neue Ausstellung heißt „Stop & Go“ und will Bewegung in den Köpfen. Sie widmet sich einem Thema, das mit den Stichworten „Klimawandel“, „Diesel-Fahrverbot“ und „Elektromotor“ in aller Munde ist. Es geht um die Mobilität in Dortmund.
Was die Ausstellung zu bieten hat, erklären die Ausstellungs-Macher Philipp Horst, Ria Gaue, Magdalena Roß und Luisa Kern in diesem Video:
Mobilität ist wichtig für unser Leben, denn sie ermöglicht Arbeit: Täglich pendeln über 210.000 Personen zwischen Dortmund und den umliegenden Städten Castrop-Rauxel, Lünen, Unna, Schwerte, Hagen, Witten, Essen und Bochum hin und her, um ihren Arbeitsplatz oder wieder ihr Zuhause zu erreichen. Egal, ob mit Bus oder Bahn oder mit dem Auto: Der mobile Mensch produziert Schadstoffe, die nicht gut fürs Klima sind. Was also tun? Einfach auf modernere Technik warten oder besser selbst handeln und eigenes Verhalten ändern? „Stop & Go“ animiert spielerisch zum Nachdenken und ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen interessant.
Wenn der Nahverkehr nicht funktioniert
Die Ausstellung verteufelt den Pkw nicht und glorifiziert Busse und Bahnen nicht. Am Eröffnungs-Tag musste sich Dasa-Arbeitswelt-Ausstellungs-Chef Gregor Isenbort wieder einmal mit der S-Bahn-Linie 1 herumplagen. Sie fuhr mit nur einem statt zwei Wagen in Richtung Uni - für viele Fahrgäste gab es keinen Platz mehr. Also doch lieber mit dem Auto zur Arbeit, wenn der Nahverkehr nicht zuverlässig fährt?
Die Ausstellung nennt Alternativen, informiert über gründlich erforschte Stressfaktoren im Straßenverkehr (es ist nicht der tägliche Stau auf der A40) und hat auch kleine Liebeserklärungen fürs Auto parat.
Beinarbeit an der Carrerabahn
Denn Autos wecken Emotionen. Permanent wechseln die Besucher die Perspektiven: Mal als Fußgänger, mal als Autofahrer, mal als kritisch-kreativer Verkehrsplaner. Das geht rasant an der Carrerabahn, für die ein Rennwagen-Pilot kräftig in die Pedalen treten muss, und fordernd im Fahrsimulator. Rätselfragen und Kartenspiele regen zum Nachdenken über die eigene Mobilität an. Nur eine von vielen Fragen: Wie Knöllchen schreibt eine Dortmunder Politesse am Tag?
Für bis zu 6 Jahre alte Kinder steht zum Erkunden der Ausstellung ein Bobbycar-Fuhrpark zur Verfügung. Alle anderen sind zu Fuß unterwegs. Am Ende erfinden alle Besucher das Rad neu: Für eine mobile Zukunft in einem gesunden Klima ...
Unser Tipp: Zwei Stunden Zeit nehmen, hingehen, Spaß haben, nachdenken und dann mal eben schnell die Welt retten ...
- Aussstellung vom 26.10.2018 bis 14.7.2019
- 10 Stationen für Kinder und Erwachsene
- 8 interaktive Angebote
- Schulklassenprogramm
- Aktionstage
- Diskussionen
Jahrgang 1967, geboren in Barop. Aufgewachsen auf einem Sportplatz beim DJK TuS Körne als Torwart. Lebt jetzt im Loh. Fährt gerne Motorrad. Seit 1988 bei den Ruhr Nachrichten. Themen: Polizei, Feuerwehr und alles, was die Großstadt sonst noch so hergibt. Mag multimediales Arbeiten. 2015 ausgezeichnet mit der "Goldenen Viktoria" für Pressefreiheit.
