Ärger über weitere Zugausfälle in Kamen und Dortmund „Das ist ein Wahnsinn“

Ärger über weitere Zugausfälle in Kamen: „Das ist ein Wahnsinn“
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Durch massive Störungen im Bahnverkehr zwischen Dortmund und Hamm kam der Betrieb auf dem Bahnhof Kamen und Dortmunder Stadtteil-Bahnhöfen auch am Dienstagvormittag nahezu vollständig zum Erliegen. Zahlreiche Reisende standen ratlos vor dem Bahnhofsgebäude, weil auch angekündigte Ersatzbusse, der sogenannte Busnotverkehr, nicht fuhren. „Viele sind verärgert. Bisher war noch kein Bus hier“, sagte Monika Kaiser von der DB-Agentur im Bahnhofsgebäude Kamen auf Anfrage der Redaktion.

Laut Stefan Deffner von der Deutschen Bahn in Düsseldorf hat es gleich zwei Ursachen für die Streckensperrung gegeben: „Bei einer Kampfmittelsondierung in Scharnhorst sind Kabel beschädigt worden. Und dann kam es auch noch zu einer Weichenstörung in Kamen.“ Die Kabel wurden bis zum Mittag repariert, sodass der Betrieb in Fahrtrichtung Dortmund-Hamm wieder aufgenommen wurde. „Die Weichenstörung beschäftigt uns weiter. Wir hoffen, dass der Schaden bis zum Betriebsbeginn am Mittwochmorgen behoben ist“, so Deffner.

Warten auf Züge, die nicht kommen. Am zweiten Tag der Verkehrsstörungen wuchs der Unmut auf dem Bahnsteig.
Warten auf Züge, die nicht kommen. Am zweiten Tag der Verkehrsstörungen wuchs der Unmut auf dem Bahnsteig. © Stefan Milk

Reisende stiegen auf regulär fahrende Busse der VKU um

Für die Bahnkundinnen und -kunden bedeutete das am Dienstagvormittag, dass sie wegen des ausbleibenden Ersatzverkehrs auf reguläre Busse der VKU umsteigen mussten. Wer nach Dortmund fahren wollte, steuerte zunächst über die Linie R13 den Busbahnhof in Bergkamen an, um vor dort aus mit dem Schnellbus der Linie S30 nach Dortmund weiterzufahren. Statt zehn Minuten mit dem Zug vom Bahnhof Kamen zum Hauptbahnhof Dortmund mussten so etwa eine Stunde und 20 Minuten Fahrtzeit in Kauf genommen werden.

„Das ist ein Wahnsinns-Unterschied“, sagte Kaiser. Es sei schwer nachzuvollziehen, warum an dem Morgen keine Ersatzbusse zur Verfügung standen. Laut der vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr betriebenen Website zuginfo.nrw sollten zwei Busse der Firma Luchs Reisen mit Halt in Dortmund Kurl, Kamen Methler, Kamen und Nordbögge verkehren.

Monika Kaiser von der DB-Agentur im Bahnhof Kamen hatte auch am Dienstag alle Hände voll zu tun, um Kunden über die Zugausfälle zu informieren.
Monika Kaiser von der DB-Agentur im Bahnhof Kamen hatte auch am Dienstag alle Hände voll zu tun, um Kunden über die Zugausfälle zu informieren. © Carsten Janecke/Archiv

Erhebliche Störungen im Bahnverkehr bereits am Montag

Bereits am Montag hatte es erhebliche Störungen im Bahnverkehr zwischen Dortmund und Hamm gegeben. Am Dienstagmittag präzisierte der Verkehrsverbund seine Hinweise, die wie folgt lauten:

RE 1 (RRX): Die Züge werden von Dortmund Hbf in Richtung Hamm (Westf) Hbf umgeleitet. Die Zwischenhalte Nordbögge, Kamen, Kamen-Methler, Dortmund-Kurl und Dortmund-Scharnhorst entfallen. Fahrgäste nutzen bitte den Gegenverkehr.

RE 6 (RRX), RE 11 (RRX): Die Züge werden von Dortmund Hbf in Richtung Hamm (Westf) Hbf umgeleitet. Der Zwischenhalt Kamen entfällt. Fahrgäste nutzen bitte den Gegenverkehr.

RE 3: Die Züge werden von Dortmund Hbf in Richtung Hamm (Westf) Hbf umgeleitet. Die Zwischenhalte Dortmund-Scharnhorst, Dortmund-Kurl, Kamen-Methler, Kamen, Bönen-Nordbögge entfallen. Fahrgäste nutzen bitte den Gegenverkehr.

RB 51: Aufgrund der hohen Streckenauslastung fällt der Kurztakt (Lünen Hbf - Dortmund Hbf) leider bis auf weiteres aus.

Bitte der Verkehrsexperten: Reiseverbindungen vor der Abfahrt prüfen

Nähere Informationen, warum die Züge seit Montag nicht mehr regelmäßig fahren, gab es am Dienstagmorgen nicht. Weitere Empfehlung der Verkehrsexperten: „Bitte prüfen Sie Ihre Reiseverbindung kurz vor der Abfahrt des Zuges.“

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