Interessante Neuigkeiten hielt der Dortmunder Planungschef Stefan Thabe während seines Besuchs in der Bezirksvertretung Lütgendortmund bereit: Im Dortmunder Westen sollen im Zuge einer Hinterland-Bebauung rund 30 neue Wohnungen entstehen.
Etwas kurios: Die Schaffung von Wohnraum spielte zunächst gar keine Rolle. Laut Stadtsprecher Christian Schön, den wir nach der Sitzung um weitere Planungsdetails baten, war vielmehr der Bau einer Kindertagesstätte Auslöser des Bebauungsplan-Verfahrens. Um Synergieeffekte, auch für einen späteren Zeitpunkt, zu erzielen, sei das Wohnbaugrundstück mit in die Planung integriert worden.
Das geplante Baufeld in Dortmund-Bövinghausen ist an drei Seiten von Mehr- und Einfamilienhäusern umgeben. Aktuell befinden sich dort verwilderte Grünflächen und Grabeland. Konkret geht es um das Areal zwischen Provinzialstraße (Hausnummer 322 bis 334), Oberdelle (2 bis 8) sowie Neptunstraße (30 sowie 34 bis 48).
„Die Bebauung wurde in den Geltungsbereich einbezogen, um sie in ihrem Bestand zu sichern“, sagt Schön. Nur der sogenannte Innenbereich des Blocks soll überplant werden. In Abstimmung mit der Grundstückseigentümerin werde aktuell die Aufstellung des Bebauungsplans Lü 189 vorbereitet, so der Stadtsprecher.

Mehrgeschossiger Wohnbebauung
Im nördlichen Teilabschnitt ist laut Schön mehrgeschossige Wohnbebauung angedacht, die von der Neptunstraße aus erschlossen werden soll. Im südlichen Bereich, der von dem Seitenarm der Provinzialstraße aus erreicht werden soll, ist die Kindertagesstätte geplant. Dieses Grundstück gehört der Stadt.
„Es handelt sich um einen Angebotsbebauungsplan“, erklärt Schön. Heißt: Die Eigentümerin habe bislang noch keine konkreten Entwicklungsabsichten geäußert. Innerhalb der Wohnbaufläche könnte Geschosswohnungsbau für circa 30 Wohneinheiten realisiert werden.

Bedarf an Kita-Plätzen
Im Stadtbezirk Lütgendortmund, zu dem der Stadtteil Bövinghausen gehört, bestehe ein Bedarf an weiteren Kita-Plätzen, so Schön. „Es wird bislang von drei bis vier Gruppen ausgegangen, was sich aber nochmal ändern kann.“
Zudem sei ein Fuß- und Radweg zwischen der Neptunstraße und dem Friedhof Bövinghausen beziehungsweise der neuen Kita vorgesehen, um eine bessere und attraktivere Anbindung an die bestehenden Wohngebiete im Norden zu schaffen.
„Wir sind bei dem Projekt noch ganz am Anfang“, so Christian Schön. Es existierten weder Pläne noch Visualisierungen. 2023 soll die Arbeit am Bebauungsplan beginnen. Der erste Schritt sei ein Aufstellungs- und Offenlagebeschluss. „Damit ist, Stand heute, im 3. oder 4. Quartal zu rechnen.“
„So noch nicht erlebt“: Dortmunder Einkaufsstraße ist vorerst keine Einbahnstraße mehr
Dortmunder Schule wartet seit Monaten auf Aufbau ihrer Tore: Stadt erklärt den langen Stillstand
Dreck und Gefahr – Dauerbaustelle nervt Anwohner in Dortmund: „Ein unhaltbarer Zustand“