Sarah Bornemann sieht in der Aufhebung der Heizpflicht keinen Sinn.

Sarah Bornemann sieht in der Aufhebung der Heizpflicht keinen Sinn. © dpa/Archiv, Montage: RN

Aussetzung der Heizpflicht: Lasst den Quatsch doch einfach!

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Sparen, sparen, sparen – das ist das Gebot der Stunde. Die Energiekrise zwingt uns endlich zum Umdenken. Aber manche Entscheidungen der Regierung sind nicht nachvollziehbar, meint unsere Autorin.

Dortmund (DO)

, 01.09.2022, 08:20 Uhr / Lesedauer: 1 min

Zur Reduktion des Gas- und Stromverbrauchs gibt es nicht nur Appelle, sondern auch Anordnungen: Die Temperatur in öffentlichen Gebäuden soll sinken, die Türen von Geschäften geschlossen bleiben, nachts soll nur noch leuchten, was leuchten muss. Das ist alles andere als doof oder gemein, vielmehr gebietet es der gesunde Menschenverstand.

Wir haben lange genug unseren Planeten (im wahrsten Sinne des Wortes) verheizt. Interessant, dass es eines Krieges und der daraus resultierenden Energiekrise bedarf, bevor wir großflächig ans Umdenken denken. Plötzlich steht von Klimaschützern lange gefordertes hoch auf der Agenda. Darüber freue ich mich. Doch die Aussetzung der Heizpflichtklausel ist überflüssig.

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Zum einen, weil sowieso niemand freiwillig in seiner eigenen Wohnung frieren wird und die genauen Temperaturen in Privatwohnungen wohl kaum flächendeckend gemessen werden können. Zum anderen, weil es vulnerable Gruppen gibt, die schlicht nicht im Kalten sitzen können.

Ich denke an Kinder. Ich denke an Menschen im hohen Alter. Und ich denke auch an andere Frauen – wir frieren erwiesenermaßen schneller. Irgendwann helfen auch keine Pullis und dicke Socken mehr, danke, ich kenne alle Tipps.

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Auch, wie sich 17 Grad in einer Wohnung anfühlen, weiß ich zufällig: Als in meiner schlecht isolierten Erdgeschosswohnung, Altbau, drunter nur der Keller, im Winter die Heizung ausfiel, hätte ich dort weder arbeiten noch mit meinem Kind spielen können.

In Deutschland soll niemand in seiner Wohnung frieren müssen. Darauf zielen bereits bestehende Gesetze ab. Dieses Ziel sollte die Bundesregierung im Blick behalten.

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