Demo-Zug durch die City

200 Frauen protestierten gegen sexuelle Gewalt

„Sexuelle Übergriffe, keine Chance, laute Pfiffe“ - das skandierten am Freitagnachmittag mindestens 200 Frauen aller Dortmunder Frauenverbände vor dem Rathaus auf dem Friedensplatz. Anschließend zog die Demo quer durch die Dortmunder City. Auch Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau fand deutliche Worte.

DORTMUND

, 05.02.2016 / Lesedauer: 2 min

Mindestens 200 Frauen nahmen an dem Demo-Zug vom Rathaus zum Hauptbahnhof teil.

Frauen aller Jahrgänge, vieler Nationalitäten, dazu ein paar männliche Teilnehmer aus Politik und Verbänden, 33 Organisationen insgesamt, darunter zahlreiche Migrantinnen-Verbände, ferner das Gleichstellungsbüro und 55 Bündnispartner setzten ein Zeichen: „Nein zu sexueller Gewalt“ und: „Auch an Karneval gibt es keinen Freibrief!“

Justine Grollmann, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Frauenverbände in Dortmund, unterstrich vor Beginn des Demo-Zuges durch die Dortmunder City zur Katharinenstraße noch einmal die Forderungen der Frauen: Verschärfung des Sexualstrafrechts, nach der endlich jede Form von sexueller Gewalt, also auch Belästigung, bestraft werden müsse. Ferner Ausbau des Angebotes und der finanziellen Absicherung von Beratungsstellen und Frauenhäusern, eine offene, kritische Debatte über sexualisierte Gewalt sowie Frauenrechte als Inhalt von Integrationskursen.

Sierau fordert Verschärfung des Sexualstrafrechts

Viel Applaus erntete Oberbürgermeister Ullrich Sierau, als er eine Resolution des  Rates zur Verschärfung des Sexualstrafrechtes ankündigte, aber auch für seinen dringenden Appell, unsere Lebensweise nicht zu ändern. Letzteres allerdings verbunden mit dem Wunsch, sich nicht voneinander zu distanzieren, sondern gemeinsam aufeinander zuzugehen.

Der OB hofft auf friedliche Karnevalstage ohne die gefürchteten Zwischenfälle, die es anderswo dann doch wieder an Weiberfastnacht gab. 

Jetzt lesen
Nordstadt, City, Lindenhorst

Vier sexuelle Übergriffe an einem Wochenende