Zuerst habe Kreikenbohm versucht, Ticket und Termin für die Saurierausstellung über ihr Smartphone zu buchen, erklärt sie auf Nachfrage unserer Redaktion. Dabei sei das Portal mehrfach abgestürzt.

Kreikenbohm: Gebe Bankdaten nicht gerne online an

Dann habe sie beim Naturmuseum angerufen und um Hilfe gebeten. Sie solle es über einen Laptop oder PC probieren, habe man ihr geraten. Damit habe es auch funktioniert, berichtet Kreikenbohm, jedoch nur bis zur Zahlung. Sechs Euro kostet ein Ticket für Erwachsene ohne Ermäßigungsanspruch.

Die 70-Jährige habe die Bezahlart „per Lastschrift“ gewählt. Dennoch sei sie immer wieder auf die Seite des Online-Bezahldienstes PayPal verwiesen worden. „Wegen sechs Euro sollte ich ein PayPal-Konto eröffnen und meine sämtlichen Bankdaten ins Netz stellen“, schreibt sie.

Ihre Bankdaten gebe sie online grundsätzlich ungern an – erst recht nicht für einen so kleinen Betrag. Erneut habe sie beim Museum angerufen: „Eine Bezahlung vor Ort sei wegen Corona nicht möglich“, so Kreikenbohm.

Das Ergebnis: Sie besuchte die Ausstellung nicht, habe eine Stunde mit der Buchungsaktion verschwendet und ist nun verärgert darüber, „wie wenig Gedanken sich die Stadt Dortmund über die Bedürfnisse ihrer Bürger“ mache. Denn der Teil der Bürger ohne PayPal-Konto werde vom Museumsbesuch ausgeschlossen, meint sie.

Museumsbesuch nur mit PayPal-Konto? Stadt: „Nein.“

Doch können Interessierte wirklich nur dann eine kostenpflichtige Ausstellung besuchen, wenn sie online einen Termin buchen und das Ticket per PayPal bezahlen?

Stadtsprecherin Katrin Pinetzki sagt auf Anfrage: „Nein. Die Abwicklung bei der Online-Buchung erfolgt zwar über eine PayPal-Seite, dort ist aber auch die Zahlung per Kreditkarte oder Lastschrift möglich. Ein PayPal-Konto ist nicht notwendig.“

Außerdem sei eine Barzahlung an der Museumskasse möglich, wenn auch nicht erwünscht. Schließlich solle „der direkte Kontakt mit dem Kassenpersonal so kurz wie möglich gehalten werden, um Corona-Ansteckungsmöglichkeiten im Museum zu minimieren“, sagt Pinetzki.

Zusätzlich habe das Museum eine Telefon-Hotline für Besucher eingerichtet. Im Notfall würden die Mitarbeiter die Tickets buchen und sie an der Kasse hinterlegen. Die Besucher könnten sie dann an der Kasse vor Ort in bar bezahlen.

Bezüglich Kreikenbohms Aussage, ihr sei am Telefon gesagt worden, man könne vor Ort nicht in bar bezahlen, sagt Pinetzki: „Falls es in diesem Fall Missverständnisse an der Telefon-Hotline gab, bedauert das Naturmuseum dies sehr!“