Eine Szene aus der Nacht vom 25. auf den 26. Mai: Am Dortmunder U schossen Personen aus einer Softair-Pistole auf eine Gruppe von Menschen.

Eine Szene aus der Nacht vom 25. auf den 26. Mai: Am Dortmunder U schossen Personen aus einer Softair-Pistole auf eine Gruppe von Menschen. © Karsten Wickern

5 Menschen in 5 Wochen mit Luftdruck-Waffen in Dortmund verletzt

rnPolizei

Zum wiederholten Mal ist am Mittwoch ein Mensch in Dortmund mit einer Softair-Waffe verletzt worden. Die Polizei warnt davor, welche schweren Folgen so ein Schuss haben kann.

Dortmund

, 16.06.2022, 05:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mehrere Polizeiwagen sind in der Nacht zu Mittwoch (15.6.) zum Nordmarkt geeilt, weil Anwohner Schussgeräusche gemeldet hatten. Es stellte sich heraus, dass sie von einer Softair-Waffe stammten, die in der Regel Kunststoffkugeln mit Druckluft verschießt - was in den vergangenen Wochen mehrmals in Dortmund passiert ist.

Ein 34-Jähriger, der mit zwei Bekannten in Streit geraten sei, wurde leicht verletzt, als einer der beiden Kontrahenten mit der leichten Munition auf ihn schoss.

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Erst eine Woche zuvor ist ein 20-Jähriger im Bereich von Phoenix-West in Hörde angeschossen worden, als er auf einem E-Scooter vorbeifuhr - mitten am Tag gegen 14 Uhr. Aus heiterem Himmel spürte er einen Schmerz an der Wade und bemerkte dann eine blutende Wunde. Die Polizei sucht weiterhin Zeugen vom 7. Juni an der Martha-Neumann-Straße.

Ebenfalls leichte Verletzungen erlitten zwei 18-Jährige, die sich in der Nacht zu Christi Himmelfahrt (26.5.) vor dem U-Turm aufgehalten haben. Drei Männer (22 bis 25 Jahre alt aus Witten) sind vorläufig festgenommen worden, weil sie aus einem Auto beim Vorbeifahren auf die Jüngeren geschossen haben sollen. Auch in diesem Fall dauern die Ermittlungen noch an.

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Deutlich schwerwiegender war aber noch der Angriff auf eine 39-jährige Kita-Erzieherin in Wickede. Am 10. Mai ist sie tagsüber auf dem Heimweg von der Arbeit an der Wade getroffen worden. Sie musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und operiert werden.

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Die Polizei geht davon aus, dass der Schuss aus einer Wohnung mit einem Luftgewehr abgegeben wurde. Bislang gibt es aber noch keine hinreichenden Erkenntnisse, ob der Bewohner tatsächlich der Täter war.

„Das hat‘s immer schon gegeben“

Trotz dieser Ballung an öffentlich bekannt gewordenen Fällen heißt es von der Polizei, dass keine Häufung solcher Taten registriert werde: „Das hat‘s immer schon gegeben“, gibt Sprecher Steffen Korthoff die Aussagen der zuständigen Kollegen weiter.

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In allen genannten Fällen dauern die Ermittlungen noch an, wie Korthoff berichtet. Dass sich Vernehmungen über Wochen hinziehen, komme durchaus häufiger vor, weil die Beteiligten (Beschuldigte und Zeugen) nicht immer so zeitnah wie gewünscht Rede und Antwort stehen.

Erwachsene dürfen Softair-Waffen mit einer Energie von bis zu 7,5 Joule ohne Waffenschein besitzen, aber nicht in der Öffentlichkeit führen. Zu den frei erhältlichen Waffen sagt Korthoff: „Es reichen auch 7,5 Joule, um jemandem ein Auge auszuschießen.“

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