
© Bastian Pietsch
Außengastro-Öffnung in Dortmund: „Ich glaube, es wird ziemlich voll“
Alter Markt
Donnerstag darf die Außengastronomie in Dortmund wieder öffnen. Und während vor einem Lokal am Alten Markt bereits für hunderte Gäste Tische stehen, ist man ganz in der Nähe noch vorsichtiger.
Nachdem die Inzidenz in Dortmund mittlerweile stabil unter 100 liegt und damit nun auch die Bundesnotbremse gelockert wurde, dürfen auch die Dortmunder Gastronomen ihre Außenbereiche öffnen. Einer der zentralen Anlaufpunkte zum draußen Sitzen, Bier Trinken und Essen ist der Alte Markt mit mehreren Lokalen direkt nebeneinander. Dort laufen bereits die Vorbereitungen.
Viel Platz und Zuversicht beim Maximilian
Die mit Abstand größte Außengastro-Fläche ist bereits am Mittwochvormittag vor dem Maximilian aufgebaut. Rund 250 Plätze gebe es dort, erklärt Geschäftsführer und Mitinhaber Detlef Beckmann (59). Am Donnerstag (27.5.) sollen die gefüllt werden. Zum Hochsommer hin können man auf bis zu 400 aufstocken - selbstverständlich unter Einhaltung der Corona-Regeln.
Und die sind nicht ganz ohne. Neben Abständen und Hygieneregeln müssen Kellnerinnen und Kellner auch kontrollieren, dass jeder Gast entweder einen aktuellen negativen Schnelltest vorweisen kann, vollständig geimpft oder genesen ist. Trotz dieser Auflagen ist Detlef Beckmann zuversichtlich: „Ich glaube, es wird ziemlich voll.“
Putzen, vorbereiten, aber wenig eingekauft
Auch die lange Schließung hat viel Mehraufwand mit sich gebracht, der jetzt fällig geworden ist. „Wir haben gewartet, bis es diesmal wirklich klar war und jetzt praktisch durchgearbeitet“, sagt Detlef Beckmann. Gemeint sind Reinigungs- und Vorbereitungsarbeiten im Maximilian. Gerichte müssen vorbereitet werden und auch der spezielle Pizzaofen wird bereits einen Tag vor Öffnung angeheizt.
Wegen der Erfahrungen nach der letzten Gastro-Schließung habe man diesmal allerdings „ganz schmal eingekauft“, betont der Mitinhaber. Damals habe man viel wegschmeißen müssen. Diesmal setze man eher darauf, erstmal abzuschätzen, wie sich alles entwickelt und das Repertoire ein wenig einzuschränken.
Kleineres Besteck beim Thüringer
Die Erfahrungen mit Überbestellungen habe auch Kai-Uwe Goebel im Kopf gehabt. Der Geschäftsführer des Thüringer bepflanzt gerade Blumenkübel im Außenbereich seines Lokals. Dessen Biergarten ziehe sich sonst fast bis zur gegenüberliegenden Seite des Marktes, sagt er. Am Mittwochvormittag ist allerdings nur der Bereich direkt vor dem Lokal eingerichtet.
Auch der Thüringer öffnet seine Außengastronomie am Donnerstag. Er wolle schauen, wie alles anlaufe, wie sich das Wetter und auch die Infektionszahlen mit der neuen Lockerung entwickeln. Es klingt eine gewisse Vorsicht an, gleichzeitig aber auch der Wunsch, endlich wieder Gäste bewirten zu dürfen.
Baustelle macht Außengastronomie für manche schwierig
So scheint es auch den anderen Gastronomen am Alten Markt zu gehen. Babette Bohnekamp vom Thier Brauhaus etwa, sagt auf die Frage, ob sie erwarte, dass sich die Öffnung lohnt: „Wir hoffen, dass wir klarkommen. Lohnen kann man nicht sagen, aber wir freuen uns drauf.“
Am Mittwochvormittag sah es noch so aus, als könne sie wegen einer Baustelle nur 30 Plätze vor dem Thier Brauhaus einrichten. Am Nachmittag dann die Erleichterung, dass doch mehr geht. Damit verschiebt sich auch die Eröffnung von Samstag auf Freitag (28.5.).
Wenkers: Verzögerter Start am Montag
Immer noch betroffen von der Baustelle ist das Wenkers. Direkt vor dem Brauhaus hält am Mittwochmittag noch ein schwerer Baustellen-Lkw. Neben dem Lokal ist die Straße breit aufgerissen. Einige Tische sind auch vor dem Wenkers aufgebaut, allerdings weniger, als ohne Baustelle möglich wären. Am Montag (31.5.) soll es im Wenkers spätestens losgehen.
„Wir hätten außen aber so oder so zu wenig Plätze“, sagt Jörg Kemper, der Betriebsleiter vom Wenkers. Er spricht von einem langsamen Rantasten an die neuen Gegebenheiten und Regeln.
Gäste, die gerade für den Außenverkauf vorbeikommen, scheinen sich jedenfalls schon auf die Wiedereröffnung zu freuen. Das Maximilian habe sich mit seinen 250 Plätzen, so sagt Kemper, allerdings eine ganz schöne Aufgabe vorgenommen.
Geboren in Dortmund. Als Journalist gearbeitet in Köln, Hamburg und Brüssel - und jetzt wieder in Dortmund. Immer mit dem Ziel, Zusammenhänge verständlich zu machen, aus der Überzeugung heraus, dass die Welt nicht einfacher wird, wenn man sie einfacher darstellt.
