Große Überraschung in Dortmund Appelrath Cüpper zieht ins Westfalenforum

Appelrath Cüpper: findet seinen neuen Standort im Westfalenforum
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Am Mittwoch (21.2.) trat Susanne Deckenbrock, Geschäftsführerin der Dortmunder Filiale von Appelrath Cüpper, vor ihre Belegschaft und verkündete die gute Nachricht. Damit hat das wochenlange Warten ein Ende – die Erleichterung der 60 Beschäftigten war mit den Händen zu greifen. Die Botschaft: Ja, es geht weiter mit Appelrath Cüpper in Dortmund. Auch nach dem Auszug aus der angestammten Handelsimmobilie am Westenhellweg 59 bis 63.

Nahezu das gesamte Erdgeschoss steht leer - reichlich Platz also für Appelrath Cüpper.
Nahezu das gesamte Erdgeschoss steht leer - reichlich Platz also für Appelrath Cüpper. © RN

Entgegen vieler Erwartungen und Prognosen hat sich Peter Graf, österreichischer Modeunternehmer und Eigentümer von Appelrath Cüpper, nicht für einen Umzug ins Ex-Kaufhofgebäude entschieden, dessen Outlet-Center am Samstag (24.2.) den letzten Verkaufstag haben soll. Stattdessen zieht Appelrath Cüpper überraschend ins Westfalenforum an der Kampstraße, das seit geraumer Zeit leersteht.

Wer durchs Erdgeschoss geht, läuft zu beiden Seiten an leerstehenden Ladenlokalen unterschiedlicher Größe vorbei. „Zunächst müssen also noch bauliche Veränderungen vorgenommen werden“, bestätigt Filialleiterin Deckenbrock auf Anfrage.

Wie die räumliche Aufteilung genau erfolgt, welche Ladenlokale in welchem Umfang zusammengelegt werden, ist noch unklar. „Es ist durchaus denkbar, dass wir neben größeren Flächen auch kleinere Einheiten betreiben, in denen wir besondere Konzepte präsentieren“, sagt Deckenbrock.

Im ersten Schritt sind also Architekten am Zug. Vor dem Hintergrund gibt es auch noch keinen exakten Termin für die Wiedereröffnung. Geschäftsführerin Deckenbrock schätzt die Umbauarbeiten vorsichtig auf „rund vier Wochen“.

Abhängig vom Umfang der Arbeiten könnte Appelrath Cüpper die Türen möglicherweise Anfang April wieder öffnen.

Sogar ein Abriss stand im Raum

Zur Laufzeit des Mietvertrages gab es (noch) keine Auskunft. Vorläufig bleibt also unklar, ob das Modegeschäft, das über zahlreiche Stammkunden verfügt, das Westfalenforum als Zwischenlösung betrachtet, bis eine andere Handelsimmobilie in der City frei wird.

Der Eigentümer des Hauses, die Aroundtown-Gruppe mit operativem Sitz in Berlin, dürfte sich über den unverhofften Mieter freuen: Weite Teile des verschachtelten Gebäudekomplexes stehen leer; 2020 war sogar von einem „Abriss“ und kleinteiligen Neubauten mit gemischten Nutzungen wie Wohnungen, Büros und Einzelhandel die Rede – vorbei.

Vor wenigen Wochen hieß es auf Anfrage unserer Redaktion vonseiten Aroundtonws vielsagend: Man prüfe „verschiedene Möglichkeiten für eine Revitalisierung“ des Objekts und spreche mit „verschiedenen Interessentengruppen“. Zum Beispiel mit Appelrath Cüpper, wie jetzt klar wird.

Noch am Dienstagmorgen (20.2.) war am Eingang an der Kampstraße der Hinweis „Flächen zu vermieten“ zu finden – inklusive der Quadratmeterangaben für jedes einzelne der leeerstehenden Ladenlokale. Sie ergeben addiert eine Gesamtzahl von rund 6.000 Quadatmetern Bruttofläche – ungefähr die Größenordnung, die Appelrath Cüpper auch in seiner aktuellen Immobilie hat.

Obschon Appelrath Cüpper den 17.2. (Samstag) als „letzten Verkaufstag“ angekündigt hatte, sind die Türen am alten Standort weiter geöffnet. Geschäftsführerin Deckenbrock geht davon aus, dass „innerhalb der nächsten Tage dort tatsächlich Schluss sein wird.“ Die ersten Räumungsarbeiten sind gestartet.

Die vom Immobilieneigentümer Aachener Grundvermögen beantragte Zwangsräumung, die für Ende Februar angesetzt war, dürfte angesichts der aktuellen Entwicklung kein Thema mehr sein. Nach dem Auszug von Appelrath Cüpper hat Aachener Grundvermögen freie Bahn, mit dem Umbau der Immobilie am Westenhellweg zu starten. Die Nachmieter Deichmann und Snipes wollen dort 2025 gemeinsam ihre neuen Verkaufsräume eröffnen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 21. Februar 2024.