
Alexander und Dorna von Kleist starten bald mit einer neuen Gastronomie im Kaiserviertel. © Joscha F. Westerkamp
Alexander und Dorna von Kleist eröffnen ungewöhnliches Restaurant – ihr zweites in Dortmund
Kaiserviertel
Im Kaiserviertel eröffnet bald ein neues Restaurant – für die Betreiber ist es bereits das Zweite. Geboten wird unter anderem ein beliebtes Take-away-Gericht, das es so in Dortmund noch gar nicht gibt.
Alexander von Kleist muss nur noch „ein paar Kleinigkeiten“ erledigen, dann kann er sein neues Restaurant eröffnen. Die Schilder, auf denen „Jia Bao“ steht, hängen schon an der Tür, der Tresen ist gestaltet und seine Frau Dorna knetet bereits den Teig, damit sie bei der Eröffnung direkt losbacken kann.
Bis Ende August werde es wohl noch dauern, dann geht es los mit der neuen Gastronomie an der Kaiserstraße, schätzt Kleist (54). Der Standort, den er sich ausgesucht hat – eine Ecke nahe dem Ostwall –, ist kein einfacher: In der Vergangenheit haben dort immer wieder neue Gastronomien eröffnet und wenig später geschlossen. Zuletzt eine Dönerbude.

Ein paar Kleinigkeiten seien noch zu erledigen, dann könne der neue Laden eröffnet werden. © Joscha F. Westerkamp
„Allein in diesem Häuserblock gab es drei Dönerbuden, weiter die Kaiserstraße lang noch mehr“, sagt Kleist. Da wundere die jüngste Schließung nicht. Was er biete, sei in Dortmund aber in dieser Form einzigartig.
„Wir verkaufen asiatische Baos“, erklärt er. Was das ist? „Das kann man sich vorstellen wie salzige Germknödel. Baos sind typisch chinesisches Fast-Food, das kriegt man dort überall auf der Straße.“ Alexander von Kleist selbst hat viereinhalb Jahre in der Mongolei gelebt, seine Frau ist dort geboren.
Zehn verschiedene Baos
Zehn verschiedene Varianten Boas wollen sie bieten. „Baos haben im Grunde immer eine Füllung aus Hackfleisch und Gemüse“, so Alexander von Kleist. Die verschiedenen Varianten seien dann zum Beispiel Schweinefleisch mit Kohl; Schweinefleisch, Garnele, Schnittlauch und Ei; oder auch Rindfleisch mit Rotkraut.
Aber auch zwei rein vegane Baos soll es geben: aus veganem Hack mit Rotkraut zum einen und rein aus gemischtem Gemüse zum anderen. „Die Füllung wird immer komplett hausgemacht sein“, so Kleist.

Alexander von Kleist in seinem neuen Laden an der Kaiserstraße. © Joscha F. Westerkamp
Durch dieses in Deutschland eher spezielle asiatische Angebot erwartet er in der Kaiserstraße trotz der vielen Gastronomien auch keine große Konkurrenz. Eher im Gegenteil. „Ich glaube, viele Gastronomien ziehen viele Besucher an. Das wird nur problematisch, wenn alle das Gleiche machen – wie bei den Dönerläden. Aber die anderen asiatischen Restaurants hier machen zum Beispiel Fusion oder Vietnamesisch.“
Bereits ein erfolgreiches Restaurant in Hörde
Und um nochmal zum „schwierigen“ Standort seines Ladens zurückzukommen: Da habe er schon einmal kein großes Problem mit gehabt. Denn er führt bereits ein erfolgreiches Restaurant, das „Jia – the taste of home“ in Hörde. Kleist: „Da war vor mir auch immer wieder zu. Viele waren skeptisch, aber es hat funktioniert. Ich glaube, wenn das Essen gut ist, spielt der Standort keine große Rolle.“

So sieht das neue Restaurant von außen aus. © Joscha F. Westerkamp
Auch das neue Restaurant an der Kaiserstraße wird den Namen „Jia“ tragen – und auch manche Gerichte werden sich ähneln. „Es wird Salate geben, die man schon aus Hörde kennt“, so Kleist. Dazu wird es an der Kaiserstraße etwas später auch hausgemachte Nudeln und täglich frische hausgemachte Sojamilch geben.
Doch im Vergleich zum Hörder Restaurant gibt es auch einen wesentlichen Unterschied, der nicht nur Freunde des Jia, sondern auch Kleist selbst traurig machen wird: an der Kaiserstraße steht kein Craftbeer auf der Karte. „Das darf ich leider nicht verkaufen“, sagt Kleist. Über den Mietvertrag sei er an eine bestimmte Biersorte gebunden.
Der Laden an der Kaiserstraße soll deutlich mehr auf Take-away ausgerichtet sein als das Restaurant in Hörde. Sitzplätze plant Kleist nur etwa 25 ein. Wenn die Baos sich gut verkaufen, könnte es die aber bald an noch mehr Stellen in Dortmund geben: „Ich kann mir gut vorstellen, eine Kette daraus zu machen.“
Gebürtiger Ostwestfale, jetzt Dortmunder. In der zehnten Klasse mit Journalismus und Fotografie angefangen. Liebt es, mit Sprache zu jonglieren – so sehr, dass er nun schon zwei Bücher übers Jonglieren geschrieben hat.