
© BS Architekten
Dass hier etwas Großes entsteht, zeigen schon die Ausmaße des Gebäudes. An der Mergelteichstraße laufen zwischen Minna-Sattler-Seniorenzentrum und dem Rombergpark Bauarbeiten.
Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) lässt hier ein Ensemble bauen, in dem eine Kita, eine Tagespflege und eine Wohneinrichtung für Mütter und Kinder untergebracht sein werden. „Es ist ein generationsübergreifendes Projekt“, sagt Jörg Loose, Bereichsleiter Kinder, Jugend und Familie bei der Awo Dortmund.
Acht Mütter und ihre Kinder können einziehen
Die Tagespflege wird sich an Senioren richten, in der Kita werden 85 Kinder in 5 Gruppen betreut. Und dann gibt es noch den Mutter-Kind-Bereich, ein „vollstationäres Angebot der Jugendhilfe“, wie Loose sagt.
„Es geht dabei häufig um junge Mütter, die befähigt werden sollen, sich selbstständig um sich selbst und ihr Kind zu kümmern.“ Meist sind es jugendliche Mütter oder junge Frauen aus prekären sozialen Verhältnissen, die selbstverständliche lebenspraktische Dinge und erst recht ein Leben mit Kind erst noch erlernen müssen.

Zum neuen Ensemble gehört auch ein Außenbereich. © BS Architekten
Laut Loose sei die Mutter-Kind-Einrichtung kein Schutzhaus beziehungsweise Frauenhaus, sehr wohl sei die Unterbringung einer Mutter mit ihrem Kind auch auf richterlichen Beschluss möglich.
Auf zwei Etagen mit jeweils vier Appartments mit Gemeinschaftsräumen ist Platz für insgesamt acht Mütter und ihre Kinder. „Es ist wie eine große Wohngemeinschaft“, sagt Loose. Im Kern gehe es aber um die Frage: „Wie kriegen wir eine gemeinsame Perspektive hin?“
Die Kita setzt auf Natur und Tiere
Weil das nicht von heute auf morgen umsetzbar ist, sollen die Mütter und Kinder jeweils ein bis zwei Jahre an der Mergelteichstraße leben. „Im Anschluss“, so Loose, „kann die Betreuung auch ambulant in der eigenen Wohnung fortgesetzt werden“.

Die Bauarbeiten in direkter Nachbarschaft zum Rombergpark laufen seit einigen Monaten. Läuft alles wie geplant, eröffnet im September 2020 die Kita. © Michael Nickel
Und dann gibt es ja noch die Kita. Die Nähe zum Zoo und zum Rombergpark soll dabei unmittelbar genutzt werden. „Der Schwerpunkt wird auf Naturerlebnissen liegen. Der zukünftige Leiter wird auf tiergestützte Naturpädagogik setzen“, so Loose. „Die Kinder werden jede Woche im Wald sein.“
Die Plätze sind dementsprechend begehrt. „Für den U3-Bereich haben wir schon sehr viele Anmeldungen“, sagt Loose. Freie Plätze gebe es aber noch bei den 4- bis 5-Jährigen, die 2021 und 2022 eingeschult werden. Wer Interesse hat, kann sich beim Kita-Leiter Steffen Pohl unter 0231-9934308 melden.
Bis Leben in das neue Gebäude einkehrt, dauert es nicht mehr lange. „Angedacht ist, dass die Kita zum 1. September öffnet“, sagt Loose. Die Tagespflege und die Mutter-Kind-Einrichtung sollen Ende dieses Jahres oder Anfang des kommenden Jahres öffnen.