Die Vorsitzende des Dortmunder Tierschutzvereins Erika Scheffer ist geschockt über das, was mehreren Taubenküken angetan wurde.

Die Vorsitzende des Dortmunder Tierschutzvereins Erika Scheffer ist geschockt über das, was mehreren Taubenküken angetan wurde – und fordert Konsequenzen. © Taubenhilfe Dortmund, Lünen/(A)

Augen erblindet, Schnäbel zugeklebt – Tierschutzverein zeigt Malerbetrieb an

rnTierquälerei

Anstreicher sollen Taubenküken bei Sanierungsarbeiten in Dortmund mit pinker Farbe übermalt haben. Tierschützer sind empört. Jetzt fordert der Tierschutzverein harte Konsequenzen.

Dortmund

, 14.07.2022, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Empörung ist groß seit bekannt wurde, dass Mitarbeiter eines Malerbetriebs im Verdacht stehen, bei Sanierungsarbeiten am 5. Juli an einer Parkgarage im Dortmunder Unionviertel mehrere Taubenküken in ihren Nestern einfach mit pinker Farbe übermalt und sie dann ausgesetzt zu haben.

Die Taubenhilfe Dortmund/Lünen & Umgebung hatte über ihr Notfalltelefon davon erfahren und die Küken zu retten versucht. Doch zwei seien an den Folgen gestorben, so die Taubenhilfe.

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Die Tierquälerei ist auch ein Fall für den Dortmunder Tierschutzverein. Man werde „bei der Staatsanwaltschaft Dortmund gegen die Mitarbeiter der Malerfirma wegen schweren Verstoßes gegen das Tierschutz-Gesetz Strafanzeige erstatten“, kündigte am Mittwoch (13.7.) die Vorsitzende Erika Scheffer an.

„Barbarische Tierquälerei“

Sie spricht von „barbarischer Tierquälerei“. Die Täter hätten mit solcher Rohheit die Taubenküken mit Farbe übermalt „dass denen die Augen erblindeten und die kleinen Schnäbel zugeklebt wurden, dass Atemnot bestand.“

Scheffer geht davon aus, dass die Täter solche Tierquälereien auch schon vorher verursacht haben, nur nicht dabei erwischt wurden. Die Tierschützerin: „Es hat uns alle sehr geschockt, zumal wir jeden Tag mit vielen Tauben zu tun haben, sei es am Taubenturm im Stadtgarten oder in unserem eigenen Taubenschlag.“ Sie hoffe, dass die Täter eine entsprechende Strafe erhalten.

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Auch die Taubenhilfe hat Anzeige wegen Tierquälerei erstattet und das Veterinäramt verständigt.

Nestentfernungen gestoppt

Wie die Taubenhilfe in einem ersten Facebook-Post berichtet hatte, sollen die Mitarbeiter eines Malerbetriebs die Taubennester entfernt haben, um dann Netze anzubringen, mit denen die Nischen für Tauben unzugänglich gemacht werden sollten.

Die von der Taubenhilfe herbeigerufene Polizei hatte demnach dann die Nestentfernungen gestoppt. Die Taubenhilfe nahm die kleinen, unterkühlten Taubenküken mit und kümmert sich um sie. Die Farbe konnte größtenteils von ihrem Federflaum entfernt werden. Drei Küken wurden bereits in einen Taubenschlag übergeben, wo sie unter Ammen heranwachsen.

Auch der international bekannte Biologe Dr. Mark Benecke wurde von der Taubenhilfe auf den Vorfall hingewiesen und hatte die Tierquälerei auf seinem Instagram-Kanal angeprangert.

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