
© Nils Foltynowicz
Auch Kaiserstraßenfest fällt aus - obwohl es Open-Air-Veranstaltung ist
Corona-Krise
Nachdem es 36 Jahre ununterbrochen stattfinden konnte, mussten die Veranstalter das Kaiserstraßenfest für 2020 nun absagen.
Seit vielen Jahren wird das Kaiserstraßenfest von Tausenden Menschen besucht. Das jährliche Fest findet immer am letzten Septemberwochenende statt. Aufgrund der aktuellen Situation mussten die Veranstalter dieses Jahr schweren Herzens beschließen, dass das Fest nicht stattfinden kann.
Corona-Maßnahmen sind nicht einhaltbar
Normalerweise bietet das Fest musikalische Auftritte auf drei Bühnen, Info- und Schausteller-Stände sowie ein umfangreiches Programm für Kinder. Das wird es in diesem Jahr nicht geben - denn auch das Kaiserstraßenfest hätte als Großveranstaltung bestimmte Auflagen zu erfüllen, um vor dem 31. Oktober überhaupt stattfinden zu dürfen.
Bisher sind Festveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen bis zum 31. August verboten. Aber auch für die Zeit danach müssen Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen spezielle Anforderungen in Absprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt erfüllen.
Dafür muss ebenfalls ein besonderes Hygiene- und Infektionsschutzkonzept eingehalten werden: „Leider können wir es nicht sicherstellen, dass die Abstandsregeln befolgt werden. Alleine vor der Hauptbühne stehen bis zu 1.000 Leute dicht zusammen. Wie sollen wir das kontrollieren?“, sagt Nicole Laubert, die Vorsitzende der Werbegemeinschaft Kaiserstraße.
Auch ein kleineres Fest sei nicht umsetzbar. Es habe Überlegungen gegeben, nur eine Bühne aufzubauen und den Zugang zu beschränken. „Aber das haben wir schnell wieder verworfen. Erstens ist auch das schwer zu kontrollieren. Zweitens wollen wir niemanden ausschließen, weil nur eine begrenzte Besucherzahl erlaubt ist.“
Verschiebung nicht möglich
Leider könne das Fest auch nicht nach hinten verschoben werden, da ab November schon wieder Veranstaltungs-Vorbereitungen für Weihnachtsmarkt und Co. losgehen. „Wir sind da auf die Zusammenarbeit mit den Schaustellern angewiesen, und die sind dann schon mit Weihnachten beschäftigt“, so Laubert.
Einen winzigen Hoffnungsschimmer gebe es allerdings: „Wenn es bald einen Impfstoff gibt oder die Lage sich wirklich deutlich beruhigt, könnte man fürs Frühjahr vielleicht etwas planen“, sagt Nicole Laubert. Aber aktuell ist das nicht mehr als ein Gedanke.
Eins ist aber sicher: die gebuchten Show-Acts, Schausteller und Infostände - sie alle sind fest für das Kaiserstraßenfest 2021 eingeplant. „Wir hätten gerne den ein oder anderen Aussteller in der derzeitigen Situation unterstützt. So können wir ihnen wenigstens ein Angebot fürs nächste Jahr garantieren.“
Die für das Fest gesammelten Gelder bleiben dem Kaiserstraßenviertel aber auf jeden Fall erhalten und werden für kommenden Feste und Veranstaltungen eingesetzt.
1999 geboren und in der Fußballhauptstadt aufgewachsen, studiert Angewandte Literatur- & Kulturwissenschaften, seit 2019 bei den Ruhr Nachrichten und da aktuell meistens in den Stadtteilen von Dortmund für Sie unterwegs.
