Die Freude ist ihr noch immer anzusehen: Birgit Hesse (56) ist die neue Inhaberin des Geschäfts „Art of Living“ an der Hagener Straße. Und nicht nur die 56-Jährige ist glücklich, sondern auch ihre Vorgängerin Monika Schöttler. Denn die suchte händeringend nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger für ihren Laden. Die beiden Frauen waren sich dann schließlich ganz schnell einig – so schnell „dass ich jetzt fast Schwierigkeiten habe, ausreichend Ware zu bestellen“, so Birgit Hesse. Sie lacht.
„Ich wollte immer hier an die Hagener Straße“, erzählt die 56-Jährige. „Wer in Kirchhörde kauft, der kauft doch hier ein.“ Birgit Hesse ist im Dortmunder Süden zu Hause. Sie kennt den Stadtteil gut. „Ich habe mich so lange bemüht, hier etwas zu finden“, sagt sie. Doch es wollte einfach nicht klappen. „Dann war ich irgendwann so verzweifelt, dass ich mit Visitenkarten in der Hand einfach die Geschäfte an der Straße abgeklappert habe“, berichtet sie. So landete sie schließlich im „Art of Living“ und bei Monika Schöttler – ein Volltreffer.

Geschäft an der Kleppingstraße
Fünfeinhalb Jahre lang hatte Brigit Hesse das Geschäft „Viola‘s“ an der Kleppingstraße in der Dortmunder Innenstadt geführt, bot dort Gewürze und Delikatessen an. Irgendwann habe sie aber feststellen müssen, dass diese Adresse für ihre eher hochpreisige Ware nicht mehr die richtige war. Corona habe außerdem wie ein Brandbeschleuniger gewirkt, dass es nicht mehr gut lief. Birgit Hesse schloss das Geschäft – und suchte den Neuanfang.
Nun also ist sie im Dortmunder Süden, in Kirchhörde fündig geworden – und ist schon jetzt zufrieden über Kundschaft, mehr Sicherheit und bessere Parkmöglichkeiten als in der Innenstadt, wie sie sagt. Derzeit locken viele Rabatte die Kundinnen und Kunden ins Geschäft.
Birgit Hesse möchte das Sortiment ein wenig umstellen. Der „Konzeptstore“ mit vielen Dingen zum schönen Dekorieren bleibe, aber es werde – wie an der Kleppingstraße – demnächst auch hier wie früher etwas mehr aus dem kulinarischen Bereich geben, zum Beispiel Gewürze, feine Schokolade und Trüffelpralinen sowie Essig und Öle – und auch Mode. Eine optische – und geschmackliche – Veränderung für Kunden wird das Verschwinden der Weinbar sein; stattdessen wird es demnächst eine Kaffeebar geben.

„Rattern im Kopf“
Noch trifft man auch Monika Schöttler im Geschäft an – noch. Denn die bisherige Ladeninhaberin verabschiedet sich in Richtung Spanien: „Wir waren im vergangenen Jahr in Andalusien im Urlaub“, berichtet Monika Schöttler. Irgendwann war der Urlaub zu Ende, die „Sehnsucht“ nach deutschem Winterwetter hielt sich in Grenzen. Daraufhin habe ein Freund gesagt: „Bleibt doch hier.“
Für Monika Schöttlers Lebenspartner kein Problem, weil er auch von dort aus arbeiten kann. „Aber was mache ich mit meinem Geschäft, habe ich mich gefragt“, erinnert sich Monika Schöttler an diese Zeit. Die Antwort des Bekannten: „Verkaufen“. Doch in Rente gehen wollte Monika Schöttler auch nicht. Und so ergab eins das andere: Sie kann in Andalusien bei einem Architekten als Objektgestalterin arbeiten. „Spätestens da fing es im Kopf an zu rattern“, sagt Monika Schöttler.
Sie und ihr Lebenspartner haben sich letztlich für Andalusien entschieden. Für Birgit Hesse ein Glücksfall: „Das Schicksal hat uns zusammengeführt“, sagt Monika Schöttler. Vermutlich führt die Urlaubsreise sie dann demnächst den umgekehrten Weg: Von Andalusien nach Deutschland; nach Dortmund und für einen Besuch sicher auch nach Kirchhörde an die Hagener Straße 257.
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