In Dortmund-Derne entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks „Gneisenau“ ein neues Wohnquartier, das bis zu 400 Wohneinheiten bieten soll. Die WILMA Wohnen West Projekte GmbH aus Ratingen hat das Gelände erworben und plant dort ein Wohngebiet im frei finanzierten und geförderten Wohnungsbau. Nach einem Planungswettbewerb, bei dem der Entwurf des Dortmunder Planungsbüros Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH als Sieger hervorgegangen war, hat der Rat der Stadt Dortmund am 14. Dezember 2023 den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst.
Das Gelände des ehemaligen Kraftwerks Gneisenau liegt in einem Gebiet, das historisch eng mit der Zeche Gneisenau verbunden ist. Die Zeche Gneisenau war eine der größten Schachtanlagen in Europa und wurde 1985 stillgelegt. Nach der Stilllegung des Kraftwerks im Jahr 1990 und der Beendigung der Abrissarbeiten im Jahr 1991 blieben die Flächen überwiegend brach liegen. In den Folgejahren wurden die verbliebenen Kraftwerksbestandteile abgerissen, und das Gelände wurde von Vegetation überwuchert.

Die WILMA Wohnen West Projekte GmbH plant, auf dem Gelände ein Wohnquartier zu errichten, das bis zu 1.000 Bewohnerinnen und Bewohnern ein neues Zuhause bieten soll. Zur Vorbereitung des Projekts finden derzeit Vermessungs- und Rodungsarbeiten statt, die in Abstimmung mit den zuständigen Behörden der Stadt Dortmund durchgeführt werden. Ein Artenschutzgutachter begleitet die Maßnahmen, um die Eingriffe in das Areal so gering wie möglich zu halten.
Infoveranstaltung für die Öffentlichkeit
Für Donnerstag (10.4.) lädt WILMA als Vorhabenträger die interessierte Öffentlichkeit zu einer Informationsveranstaltung in die Aula der Gesamtschule Scharnhorst am Mackenrothweg ein. Der Beginn ist für 18 Uhr vorgesehen. In der Veranstaltung wird der weiterentwickelte Siegerentwurf präsentiert, und der Ablauf des Bebauungsplanverfahrens erläutert. Im Anschluss können Anregungen und Bedenken geäußert werden, die im formellen Verfahren berücksichtigt werden.
Die Anwohner haben in der Vergangenheit mehrere Bedenken hinsichtlich des Projekts geäußert:
- Verlust von Grabeland: Ein Teil des Grabelandes, das von den Bewohnern der Müsersiedlung genutzt wird, würde wegfallen und damit ein Teil der Bergarbeiter-Kultur verloren gehen.
- Verkehrslage: Die schmale Glückstraße würde von einer Sackgasse zu einer viel befahrenen Durchgangsstraße werden, was sie nicht aushalten würde. Besonders während der Bauphase befürchten die Anwohner Lärm und Erschütterungen durch schwere Lkw.
- Dichte der Bebauung: 400 Wohnungen seien angesichts der Gesamtfläche viel zu viele. In anderen Baugebieten der Stadt gebe es wesentlich weniger Häuser auf einer viel größeren Fläche.
- Quartiersgaragen: Die geplanten Quartiersgaragen seien zu groß.
- Umweltauswirkungen: Ein Großteil des alten Baumbestands würde wegfallen, was negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt hätte.
Weitere Details zum Projekt sind unter www.wilma.de/glueckstrasse zu finden. Die Veranstaltung bietet eine Plattform für Rückfragen und Anregungen und dient der Information über den aktuellen Planungsstand sowie das weitere Verfahren. Im Zeitraum der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung vom 5. bis 19. Mai 2025 können weitere Anregungen und Bedenken geäußert werden.
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