
© Björn Althoff
Ärger über Berufsschüler am U-Turm: Warum tragen sie keine Maske?
Robert-Bosch-Berufskolleg
Auf dem Schulgelände mit Maske, auf dem Weg zum Rewe ohne Maske und Abstand? Ein Anwohner ärgert sich über Berufsschüler am Dortmunder U. Das Ordnungsamt will nun handeln.
Rund 250 Meter entfernt herrscht Maskenpflicht: Auf dem Westenhellweg müssen Mund und Nase bedeckt sein, ebenso wie im größten Teil der Dortmunder Fußgängerzone. Auf dieser Seite des U-Turms aber ist es anders.
„Dabei sind da genauso viele Menschen wie in der Innenstadt, vielleicht sogar noch mehr“, sagt ein Anwohner (34). Knapp 3000 Schüler besuchen das Robert-Bosch-Berufskolleg, das zwischen U-Turm und FZW liegt. Auf dem Schulgelände gilt Maskenpflicht. An der Straße aber nicht und erst recht nicht auf dem Weg zum benachbarten Einkaufszentrum mit Rewe, Netto, Getränkemarkt und Rossmann.
„Viele Kleingrüppchen ohne Maske und Abstand unterwegs“
„Da morgens vor der Arbeit ein Brötchen holen? Das lasse ich lieber“, sagt der 34-Jährige. Viel zu voll sei es dort in letzter Zeit gewesen, viel zu lang seien die Schlangen. In den Läden würden die Schüler ja Masken tragen müssen. Draußen aber seien „viele Kleingrüppchen dann ohne Maske und Abstand unterwegs“.
Ganz gleich, ob das nun erlaubt oder verboten sei, es sei auf keinen Fall verantwortungsbewusst, findet der Anwohner. Gerade bei Berufsschülern, die wieder in ihre Betriebe ausschwärmten. Und die so eine Corona-Infektion an viele, viele Orte weitertragen könnten.
Scharfe Regeln für das Schulgelände, ansonsten Appelle
„Halten Sie Abstand und drängeln Sie nicht“, heißt es in den Corona-Hinweisen auf der Internet-Seite des Berufskollegs. Und auch dass derjenige, der das Tragen der Maske verweigert, einen Verweis bekommt. Das allerdings kann die Schule nur für das Gebäude und das eigene Gelände anordnen.
Ansonsten kann sie nur appellieren und informieren. So gebe es aktuell acht bestätigte Fälle, lautet ein Eintrag von Dienstag (3.11.). Neun Personen seien als Verdachtsfälle in Quarantäne von insgesamt 2.984 Schülern und 116 Lehrern am Berufskolleg.
Den Rewe-Eingang kontrolliert jetzt ein Sicherheitsdienst
Und was machen die Läden? Im Rewe-Eingangsbereich stand am Mittwoch ein Security-Mitarbeiter und sorgte streng für die Einhaltung der Regeln: Einlass nur mit Einkaufswagen. Und den durfte man sich auch als Gruppe nicht teilen.
„Den Sicherheitsdienst habe ich bisher noch nicht gesehen“, unterstreicht der Anwohner, „und ich gehe regelmäßig da einkaufen.“ Eine Reaktion auf Schülergruppen, generell auf neue Corona-Regeln, auf die steigenden Infizierten-Zahlen? Dazu gab es von Rewe Dortmund keine Stellungnahme.
Ordnungsamt kündigt Kontrollen an
Auch die Schule äußerte sich auf Anfrage nicht – dafür aber das Ordnungsamt. Bisher gebe es zwar keine Beschwerden über diesen Bereich. Man werde allerdings nun den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) dorthin schicken und auf den „öffentlichen Wegeflächen“ kontrollieren.
Schließlich gelte auch dort die Corona-Schutzverordnung. Und die „fordert von allen die Einhaltung der AHA-Regelungen mit 1,50 Abstand“.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
