„Angstraum“ in Dortmund-Brechten „Manche Eltern verbieten ihren Kindern diesen Weg“

„Angstraum“ in Brechten: „Eltern verbieten ihren Kindern diesen Weg“
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CDU und Grüne in der Bezirksvertretung Eving wollen Angsträume in Brechten und anderen Orten im Stadtbezirk Eving auflösen. In einem gemeinsamen Antrag hatten sie deshalb vor einigen Monaten unter anderem gefordert, einen Spiegel an dem Fußweg anzubringen, der vom Heuweg aus über die A2 führt und dort auf die Straßen Am Birkenbaum beziehungsweise In den Weidbüschen mündet.

Der Weg führt im Zickzack an graffitibesprühten Schallschutzelementen vorbei und ist daher sehr verwinkelt.

Tiefbauamtsmitarbeiter Franz Swaton sprach sich jedoch in der Dezember-Sitzung des Gremiums gegen einen solchen Spiegel aus. Es wäre aufwendig, ihn anbringen zu lassen. Er müsste an seiner Unterkante eine Mindesthöhe von 2,20 Metern haben.

Problem bei Verkehrsspiegeln sei, dass sie eine Scheinsicherheit vortäuschen, so Swaton weiter. Es gebe immer noch einen nicht einsehbaren toten Winkel. Im Einvernehmen mit der Polizei lehne die Verwaltung daher einen solchen Spiegel ab.

Gerade für Schulkinder ein „totaler Angstraum“

Mit dieser Argumentation mochte sich die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Petra Frommeyer (CDU) nicht zufriedengeben. Die Brücke habe einen ortsteilverbindenden Charakter und werde von sehr vielen Menschen genutzt.

Viele von ihnen seien Schulkinder, die den Standort Am Birkenbaum der Brechtener Grundschule besuchen. Gerade für diese Kinder sei der Weg hin zur Brücke und darüber hinaus ein „totaler Angstraum“. Viele Kinder aus dem Brechtener Norden nehmen lieber einen Umweg in Kauf, als diese Brücke zu benutzen. Viele Eltern verbieten ihnen sogar diesen Weg. Und einen noch viel größeren toten Winkel gebe es schließlich, wenn gar kein Spiegel vorhanden sei.

Sie möchte nun zu einem Ortstermin laden, bei dem Lösungen für diese Situation besprochen werden können.

In diesem Bereich - auf der Straße Im Dorfe in Höhe der Einmündung Heuweg - soll eine weitere Straßenlaterne für mehr Sicherheit sorgen
In diesem Bereich - auf der Straße Im Dorfe in Höhe der Einmündung Heuweg - soll eine weitere Straßenlaterne für mehr Sicherheit sorgen. © Andreas Schröter

Bei einem anderen Thema, der eine Situation ganz in der Nähe der angesprochenen Brücke betrifft, zeigte sich Swaton zugänglicher: die unzureichende Beleuchtung der Straße Im Dorfe. Hier soll eine weitere Straßenlaterne im Bereich der Einmündung Heuweg hinzukommen.

Die Holzmasten stehen in diesem Abschnitt zu weit auseinander, wie Swaton erklärte. Problem an der Straße Im Dorfe ist, dass sich auf beiden Seiten kein Gehweg befindet. Fußgänger, die dort im Dunkeln unterwegs seien, seien also per se gefährdet, so Petra Frommeyer. Sie fordert nun, dass die zusätzliche Straßenlaterne möglichst zügig aufgestellt wird, damit die Brechtener noch in diesem Winter etwas davon haben.

VHS-Mitarbeiterin Nilofar Ziamal hatte bereits im Herbst auch die Evinger Mitte als Angstraum bezeichnet. Dozenten und Kursteilnehmer fühlen sich zunehmend unsicher. Dieses Thema spiele sogar eine Rolle bei der Antwort auf die Frage, wie es mit der VHS in Eving weitergehe.

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