Neues Monatsticket für ÖPNV

9-Euro-Ticket in Dortmund: Server am Limit, Schlangen vor Kundencenter

Ansturm auf das neue 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr: Die Nachfrage nach dem günstigen Monatsticket in Dortmund ist zum Verkaufsstart am Montag groß. Das führte online zu ein paar Problemen.

Dortmund

, 23.05.2022 / Lesedauer: 3 min

Es ist nur ein kleiner Zettel bedrucktes Papier, aber für Simone Kujat ist es ein großes Stück finanzielle Erleichterung: „Ich bin alleinerziehend, die Spritkosten sind mittlerweile zu hoch für mich.“ Das 9-Euro-Ticket, das die 42-jährige Dortmunderin gerade im Kundencenter der DSW21 an der Petrikirche gekauft hat, hilft da enorm.

Mit ihm kann man Deutschlands gesamten Nahverkehr - von Vorort-Bussen bis hin zu Regionalexpress-Zügen - ab dem 1. Juni nutzen, für nur 9 Euro pro Monat. „Wir wollen schon gucken, dass wir etwas weiter raus fahren“, erzählt Kujat und blickt dabei ihre Tochter Sally an (8). „Mit dem Auto wäre das finanziell gar nicht möglich.“

Simone Kujat (42) und ihre Tochter Sally (8) gehörn zu den ersten Besitzern des neuen 9-Euro-Tickets in Dortmund. © Lukas Wittland

Das für drei Monate geltende Angebot, mit dem die Bundesregierung die Bürger in Zeiten von explodierenden Sprit- und Lebenskosten entlasten will, stieß in Dortmund auf enorme Nachfrage.

Zum Verkaufsstart des neuen Tickets in Dortmund am Montag (23.5.) meldete Nahverkehrs-Betreiber DSW21 „kurzzeitig leichte Server-Probleme“ in der Ticket-App „DOTick“ des Unternehmens „aufgrund der hohen Anzahl an Zugriffen“, wie DSW21-Sprecherin Britta Heydenbluth auf Nachfrage bestätigte. Gegen Mittag lief die App wieder stabil.

Dieser Inhalt kann hier nicht dargestellt werden. Bitte besuchen Sie unsere Website um den vollständigen Artikel zu lesen.

Auch offline merkte DSW21 das große Interesse an dem 9-Euro-Ticket: Zur Öffnung des Kundencenters in der Dortmunder City habe es um 8 Uhr „einen kleinen Run“ gegeben, so Heydenbluth. Der Ansturm habe sich dort aber „nach einer Stunde schon wieder erledigt“. Doch auch am Mittag und frühen Nachmittag gab es teils längere Schlangen vor dem Center. Die Wartezeit hielt sich aber immer in Grenzen.

Eine Notwendigkeit für besondere Eile bestehe jedoch nicht: „Ein Ticketkauf kann jederzeit erfolgen“, betonte Heydenbluth, „ob diese Woche, in der nächsten Woche oder im Laufe des Monats macht keinen Unterschied. Die Anzahl der Tickets ist nicht begrenzt.“

Am späten Montagnachmittag meldete DSW21 in einer ersten Zwischenbilanz, dass rund 6500 9-Euro-Tickets bisher in Dortmund verkauft worden seien.

Wie sich die vielen Neukunden auf das Passagier-Aufkommen in Dortmunds Bussen und Bahnen auswirken werden, dazu wollte DSW21 am Montag noch keine Prognose abgeben, sagte der Leiter der DSW21-Untenehmenskommunikation Frank Fligge - das wäre „weder aussagekräftig noch seriös“.

„Wir haben so gut wie keine Reserven und keinen Puffer mehr“

Doch auch wenn ab 1. Juni bedeutend mehr Menschen im Nahverkehr unterwegs sein sollten: Das Angebot an Bussen und Bahnen könne man nicht einfach so aufstocken, meint Fligge. Man fahre bereits seit Beginn der Pandemie mit „105 Prozent“ der verfügbaren Fahrzeuge, um die Fahrgäste möglichst zu entzerren: „Wir haben so gut wie keine Reserven und keinen Puffer mehr – weder bei den Fahrzeugen noch personell.“

Gleichzeitig sieht Fligge keine große Gefahr, dass bald plötzlich alle Busse und Bahnen überfüllt seien: Die aktuellen Passagierzahlen liegen immer noch rund 20 Prozent unter denen der Vor-Corona-Zeit, man habe also noch durchaus Kapazitätsreserven. Außerdem wird ab dem 27.6. durch die Sommerferien der Schulverkehr enden und viele potenzielle Kunden werden in Urlaub fahren.

Trotzdem werde DSW21 ab dem 1. Juni „intensiv“ beobachten, wie sich das Fahrgastaufkommen entwickelt, kündigte Fligge an: „Stellen wir dabei fest, dass bestimmte Strecken besonders stark frequentiert sind, werden wir prüfen, ob wir auf diesen Strecken Verstärkerfahrten einrichten können. Das wird aber nur punktuell möglich sein.“

Ende August läuft das mit Milliardensummen subventionierte Ticket-Angebot aus. Das findet die alleinerziehende Mutter Simone Kujat schade: „Ich würde mir wünschen, dass es das 9-Euro-Ticket länger gibt als diese drei Monate.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits RN+ Abonnent?
Jetzt einloggen