Ein Leser, der anonym bleiben will, berichtet vor Kurzem, dass er vom Klinikum Dortmund nach Hörde ins St.-Josefs-Hospital verwiesen worden sei. Ins städtische Klinikum habe er nicht aufgenommen werden können, da dieses aufgrund einer starken Belegung der Covid-Isolierstation an Kapazitätsgrenzen gestoßen sein soll.
Zwar ist bekannt, dass auch in Dortmund die Fälle von Covid-Infektionen ansteigen. Doch wie stark belastet die aktuelle Corona-Lage die Kliniken tatsächlich? Da der Corona-Krisenstab der Stadt Dortmund eingestellt wurde, können vor allem die Kliniken eine Auskunft geben über die Einlieferungen beziehungsweise Behandlungen von Covid-Patienten.
Stabiler bis langsamer Anstieg
Dr. Frank Hünger, Direktor des Instituts für Krankenhaushygiene und Klinische Mikrobiologie im Klinikum Dortmund, erklärt hierzu auf Anfrage dieser Redaktion: „Die Covid-19-Lage im Klinikum Dortmund ist stabil bis langsam ansteigend, wobei die meisten Patienten, aktuell 15, mit und nicht wegen Covid aufgenommen werden.“
Ein Unterschied besteht bei Covid-Fällen in der Belegung von Betten und Zimmern. Schließlich müssen die ansteckenden Patienten isoliert werden, um keine weiteren zu infizieren. Hierzu heißt es von Hünger: „Je nach Kontagiösität im Verlauf der Infektion werden Patienten mit Covid genau wie Patienten mit anderen leicht übertragbaren Infektionen isoliert untergebracht und mit zusätzlichen präventiven Maßnahmen medizinisch versorgt.“
Influenza und RSV
Anders sehe die Situation beim Influenza- sowie beim Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) aus, das vor allem Kinder befällt. Hünger: „Influenza-Fälle treten derzeit noch sporadisch auf, während RSV-Nachweise vor allem bei Kindern deutlich zugenommen haben und hier auch häufiger als Covid-Fälle sind, der Trend ist bei RSV auch deutlich steigend.“
Engpässe befürchte der Mediziner daher nicht: „Aus meiner Sicht ist aktuell nicht anzunehmen, dass wir durch Covid und Influenza an unsere Kapazitätsgrenzen stoßen.“
„Absolut aufnahmebereit“
Das Klinikum Dortmund ist nicht das einzige Krankenhaus, das Entwarnung gibt. Ähnlich klingt die Rückmeldung des Klinikums Westfalen: „Aktuell stellen wir im Klinikum Westfalen keine besondere Belastung durch Corona fest. Unsere Häuser sind absolut aufnahmebereit“, so Pressesprecherin Susanne Janecke. „Grippe-Patienten werden nur vereinzelt vorstellig. Auch sie beeinträchtigen in keiner Weise unsere Aufnahmemöglichkeiten.“
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