Die Baupreise steigen. Und das bekommt auch die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 zu spüren. Die Bauprojekte für den „Zukunftsgarten“, der auf und rund um die Kokerei Hansa in Huckarde entsteht, werden deutlich teurer als zuletzt geplant. Die Kosten steigen von knapp 28 um 8,15 Millionen Euro auf jetzt rund 36 Millionen Euro - also um mehr als 30 Prozent. Die Erhöhungsbeschlüsse wurden jetzt der Dortmunder Politik vorgelegt.
Die „Haldensprung“-Brücke verteuert sich von 9,6 um 4 auf 13,6 Millionen Euro. Nach dem Baustart für die 160 Meter lange Stahlbrücke habe sich herausgestellt, dass die Gründung im Erdboden deutlich aufwändiger sei als erwartet, heißt es zur Begründung.

Für den Neubau der begehbaren Spiel- und Erlebnisskulptur „Wolke“ im Kokerei-Park muss die Stadt nach aktuellem Stand mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 5,56 Mio. Euro rechnen, also rund 1,75 Mio. Euro mehr als bisher angenommen. Die Skulptur, die im Norden des Parks entsteht, erinnert an die früheren Wasserdampf-Wolken, die beim Löschen des Koks auf der Kokerei entstanden sind. Sie besteht aus sieben ineinander verschränkten Stahlringen mit Kletternetzen und einem Durchmesser von bis zu 28 Metern.
Da es sich bei der Wolke um ein außergewöhnliches und herausforderndes Bauwerk handelt, wurden die vorab angenommenen Preise deutlich überschritten, erklärt die Stadt die Kostensteigerung. „Besonders Beton und Stahl waren in letzter Zeit starken Preissteigerungen unterworfen.“ Teurer wurden aber auch die Netze, die zum Klettern einladen.
Neue Sicherheitsauflagen
Die Anlage des Kokerei-Parks mit einem Bewegungsgarten mit Sportangeboten und der neue Eingangsbereich der Kokerei werden mit nun 11,3 Millionen Euro um 1,82 Millionen Euro teurer. Die Gründe für die Mehrkosten lägen auch hier vor allem in der allgemeinen Preissteigerung im Bausektor. Darüber hinaus gebe es neue Sicherheitsauflagen, die eingehalten werden müssten. Sie machten es erforderlich, zwischen Kokerei Hansa, Brücke „Haldensprung“ und Kokerei-Park auf bislang unbekannte Unsicherheiten wie Kellergewölbe zu reagieren.

Die Um- und Ausbauten im Nahverkehrsmuseum Mooskamp ganz im Norden des „Zukunftsgartens“ werden um rund 560.000 Euro und schlagen nun voraussichtlich mit rund 2,49 Millionen Euro zu Buche. Immerhin: Die Arbeiten zur Aufwertung des Deusenbergs, dessen Westseite ebenfalls zum Ausstellungsgelände der IGA 2027 gehören wird, liegen aktuell im kalkulierten Kostenrahmen von rund 3,06 Millionen Euro.
Land erhöht Förderung
Einen Trost gibt es bei allen Kostensteigerungen allerdings: Die Stadt muss den finanziellen Mehraufwand nicht allein tragen. Das Land hat bereits auf die allgemeinen Baukostensteigerungen reagiert und die Festbetragsförderung angehoben. Für die Stadt Dortmund gibt es rund 3,26 Millionen Euro mehr Fördermittel. Insgesamt fließt so eine Förderung von rund 21,4 Millionen Euro für die IGA-Projekte an der Kokerei Hansa.
Die Stadt selbst muss rund 14,6 Millionen Euro tragen - 4,9 Millionen Euro mehr als bislang geplant. Der Rat der Stadt muss darüber in vier Einzelbeschlüssen in seiner Sitzung am 12. Dezember entscheiden.